Wie jedes Jahr fanden auch diesmal die Deutschen Vereinsmeisterschaften der Jugend wieder zwischen Weihnachten und Neujahr statt. Austragungsort des Turniers der U16 war Uelzen, wo sich am 26. Dezember Schachspieler aus ganz Deutschland zusammen fanden, um den Titel des Deutschen Meisters auszuspielen. Aufgrund der Wertungszahlen waren die Mannschaften vom FSV Großenseebach, SK München Südost und Post SV Uelzen als Favoriten angereist. Tatsächlich sollten auch diese Mannschaften den Gesamtsieg unter sich ausspielen.
Alle drei Teams starteten mit Siegen in der ersten Runde, wobei sich Uelzen noch am schwersten gegen den SC Leipzig-Gohlis tat. Am Ende hieß es aber 3:1 für die Niedersachsen. Auch in der 2. Runde erreichten die Favoritenmannschaften einen Sieg. Die Münchener schlugen den Heilbronner Schachverein mit 3:1, während Großenseebach ein glattes 4:0 gegen den Brackweder SK erringen konnte. So kam es bereits in der dritten Spielrunde zum mit Spannung erwarteten Duell der Spitzenteams aus Bayern. Am Ende siegte der SK München Südost mit Siegen am ersten, dritten und vierten Brett. Fidemeister Julian Jorczik hatte das Team aus der bayrischen Hauptstadt in Führung gebracht und seinem Gegner Alexander Seyb das nachsehen gelassen. Am vierten Brett konnte Dominik Collmer die Partie gegen Tobias Quaschner für sich entscheiden. Großenseebach benötigte nun zwei Siege, um zumindest ein 2:2 zu retten und schaffte am zweiten Spielbrett durch Mario Linsenmayer auch den Anschluss. Schließlich entschied aber Thomas Höfelsauer durch einen Sieg gegen Florian Kirch den Mannschaftskampf.
Die anderen beiden Mannschaften, die mit zwei Siegen ins Turnier gestartet waren, der Post SV Uelzen und die Schachfreunde Brackel 1930, trennten sich unentschieden, was nun die alleinige Tabellenführung der Münchener bedeutete. Diese verteidigten sie in der vierten Runde gegen den Post SV Uelzen mit einem deutlichen 3:1. Wieder stellte Julian Jorczik die Weichen auf Sieg. Auch Alexander Raykhman konnte am zweiten Spieltisch einen Sieg für die Bayern einfahren, die restlichen Bretter trennten sich Remis. Im Verfolgerfeld gab sich der FSV Großenseebach keine Blöße und setzte sich gegen die Dortmunder der Schachfreunde Brackel 1930 durch, 3:1 hieß es am Ende.
In der 5. Runde forderte die USG Chemnitz die Schachspieler vom SK München Südost und trotzte diesen das bisher knappste Ergebnis ab. Dennoch hieß es am Ende 2,5:1,5 für den Tabellenführer. Der FSV Großenseebach konnte sein Ergebnis gegen den Heilbronner Schachverein mit 3,5:1,5 deutlicher gestalten. Auch die Spieler aus Uelzen schafften einen Sieg gegen den Hamburger Schachklub, mussten sich dabei aber mächtig strecken. Der Mannschaftskampf war besonders für neutrale Zuschauer interessant, da an allen vier Brettern gleichzeitig Zeitnotphasen auftraten, die die Betreuer der Teams wohl einige Nerven gekostet haben dürften.
Auch die sechste Runde brachte einen Sieg für den Post SV Uelzen gegen die Schachspieler aus Heilbronn. So war die Frage, wie die beiden führenden Teams ihre Mannschaftskämpfe beenden würden. Der FSV Großenseebach siegte glatt mit 4:0 gegen die Spielerinnen und Spieler vom SV Stuttgart-Wolfbusch, während der SK München Südost „nur“ ein 3:1 gegen den SV Werder Bremen schaffte. Das hatte zur Folge, dass das zweitplatzierte Großenseebach die Spitzenreiter aus München an Brettpunkten überholte. Diese mussten also in der letzten Runde mindestens ein 2:2 erreichen, um sich den Turniersieg zu sichern, vorausgesetzt Großenseebach siegt gegen den Post SV Uelzen. Allerdings waren auch die Niedersachsen motiviert, im Verfolgerduell einen Sieg einzufahren, um sich den zweiten Platz auf dem Treppchen zu sichern. So ging es mit einer brisanten Ausgangssituation in die letzte Runde. Die konnten die Schachfreunde aus Brackel lange offen gestalten. Bereits früh war die Partie am vierten Brett zugunsten der Dortmunder entschieden. Nur noch ein Punkt fehlte zum überraschenden 2:2.
Zeitgleich entwickelte sich zwischen Uelzen und Großenseebach ein spannendes Duell. Der Turnierausgang schien eine ganze Weile wieder offen. Zeitnah in beiden Mannschaftskämpfen folgte schließlich die Klärung. Großenseebach musste Brett drei und vier verloren geben. Nachdem Thomas Höfelsauer gegen Brackel ausgeglichen hatte, schafft Julian Jorczik für den SK München Südost außerdem das 2:1. Das bedeutete den sicheren Turniersieg. Am Ende reichte es sogar noch zu einem knappen Sieg, da die Partie am zweiten Brett mit Remis endete. Glückwunsch an den neuen Deutschen Meister aus München, der das Turnier mit der optimalen Ausbeute von 14 Punkten für sich entschied.Auf dem zweiten Platz landete am Ende der Post SV Uelzen, der den 2:0 Vorsprung gegen den FSV Großenseebach zu einem 3:1 ausbauen konnte, elf Mannschaftspunkte standen am Ende zu Buche. Die Bayern beendeten das Turnier mit zehn Punkten auf dem dritten Rang und komplettierten das Trio der Siegermannschaften.
Maximilian Dietrich, Referent DVM U16