Zum Hauptinhalt springen
 
| Startseite

Nachruf Heinz Rätsch - Ein Leben für das Schachspiel

Das deutsche Schach hat eine große Persönlichkeit verloren und das Jugendschach einen großartigen Förderer.

Heinz Rätsch
13.12.1934 – 11.03.2022

Ein Leben für das Schachspiel, das ist wörtlich zu nehmen. Ein ganzes Leben lang war Heinz Rätsch ein geachteter Spieler und Trainer.

Der gebürtige Apoldaer prägte über viele Jahrzehnte hinweg zunächst als DDR-Nachwuchs- und Frauentrainer und nach der politischen Wende als Nationaltrainer der Frauen sowie später als Bundesnachwuchstrainer in einzigartiger Weise die deutsche Schachlandschaft.

Er wurde für sein Lebenswerk 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Sein Leben verlief alles andere als gradlinig. Er studierte Sport an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport in Leipzig. Ab 1965 war er hauptamtlicher Trainer im Sportclub Leipzig. Im DDR-Schachverband war er als Trainer für den Nachwuchs und den Frauenbereich tätig, bis er aus verschiedenen Gründen in Ungnade fiel und nicht mehr als offizieller Trainer arbeiten durfte. Er war bis zur Wende als freiberuflicher Trainer, der einzige in der DDR wie er immer betonte, tätig. Vereine und Einzelpersonen buchten ihn. In dieser Zeit wurde er „begleitet“ durch die Staatssicherheit der DDR. Seine Akte war umfangreich und es war nach der Wende eine große Herausforderung für ihn, als er beim Studium seiner Akte sah, welche vermeintlichen Freunde ihn denunzierten, die er teilweise dann in der Nachwendezeit weiterhin in Funktionen erlebte.

Sein Ruf in der DDR als Schachtrainer war so groß, dass der Ruf nach ihm nach der schachlichen Wiedervereinigung so laut wurde, dass er zuerst als Frauentrainer und dann als Bundesnachwuchstrainer offiziell vom Deutschen Schachbund eingestellt wurde. Er war der erste Nachwuchstrainer auf Bundesebene. Mit ihm begann das systematische Nachwuchstraining im Deutschen Schachbund und ich erinnere mich gerne an die intensive Zusammenarbeit mit ihm zurück. Er hat das aufgebaut, auf dem seine Nachfolger Michael Bezold und Bernd Vökler ihre Arbeit fortsetzen konnten.

Heinz Rätsch hatte trotz seines Alters als Nachwuchstrainer ein Händchen für den Nachwuchs. Er erkannte Talente und förderte sie. Er konnte einfühlsam mit den Kindern und Jugendlichen umgehen und feierte auch viele Erfolge mit ihnen, denn endlich durfte er wieder auf Welt- und Europameisterschaften tätig sein, was ihm in der DDR ja verwehrt geblieben war, da Schach als nicht förderungswürdige Sportart eingestuft gewesen war und damit Teilnahmen an internationalen Turnierveranstaltungen außerhalb des Ostblocks verboten waren.  Er hatte großen Anteil am Gewinn von zwei Weltmeistertiteln, einem Europameistertitel sowie zahlreichen Silber- und Bronzemedaillen.

In den Ruhestand trat er 1999 ein. Doch ein Ruhestand war es nicht. Er war bis zuletzt wieder als freiberuflicher Trainer tätig.

Ich kann mich noch gut an seinen letzten Besuch 2016 auf der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft in Willingen erinnern. Schon gesundheitlich schwer gezeichnet betreute er seine damaligen Schüler der Arnoldischule aus seiner Heimatstadt Gotha bei den offenen Deutschen Meisterschaften. Er wusste damals schon, dass es sein letzter Auftritt bei der DEM sein würde. Man sah es seinen Tränen in den Augen an. Zusammen mit dem Berliner Schachjournalisten Harald Fietz arbeitete er daran, sein Trainingsmaterial aufzuarbeiten und stellte in einem Workshop auf der DEM sein Schachbuch „Siegerwege 001 - Sizilianische Wendepunkte & Schlagvariante“ vor.

Mit Heinz Rätsch verliert das deutsche Jugendschach eine wichtige Persönlichkeit und einen feinen Menschen. Man sollte dauerhaft an ihn erinnern.

 

Jörg Schulz

| Startseite

Michael Ehlers wird Ehrenvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern

Dem früheren DSJ-ler wurde diese Ehre im Rahmen der LEM in MVP zuteil.

weiterlesen
| Ausbildung, Patentlehrgang, Schulschach, Startseite

18 neue Schulschachpatente

Spielerisch Schach unterrichten: Unter diesem Motto stand der Schulschachpatentlehrgang der am 2. und 3. April in der Wilhelm-Neuhaus-Schule in Bad Hersfeld mit 18 Teilnehmern stattfand.

weiterlesen
| TOP Meldung, Mädchenschach, Mädchen-Grand-Prix, Startseite

Mädchen-Grand-Prix: Das große Finale in Göttingen

13 Mädchen spielten in Göttingen um den Final-Sieg, Clara Yumi Kanno gewann das Turnier mit 4,5/5!

weiterlesen
| Jubiläumsjahr 50 Jahre DSJ, TOP Meldung, Startseite

Jubiläumschessy für Michael Nagel

Auszeichnung durch die Thüringer Schachjugend im Rahmen der Thüringer Einzelmeisterschaften

weiterlesen
| Schulschach, Startseite, Qualitätssiegel

Qualitätssiegel 'Schulschach' für Plauener Grundschule

Auf Grund der Corona-Pandemie fand am 13. April 2022 mit 2-jähriger Verspätung die offizielle Verleihung des Titels „Deutsche Schachschule“ an die Grundschule „Karl Marx“ in Plauen statt.

weiterlesen
| DSM, Schulschach, Startseite

DSM 2022: Freiplatzanträge noch möglich

Für die im Mai und Juni stattfindenden Deutsche Schulschach-Meisterschaften können noch Freiplatzanträge gestellt werden. Diese werden bis kommenden Freitag, den 22. April 2022 entgegen genommen.

weiterlesen
| DEM 2022, DEM, Spielbetrieb, Sport, Startseite

DEM 2022: Zweite Freiplatzrunde freigeschaltet

Die Anträge können bis zum 10. Mai gestellt werden.

weiterlesen
| DVM 2022, DVM, Sport, Spielbetrieb, Startseite, TOP Meldung

DVM 2022 - Ausrichter stehen fest

Nach langer Zeit kommt die DVM nach Bayern - gleich zwei Ausrichter sorgen dafür!

weiterlesen
| Schulschach, Startseite

Schulteam-Cup: 16 Taktiken aus der Turnierreihe

Im März wurde der Deutsche Schulteam-Cup in acht Wertungsklassen ausgetragen. Wir haben die besten Taktikaufgaben für dich zusammengestellt.

weiterlesen
| Startseite

Neugestaltung der DSJ-Website [1. April]

Nach der Umgründung in einen e.V. im letzten Jahr wird es nun Zeit, die Eigenständigkeit der DSJ auch optisch widerzuspiegeln. Die Website erstrahlt daher ab sofort in jugendlich-freshen Design.

weiterlesen