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| Nachrichten, Fairplay

Interview mit Wolfgang Buhren. Vorsitzender des Schulschachvereins Brüder Grimm Niederrhein

Der Verein wurde erst im Jahr 2019 gegründet und hat erst seit Kurzem eine Homepage, weshalb wir unheimlich neugierg auf die Geschichte dahinter gewesen sind. Viel Spaß beim Lesen.

 

Wolfgang Buhren

Hallo Herr Buhren, vielen Dank, dass Sie als Interviewpartner zur Verfügung stehen. Ihr Verein ist noch relativ jung, wollen Sie den Leserinnen und Lesern kurz erzählen, wie es zur Vereinsgründung gekommen ist und in welchem Bereich ihr Verein besonders aktiv ist?
Unser Verein ist zwar noch recht jung, doch Schach wird in Issum schon seit vielen Jahren gespielt. Die Brüder-Grimm-Schule in Issum, in der ich u.a. Schachunterricht für alle Jahrgangsstufen im Vormittagsbereich anbiete, ist 2017 auch als Deutsche Schachschule ausgezeichnet worden. Zusätzlich habe ich schon seit vielen Jahren verschiedene Schachgruppen in der Evangelischen Kirchengemeinde und eine Schachabteilung in einem Fußballverein (Sitz in Alpen) geleitet. Da es auf Dauer aber immer schwierig war für alle Gruppen eine gemeinsame Plattform mit Spielbetrieb zu unterhalten, haben wir uns 2019 auf den Weg zu einer komplett eigenständigen Vereinsgründung gemacht. Durch den Besuch des Schulschachkongresses in Trier sind wir auf die Idee gekommen auch selber einen Schulschachverein zu gründen. Wir verstehen uns zwar als Mehrgenerationen-Verein, doch der Schwerpunkt liegt auf Kinder- und Jugendschach, hier besonders auf Schulschach im Grundschulbereich.

Wie sind Sie dann auf die Fairplay Vereinbarung für Vereine aufmerksam geworden?

Durch die Zeitschrift Jugend Schach habe ich erstmals davon Kenntnis erhalten. Bei der Einrichtung unserer neuen Homepage haben wir dann das Thema noch einmal aufgegriffen.

Sie als Schulschachverein arbeiten größtenteils mit Kindern und Jugendlichen. Wie setzen Sie die einzelnen Aspekte der Vereinbarung im wöchentlichen Training um und wie vermitteln Sie den Kindern und Jugendlichen sportliches Verhalten am und neben dem Brett?
Eigentlich erstelle ich keinen besonderen Plan für das Training nach dem Motto: Diese Woche muss ich besonders an diesem Kernpunkt der Fairplay Vereinbarung arbeiten. Es handelt sich immer um einen fortlaufenden Prozess. Ich finde es eigentlich schon ein wenig schade, dass man extra eine Vereinbarung für den Umgang mit Kindern und Jugendliche haben muss, die eigentlich selbstverständlich sein sollte. Da unser Schulschachverein nie auf Leistung ausgerichtet ist und jeder bei uns willkommen ist, steht die Freude und das Miteinander im Vordergrund. Wenn Kinder den Fairplay-Gedanken am Brett umsetzen, ist schon der erste wichtige Schritt getan. Hilfreich ist dabei immer mit Beispielen aus anderen Sportarten oder aus dem alltäglichen Leben zu arbeiten. Vor Wettkämpfen bzw. vor jeder neuen Runde spreche ich einzelne Verhaltensregeln immer an und erinnere die Kinder daran sich an feste Regeln zu halten. Wichtig ist natürlich dabei auch immer selber Vorbild zu sein.

Welche Maßnahmen können wir noch in die Wege leiten, damit Fairplay ein elementarer Bestandteil im Bereich des Kinder- und Jugendtrainings wird oder ist er es in Ihren Augen schon?
Bei der Trainerausbildung sollte man auf diesen Bereich mehr Wert legen, gerade für Trainer, die im Kinder- und Jugendbereich, tätig sind. Vielleicht sollte es ein extra Baustein/Diplom geben. Eine Möglichkeit wäre noch die Werbung auf Turnieren bzw. Unterstützung für den Veranstalter in Form von Buttons zum Beispiel Ich mache mit beim Fairplay im Schach. Vereine, die an Jugendmeisterschaften teilnehmen wollen, könnte man dazu verpflichten die Vereinbarung zu unterschreiben. Aber die Frage bleibt dabei natürlich, ob die Maßnahmen dann auch wirklich umgesetzt würden.

Wenn Sie an Ihre eigene Schachkarriere denken, gab es da Momente in denen Sie faires Verhalten von sich oder dem Gegner/der Gegnerin gewünscht hätten?
Gerade als Kind wurde man vor 45 Jahren am Schachbrett nicht so recht „ernst“ genommen, wenn man gegen Erwachsene gespielt hat. Oder es wurde einem einfach Zigarettenqualm ins Gesicht geblasen. Faires Verhalten hätte ich mir da gewünscht.

Was würden Sie sich für die Zukunft des Fairplays im Kinder- und Jugendschach wünschen?
Dass möglichst viele Vereine die Vereinbarung unterschreiben und vor allem danach aber auch handeln.

Ich danke Ihnen für dieses interessante Interview und wünsche alles Gute!

 

 

| DEM-Archiv

xx.xx.-xx.xx.1947: Deutsche Meisterschaften 1947 (Gesamt) Weidenau

Jugendeinzel xx.xx.-xx.xx.1947, Rundenturnier mit 14 Teilnehmern

Pl. Teilnehmer Punkte
1. Lothar Schmid (Radebeul) 13,0
2. Oehmen (Duisburg) 8,5

insgesamt 14 Teilnehmer

Quelle: Der Schachspiegel, 1947, S.140 (Bericht) und S.178 (Foto der Teilnehmer)

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