Sonnabend, 02.06.2018
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08.30 Uhr |
Frühstück* |
09.00–12.00 Uhr |
Akademieangebot (1. Teil)
A1: Mitgliedergewinnung als strategisches ZielWer kennt es nicht? Jahrelang hat man eine erfolgreiche Jugendmannschaft, doch plötzlich treten andere Interessen in den Vordergrund oder die Jugendlichen ziehen für ihr Studium in einen anderen Ort. Der Schachverein ist für viele MitgliederInnen lediglich eine von vielen Freizeitaktivitäten - die Interessen sind breit gefächert, die Wochenenden prall gefüllt. Gerade im Breitensport braucht ein Verein eine große Anzahl potentieller SpielerInnen, um bei einem Mannschaftskampf nicht regelmäßig ein Brett frei lassen zu müssen. Gerhard Prill, Spiel- und Turnierleiter des Schachclubs Heitersheim und 1. Vorsitzender des Schachbezirks Freiburg im Breisgau, hat es sich zur Aufgabe gemacht die Mitgliedergewinnung als strategisches Ziel auszurufen und bietet den Teilnehmenden einen breiten Maßnahmenkatalog, um dieses zu erfüllen. Er geht dabei auf verschiedene Zielgruppen ein.
B1: Inklusion im SchachSobald die paralympischen Spiele stattfinden, feuert ganz Deutschland seine beeinträchtigten Sportler an und fiebert mit ihnen um die Medaillen. Doch abseits von diesem Wettbewerb verschwindet das Thema schnell wieder aus dem Rampenlicht. Vielen Sportlern mit Einschränkungen fehlen deshalb die Möglichkeiten ihre durch die Olympiaübertragung gewonnene Motivation im Anschluss in die Tat umzusetzen. Dabei bietet gerade Schach optimale Vorraussetzungen, damit Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben können. Wir haben Carolin Gatzke, ausgebildete Inklusionsbotschafterin der Deutschen Sportjugend zu Gast. Sie erklärt ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie alle Vereinsmitglieder am Projekt Inklusion teilnehmen können und was es auf dem Weg zu einem Inklusionskonzept für den eigenen Verein alles zu Beachten gibt.
C1: Der gute TrainerElmar Braig hat es sich zum Ziel gemacht im Schachtraining auch die Aspekte in den Vordergrund zu stellen, die nicht direkt mit den schwarzen und weißen Figuren zusammenhängen. So ist er Mitbegründer der ausgezeichneten Initiative „Fair zum Erfolg“ und Autor des Buches „Der gute Trainer“, das im November 2017 erschienen ist. In diesem Baustein soll es um ebendiese Fragestellung „Was zeichnet einen guten Trainer aus?“ mit einem Ausblick auf Fairplay gehen. Die Teilnehmenden des Bausteins lernen also nicht nur ein paar neue didaktische Kniffe für ihre Trainingsstunden, sondern auch, wie sich faires Verhalten auszeichnet.
D1: Der Lolli-Effekt – Vorteile und Arten des Teambuildings im VereinDer Lolli gehört auf Meisterschaften so sehr zu Malte Ibs, wie die Schachfiguren zum Schachbrett. Die bunte Bobonmasse hilft dabei nicht nur, wenn ein Kind nach einer Niederlage traurig ist. Auch für die erfahrenen Betreuer ist Malte Ibs für Fälle von plötzlicher Unterzuckerung eine sichere Anlaufstelle. Dabei dient der Lutscher weniger als Personal Branding, sondern viel mehr als kleines Mittel zum Teambuilding: Denn auch wenn es sich mit Süßigkeiten im Mund grundsätzlich schlechter spricht, helfen sie häufig doch, das Eis zu brechen. In diesem Baustein stellt der Vorsitzende der DSJ, Malte Ibs, seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Vorteile von aktivem Teambuilding vor und gibt ihnen verschiedene Hilfestellungen zur Hand, die direkt im eigenen Verein genutzt werden können.
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12.00 Uhr |
Mittagessen* |
13.00–15.30 Uhr |
Akademieangebot (2. Teil)
A2: Social Media – wie nutzt man sie am besten als VereinAbseits vom Vereinsabend ist das Internet eine gute Möglichkeit das Gemeinschaftsgefühl auf einem hohen Niveau zu halten. Vor allem die sozialen Medien eignen sich besonders für den Austausch mit den Mitgliedern, da dort die Interaktion im Vordergrund steht und nicht einfach ein Bericht vom letzten Mannschaftskampf veröffentlicht wird. Doch viele Vereine nutzen diese Netzwerke noch nicht oder verlinken nur ihren letzten Blogbeitrag. Unsere Referentin, Nicole Manusina, möchte dies ändern und zeigt euch verschiedene Ideen, wie ihr kreative Postings mit wenig Zeitaufwand entwerft. Nicole ist Öffentlichkeitsreferentin der Niedersächsischen Schachjugend und sorgt auf Twitter, Facebook, Instagram und Soundcloud für kreative Impulse. In diesem Baustein lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch online die Vereinzugehörigkeit zu fördern.
B2: Erfolgsfaktor: BreitensportUnser Referent Jörg Schulz ist nicht nur Geschäftsführer der DSJ, sondern auch Vorsitzender seines Vereins, der Schachfreunde Berlin. Gemeinsam mit seinem Verein macht er die Bundesligaendrunde in Berlin zu einem Megaevent und zeigt, wie erfolgreich und modern Leistungsschach sein kann. In diesem Baustein stellt er jedoch den Breitensport in den Vordergrund. Er zeigt auf, dass die leistungssportliche Spitze nur mit einer gesunden Basis funktionieren kann. Ein Verein, der neben einer Mannschaft in einer Top-Liga nicht viel zu bieten hat, wird sich nicht lange halten können. In diesem Baustein erfahren die Teilnehmer, wie man den Breitensport zum Erfolgsfaktor macht und wie man den Verein auch für weniger ambitionierte Schachspieler attraktiv macht.
C2: Kinder auf Turniere vorbereitenWer sich gut auf ein Turnier vorbereiten will, der muss an das ein oder andere denken, das bei einem einzelnen Spiel vielleicht weniger wichtig gewesen wäre. Schachspieler haben den Vorteil, dass sie sich auf die Witterung nicht vorbereiten müssen und ein Spiel bei Regen nicht schneller zum Ausrutscher führt. Doch zeigt sich gerade im Jugendbereich, dass die konditionellen Anforderungen häufig unterschätzt werden und Kinder nach der Hälfte des Turniers eine deutlich schlechtere Performance spielen. Unser Referent Nikolaus Sentef ist B-Trainer des Deutschen Schachbunds und zeigt in diesem Baustein, was es bei der Vorbereitung für Turniere zu beachten gilt. Zu seinen Schützlingen gehört unter anderem Raphael Zimmer, der letztes Jahr Weltmeister der Jugendlichen mit Einschränkung geworden ist.
D2: Selbstbewusstsein von Mädchen stärkenHäufig liest man von den Vorurteilen, dass Mädchen eher zu passiven Zügen greifen, in gewonnenen Stellungen noch dazu neigen das Remis anzunehmen oder ähnliches. Doch warum sind Mädchen in kritischen Situationen vorsichtiger? Unsere Referentin Isabel Steimbach ist Mentorin beim Programm „CyberMentor“ der Uni Regensburg und motiviert dort Studentinnen in der Forschung aktiv zu werden und Unsicherheiten abzuwerfen. In diesem Baustein ermittelt sie gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf welche Signale man bei der Arbeit mit Mädchen achten muss und wie man das Selbstbewusstsein seiner Spielerinnen mit positiven Einstellungen stärken kann.
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15.30 Uhr |
Kaffeepause |
16.00–18.30 Uhr |
Akademieangebot (3. Teil)
A3: Aus dem Kochbuch eines TurnierleitersBei der Organisation eines Turniers muss man an vielen Stellen aufpassen, dass man sich nicht die Finger verbrennt. Viele Gefahren kann man jedoch mit einer guten Vorbereitung beseitigen. Aber Achtung: Für ein perfektes Turniererlebnis braucht man viele Zutaten. Es gilt nicht nur genug Tische und Stühle zu haben, sondern sich auch ein gutes Team aufzubauen. Philipp Limbourg war jahrelang Spielleiter Einzel in NRW und dort auch im Vorstand aktiv. In diesem Baustein geht er mit seinen Teilnehmern verschiedene Stufen der Turnierorganisation durch und bespricht mit ihnen mögliche Stolperfallen, die während eines Turniers auftreten können.
B3: Erste Hilfe am BrettWie reagiere ich als Trainer, wenn in der gegnerischen Mannschaft ein Jugendlicher vom Stuhl sackt und auf dem Boden krampft? Was mache ich, wenn sich ein Jugendlicher in der Pause zwischen den Runden beim Fußball verletzt und eine Platzwunde am Knie hat, oder ein Kind beim Sommerfest plötzlich allergisch auf den frisch geschnittenen Rasen reagiert? Unser Referent Fabian Winker ist ausgebildeter Sanitätshelfer und gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in diesem Baustein eine kurze Auffrischung bzw. Einführung in helfende Sofortmaßnahmen. Dabei konzentriert er sich in der kurzen Zeit auf Situationen, die im Vereinsleben schneller auftreten können, als man denkt.
C3: Schach 2.0 – neue Impulse im SchachtrainingUnser Referent Armin Hesse betreut schon seit Jahren den Messestand auf der SPIEL von Schachbund und -jugend NRW und tauscht sich dort regelmäßig mit Ausstellern aus, die Schachvarianten entwickelt haben. In diesem Baustein präsentiert der Jugendwart der Schachfüchse Kempen neue Impulse für das Training. Dabei geht er nicht nur auf Schachvarianten ein, sondern stellt auch vor, wie das Internet, abseits der bekannten Big-Player, im Vereinsleben besser genutzt werden kann.
D3: Die DSJ: Was sie tut und was von ihr erwartet wird.Die Referenten sind der Vorsitzende der Deuschen Schachjugend, Malte Ibs und ihr Geschäftsführer, Jörg Schulz. Gemeinsam mit ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten sie in diesem Baustein diskutieren, wie sich der Verband in Zukunft ausrichten soll. Wie sieht das Zukunftsbild aus, dass ihr euch von der Deutschen Schachjugend wünscht? Zu Beginn geben die Referenten einen kurzen Einblick in die aktuellen Aktivitäten der DSJ, um alle Teilnehmenden auf die gleiche Ausgangslage zu bringen. Es ist also auch möglich teilzunehmen, wenn man bisher nur das eigene Vereinsleben kennt.
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20.00 Uhr |
Abendessen* |
Sonntag, 03.06.2018
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08.30 Uhr |
Frühstück* |
09.00–11.30 Uhr |
Akademieangebot (4. Teil)
A4: SwissChess – easy to learn, hard to masterAuf nahezu jedem Turnier wird die Software benutzt, doch genügt vielen meist ein kurzer Blick, um zu wissen, dass man mit SwissChess nicht selber arbeiten möchte. Obwohl die Benutzeroberfläche etwas verstaubt aussieht, ist SwissChess allerdings schnell zu verstehen, wenn man eine kurze Einführung erhalten hat. Hierum kümmert sich Fabian Winker in diesem Baustein. Unser Referent ist nationaler Schiedsrichter, Hauptschiedsrichter der Landesmeisterschaften der Schachjugend Schleswig-Holstein und kennt SwissChess wie seine Westentasche. Seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchte er mit diesem Baustein die Angst vor SwissChess nehmen. Auch für den versierteren Anwender wird er noch den ein oder anderen Tipp in petto haben.
B4: Umgang mit heterogenen GruppenNur wenige Schachvereine und Schulschachgruppen bieten die Möglichkeit die Kinder in mehrere Kleingruppen einzuteilen. Häufig hat man mit einer großen, gemischten Gruppe zu tun. Heterogenität unter den SchachschülerInnen wird von Trainern häufig als erschwerend für das Erreichen eines Lernziels angesehen und eher als ein negativer Faktor bewertet. Doch ist das Lernen in heterogenen Gruppen wirklich schwieriger oder überwiegen die Chancen die Herausforderungen? Unsere Referentin Laura Sentef wird in diesem Baustein eine Antwort geben. Sie führt für die Schachschule Sentef an vielen Schulen die Schach AGs durch. Als Elternmentorin im oberen Murgtal, in Baden-Württemberg kennt sie dabei nicht nur die Perspektive der Schüler, sondern auch die Wünsche und den Blick der Eltern.
C4: Eröffnungen richtig trainierenManchmal ist die Partie bereits verloren, bevor sie wirklich angefangen hat. In der Eröffnung können viele Nachteile entstehen, wenn man unsicher ans Brett geht. Doch wie verhindert man, dass der Gegner die eine Variante kennt, von der man selbst noch nie gehört hat? Holger Borchers wurde vom Schachbund 2011 zum Trainer des Jahres gekürt; er zeigt in diesem Workshop, wie Spielerinnen und Spielern ein leichter Einstieg in die Eröffnungslehre ermöglicht werden kann und gibt den Teilnehmenden Tipps, wie sie ihren Schützlingen die Angst vor neuen Eröffnungen nehmen. Denn oft kommt man nur, wenn man eine Eröffnung richtig trainiert hat, ohne Nachteil ins Mittelspiel.
(Dieser Baustein ähnelt dem Baustein der Akademie 2016 von Holger Borchers)
D4: Spiele zur Gruppendynamik im VereinUnsere Referentin hat sich mit der Thematik dieses Bausteins im Rahmen ihres Studiums intensiv bechäftigt. Bei der DSJ-Akademie wird sie ihr Wissen jedoch etwas weniger frontal, sondern stattdessen mit praktischen Übungen weitergegeben. Unsere Referentin für allg. Jugendarbeit Isabel Steimbach bringt für diesen Baustein ein umfangreiches Repertoire an Tipps und Infos mit, um Schwierigkeiten im „Teamgefüge Verein“ zu erkennen und zu beheben. Denn nur mit einer gesunden Dynamik in der Trainingsgruppe sind neue Leistungsspitzen und Fortschritte zu erreichen – mit schwelenden Konflikten kann man die Motivation der Kinder indes schnell zunichte machen.
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11.30 Uhr |
Feedback und Auswertung der Akademie |