In der vorletzten Runde hatten sie souverän Düsseldorf geschlagen, was ja aber aus Düsseldorfer Sicht Taktik war, denn sie wollten ja nur Dritter werden. Da hätte ein Sieg im Spitzenkampf nur geschadet. Mit reiner Weste zog also die Truppe von Michael May in die finale Runde. Der HSK leistete heftigen Widerstand und gewann sogar mit 2,5 zu 1,5. Dabei sah man denn tollen Teamgeist beider Mannschaften. Zum Beispiel sicherte sich Luca Alexander Brandstrup sofort den dringend benötigten halben Punkt durch einen Patt-Trick, als er die Gelegenheit dazu hatte. Dadurch verzichtete auf die gute Chance auf einen halben weiteren Punkt – denn sein Gegner hatte nur noch 11 Sekunden und hätte sicherlich die Zeitkontrolle nicht mehr geschafft.
Am Ende war der Vorsprung in der Zweitwertung für Bemerode schon so groß, dass ihnen der Titel nicht mehr zu nehmen war.
Nach dem Sieg bei der Grundschulmeisterschaft in diesem Jahr der zweite große Erfolg für Michael May und seine Schachschüler. Wie aus dem Kreis der Schiedsrichter verlautete, spielten sie stark und überzeugend.
Das gilt aber auch für die anderen Spitzenteams. Es waren spannende, teils dramatische Duelle bis zur letzten Sekunde. Und das schöne dabei, es blieb immer fair zwischen den Spielern, die Aufregung fand wenn am Rande statt, da wo die Zuschauer standen. Aber auch ihnen möchten wir danken, auch sie zeigten sich fair, so dass es im Turnier zu keinerlei Protesten kam. So macht Schach Spaß!
Die Taktiker aus der Landeshauptstadt von NRW machten auch alles richtig, der Sieg in der siebten Runde sicherte den angestrebten dritten Platz. Plan erfüllt, Pokale gesichert, was will man mehr?
Etwas Trauer machte sich breit bei vielen Vereinen, denn ihnen ist bewusst, dass dies ihre letzte Deutsche Meisterschaft war. Da ab 2019 nur über eine Länderqualifikation teilgenommen werden kann, wissen viele vor allem kleinere Vereine, da werden sie nicht unter den Teilnehmern sein, vorbei die Chance auch mal Deutsche zu spielen.
Lob und Dank erreichte uns für die schöne Meisterschaft, den wir sehr gerne an die Organisatoren des Landesschachverbandes Sachsen Anhalt weitergeben, an der Spitze Michael Zeuner mit seinem tollen Team. Wir beiden Alt-Schiedsrichter bedanken uns bei unseren jungen, dynamischen Kollegen Stephan Baumann und Finn Petersen sowie unserem tollen Helferteam im Turniersaal Hannes, Alessandro und Magdalena.
Rainer Niermann & Jörg Schulz