Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Deutschen Schulschachstiftung, die im Anschluss an den Schulschachkongress in Ingolstadt stattfand, endete die Ära des langjährigen Vorsitzenden Walter Rädler und der Staffelstab wanderte von Bayern in den Norden nach Hamburg. Der neue Vorsitzende Boris Bruhn ist Lehrer in Hamburg und zugleich nebenbei auch Vorsitzender des Hamburger Schachverbandes.
Deutsche Schulschachstiftung e.V. wählt neuen Vorsitzenden
Ein Interview mit dem neuen Vorsitzenden Boris Bruhn
Lieber Boris Bruhn herzlichen Glückwunsch zur einstimmigen Wahl! Wie groß sind die Fußstapfen von Walter Rädler, in die sie nun gewählt wurden?
Vielen Dank. Die Fußstapfen sind riesig! Was Walter für die Stiftung geleistet hat, nehme ich mir besser nicht als Maßstab. Denn erstens bin ich Hanseat und zweitens ist das nicht zu toppen, was Walter an Zeit und Aktivitäten dafür aufgebracht hat. Ich ziehe meinen Hut!
Ist die Deutsche Schulschachstiftung gut aufgestellt? Wie ist ihr Eindruck, der sie ja bisher nur von außen auf die Schulschachstiftung geschaut haben?
Grundsätzlich steht sie gut da. Dabei würde ich gern ein wenig unterscheiden: finanziell steht die Stiftung auf sehr soliden Beinen, auch dank der Spende der Rädler-Stiftung. Bei der Zahl der Mitglieder geht sicherlich noch etwas nach oben. Wir machen eine gute Sache und sollten aktiv um Unterstützer werben.
Und was die Aktivitäten angeht, so ist die Stiftung sehr aktiv, nur zwei Beispiele: Der Schulschachkongress ist eine großartige Einrichtung und die Vergabe der Qualitätssiegel „Deutsche Schachschule“ hilft der Verbreitung von Schach ebenso weiter.
Was sind denn ihre Ziele für die Deutsche Schulschachstiftung. Was muss kurzfristig angepackt werden, was langfristig?
Wie eben schon erwähnt, würde ich gern versuchen, die Mitgliederzahl des Vereins zu erhöhen und Unterstützer für unser Anliegen zu finden. Beim Agenda-Treffen der Schachjugend im September haben wir dabei schon vorgearbeitet. Das ist also schon auf dem Weg, und ich möchte gern im gleichen Zuge die Stiftung bekannter machen.
Was Walter Rädler in Bayern umgesetzt hat, ist beispielhaft: nämlich eine große Zahl von Lehrern für den Schachunterricht ausbilden, Schach mit in der Lehrerausbildung unterzubringen, viele Schachschulen auszuzeichnen. Das würde ab sofort und ebenso langfristig in anderen Bundesländern umsetzen, und das so gut wie möglich.
Wie kann der Boom, der vor allem in den Grundschulen zu erkennen ist, langfristig noch besser ausgenutzt werden?
Wir sollten als Stiftung mit den Aktionen werben, die wir den Schulen anbieten können: Qualitätssiegel, Lehrerausbildung, Schachmaterial, Schulschachkongress. Damit können wir sicher einen positiven Beitrag leisten.
Kann dabei das aktuelle Bremer Schulschachprogramm, das auch von der Schulschachstiftung unterstützt wird, helfen?
Definitiv. Ich finde die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen beispielhaft: mit Marco Bode wurde ein prominenter Unterstützer gefunden, mit der Stiftung das erste Buch gibt es einen Projektträger. Beide haben nach dem großen Zuspruch in Bremen weitere Sponsoren gefunden (unter anderem BLG Logistics und die Bremische Volksbank), die wiederum gemeinsam mit den Experten von ChessBase und Björn Lengwenus beim Bremer Senat vorstellig geworden sind.
Dort ist es sehr gut gelungen, die Politik mit ins Boot zu holen. Die verantwortliche Senatorin hat erkannt und umgesetzt, was wir mit dem Schulschach für einen positiven Beitrag leisten.
Davon können sich andere Bundesländer eventuell etwas abschauen und für sich umsetzen.
Um das Schulschach in Deutschland kümmert sich ja auch die Deutsche Schachjugend mit ihrem Arbeitskreis Schulschach. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?
Der Vorsitzende des AK Schulschach und der Geschäftsführer der DSJj sind mit im Vorstand der Schulschachstiftung. Wir sprechen uns ab, teilen die Aufgaben auf und werden dabei gemeinsam überlegen, welche Verteilung sinnvoll ist. Dabei beschränkt sich die Schulschachstiftung im Wesentlichen auf ihre Kernaufgaben: das Gütesiegel für Schulen, die Lehrerausbildung, die Unterstützung von Schulen mit Lehr- und Schachmaterial.
Walter Rädler war und ist ja auch im europäischen Verband (ECU) in der Kommission Schulschach. Was halten sie von den Initiativen von FIDE und ECU im Bereich Schulschach, das oft wie ein zweites Vereinsschach daherkommt?
Ich sehe das eher positiv. Es gibt sehr gute Initiativen, zum Beispiel um einen europäischen Standard in der Lehrerausbildung herbeizuführen: Das ECU Schachlehrerpatent. Dieser ist eine Mischung aus dem Deutschen Schulschachpatent und einigen Ansätzen aus unter anaderem Schweden, Armenien und Großbritannien.
Dass es wie ein zweites Vereinsschach daher kommt, wird sich in den nächsten Jahren meiner Einschätzung nach wandeln. Das Vereinsschach sucht Talente, die ohnehin "gefunden" werden, wenn in möglichst viele Schulen Schach unterrichtet wird.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
Jörg Schulz
DVM 2024: U20 in Breisach am Rhein
Wo liegt Breisach?
Am Rhein;) bzw. westlich von Freiburg.
In der U20 spielen 16 Mannschaften mit und der DWZ-Schnitt mit 1996 ist von allen Altersklassen am höchsten.
Meister und Vizemeister; SG Porz und der Hamburger SK 1830 machen auch in diesem Jahr wieder mit. Und wie 2023 in Magdeburg hat,...
weiterlesenDVM 2024: U16 in Sebnitz
Wo spielt denn die U16?
In Sebnitz! Ungefähr am Dreiländereck: Deutschland/Tschechien/Polen.
Wir freuen uns schon jetzt auf coole „Schach im Zug“ Aktionen, denn dafür sollte für viele Teams ausreichend Zeit vorhanden sein.
Nun zum Sportlichen:
Ganze Sechs Teams weisen einen DWZ-Schnitt von 2000...
weiterlesen50 Jahre DVM - Ein Rückblick auf alle Sieger
Seit 1974 finden die Deutschen Vereinsmeisterschaften statt. Zunächst nur in der U20 ausgetragen, gibt es heutzutage acht verschiedene Altersklassen. Doch wer ist der Rekordmeister?
weiterlesenDVM 2024: Blick in die Vereine
In den nächsten Tagen werden auch weitere Vereine hier aufgeführt. Habt auch ihr bereits eine Ankündigung auf eurer Webseite, die wir hier verlinken sollen, schreibt uns gerne unter presse@deutsche-schachjugend.de
weiterlesenDVM 2024 - U14 in Heidelberg
Weiter geht es mit der U14, welche wie die U12 ebenfalls in Heidelberg spielen wird.
Ist der Hamburger SK zu schlagen? Wie sieht das Teilnehmerfeld aus? Lest selbst ...
weiterlesenDEM 2025: Erste Freiplatzrunde
Die Freiplätze für die DEM 2025, die in der 1. Runde vergeben wurden, sind in der Tabelle im Anhang dieses Artikels zu finden.
weiterlesenDVM 2024: Spannung pur: U12 in Heidelberg
Die DVM der Altersklasse U12 verspricht auch in diesem Jahr ein hochklassiges Schachereignis zu werden. Vom 27. bis zum 30. Dezember 2024 treffen sich in Heidelberg 20 Mannschaften aus ganz Deutschland, um den Vereinsmeister der U12 zu ermitteln.
weiterlesenWahlforderungen der Deutschen Sportjugend
die Sportjugend hat vor Kurzem ihre Forderungen an die Bundestagswahl 2025 veröffentlicht...
Diesen Forderungen schließen wir uns als DSJ an.
weiterlesenDVM U10: Jugendherberge Düsseldorf ausgebucht für Kinder-Schach-Event
Lest den Vorbericht bei der Neuen Rhein Zeitung (NRZ)!
weiterlesenDeutsche Vereinsmeisterschaften (DVM) 2024: Das Highlight zum Jahresende!
Die Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) stehen vor der Tür – und auch in diesem Jahr erwartet uns ein Schach-Event der Superlative! Vom 26. bis 30. Dezember wird in acht Altersklassen, mit insgesamt 167 Mannschaften und über 700 Spieler:innen (plus Ersatzspieler:innen) um die begehrten Titel des...
weiterlesen