Seit Montag spielen aus vier Nationen neun Mannschaften mit Menschen mit verschiedenen Behinderungen über 7 Runden Schweizer System um den Titel des Weltmeisters.
In der FIDE gibt es verschiedene Verbände für den Behindertensport, die alle ihre eigenen Weltmeisterschaften austragen und auch alle mit eigenen Mannschaften an der Schacholympiade teilnehmen. Zum Beispiel die Blinden und Sehbehinderten, die geistig oder körperlich Beeinträchtigten und die hörgeschädigten Menschen. Dresden hatte erstmals die Idee und setzt sich dafür ein die Grenzen der Verbände zu überwinden und alle gleichberechtigt in einem Turnier spielen zu lassen.
Das stellt den Veranstalter natürlich vor große Herausforderungen. Er benötigt viele Helfer, die zum Teil die Partien mitschreiben müssen und sogar zum Teil bei schweren Beeinträchtigungen der Spielerinnen und Spieler auch die Züge auf dem Brett ausführen müssen. Der Veranstalter muss sich eben auf alle Formen der Behinderungen einstellen. So ist zum Beispiel ein Gebärdendolmetscher Pflicht für die Ansagen beim Turnier.
Bisher waren in Dresden drei Einzelweltmeisterschaften ausgetragen worden. In diesem Jahr trauten sich die Dresdner Organisatoren erstmals an eine Weltmeisterschaft für Mannschaften heran. Vielleicht waren die Erwartungen höher, aber für einen Start einer neuen Turnierform sind neun Mannschaften eine gute Beteiligung.
Der deutsche Großmeister Thomas Luther ist Vorsitzender der Behindertenkommission der FIDE und natürlich begrüßte er im Namen der FIDE die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Unter den teilnehmenden Mannschaften ist auch eine deutsche Jugendauswahl. Die Idee dazu kam aus Baden. Dort bestand Interesse an einer Teilnahme, doch es kamen nicht genügend Spieler zusammen, weshalb die Deutsche Schachjugend einen Aufruf startete und weitere Jugendliche suchte, die zur Teilnahme bereit waren. So kam es zu einer Nord-Südauswahl, zwei Jugendliche aus Schleswig-Holstein und zwei aus Baden.