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Jubiläumschessy für Christian Zickelbein - Wer sonst, wenn nicht ER?

Im Jahr 2020 wollte die Deutsche Schachjugend ihr fünfzigjähriges Jubiläum mit vielen Aktionen feiern. Im Mittelpunkt stand immer die Zahl 50, was sonst? So konnten unter anderem die Landesschachjugenden 50 Jubiläumschessys an verdiente ehrenamtlich im Jugendbereich tätige Personen vergeben.

von links: Olaf Wolna (Vorsitzender HSJB), Christian Zickelbein, Clemens Mix (Jugendsprecher HSJB)

Christian Zickelbein

von links: Christian Zickelbein, Evi Zickelbein, Reinhard Ahrens (alle Hamburger Schachklub)

Laudator Jörg Schulz

Die Pandemie verhinderte so mache Feierlichkeiten und auch viele Preisübergaben konnten erst viele Monate nach dem Jubiläum stattfinden.

So auch in Hamburg.

Der Hamburger Schachjugendbund vergab einen seiner zwei Jubiläumschessys an Christian Zickelbein und am letzten Augustwochenende in diesem Jahr war es soweit.

In der Jugendherberge Horner Rennbahn im Rahmen des Jugendprojektes von HSJB und DSJ, bei dem sich zehn Jugendliche trafen um ihre eigenen Projekte zu planen und zu organisieren, fand die Verleihung statt.

Hätte es nicht bei dem zu Ehrenden eine viel größere Feier sein sollen, ja müssen? Nein das war genau der passende Rahmen für eine der prägendsten Personen im Jugendschach in Deutschland.

1956 gründete er an seiner Schule die erste Schulschacharbeitsgemeinschaft in Deutschland. Die Hamburger und viele mehr sagen, dies war die Geburtsstunde des Schulschachs in Deutschland. Christian Zickelbein war damals noch Schüler und wies damit den künftigen Weg: Jugendschach muss aus der Jugend heraus getragen werden.

1959 war Christian beteiligt an der Gründung des Hamburger Schachjugendbundes, der damit der älteste Jugendschachbund in Deutschland ist.

Und aus diesen Erfahrungen der eigenständigen Jugendarbeit von Jungen Menschen für junge Menschen wurde die Idee geboren auf Bundesebene ebenfalls eine Schachjugend innerhalb des Erwachsenenverbandes zu gründen. Christian, Schulschachreferent im Deutschen Schachbund, war neben Ernst-Robert Kadesreuther, Jugendwart des Deutschen Schachbundes, die treibende Kraft bei der Gründung. 1970 in Freiburg war es dann so weit, die Deutsche Schachjugend wurde geboren.

Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre nahm er sich vom Schach eine berufliche und familiäre Auszeit. Doch als seine Kinder im schulfähigen Alter waren und er wahrnehmen musste, dass es an der Schule seiner Kinder keine Schach-AG gab, loderte wieder das Feuer in ihm und er fing wieder mit Schulschach an.

Von da an bis zum heutigen Tag, er ist nun 85 Jahre alt, war und ist seine Mission Menschen an Schach heranzuführen und da vor allem Kinder und Jugendliche. Wer sich die vielen Fotos von ihm anschaut mit ihm gegenübersitzenden Kindern, sieht die Begeisterung bei ihm, Kinder etwas geben zu können, bei den Kindern von diesem Mann etwas lernen zu dürfen.

Wir können nur dem HSJB dankbar sein, dass er einen seiner Jubiläumschessys an Christian Zickelbein verliehen hat. Wer sonst in Deutschland verdient diesen Jubiläumschessy der Deutschen Schachjugend mehr als Christian Zickelbein?

Und ich fühlte mich ebenfalls geehrt, dass ich die Laudatio auf Christian halten durfte.

Christian Zickelbein hat viele Ehrungen für sein Lebenswerk erhalten, unter anderem das Bundesverdienstkreuz, doch über diese Ehrung von der Jugend an ihn freute er sich besonders, wie man seinen bewegenden Dankesworten entnehmen konnte. Er hatte einige Weggefährten zur Feier mitgebracht, natürlich auch seine Tochter Evi, und ließ einige Meilensteine seiner Arbeit noch einmal Revue passieren.

Jörg Schulz

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