5 Tage Deutsche Ländermeisterschaft sind vergangen! Und es war eine spannende Meisterschaft! Die Sieger der letzten Runde wurden auch die Sieger des Turniers, auch wenn es zwischendurch immer wieder verschiedene Spitzenreiter gab.
Eines Favoriten würdig übernahm die 1. Mannschaft aus Baden von Anfang an die Führung, doch dann wurde sie in der 4. Runde von den Berlinern ausgebremst, die sie an der Spitze ablösten. Doch damit nicht genug – schon eine Runde später gab es im Raum Afrika den nächsten Umsturz, denn Schleswig-Holstein besiegte die neuen Spitzenreiter aus Berlin. Nach der 5. Runde waren also mit Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Baden 1 und Berlin vier Mannschaften an im Titelrennen. Doch in der 6. Runde gelang es Baden und Berlin sich wieder abzusetzen, indem sie jeweils einen der Konkurrenten ausschalteten. Währenddessen schoben sich die schwach gestarteten Sachsen auf Platz 3, die erst zum Ende hin richtig gut spielten. Genau diese Leistung reichte ihnen dann auch in Runde 7 gegen Baden 1 zu gewinnen um damit einen Konkurrenten zu überholen. Aber auch Berlin gewann die letzte Runde und ließ die Badener hinter sich. Damit war klar: Berlin ist neuer Deutscher Ländermeister!
Der Schlüssel zum Erfolg bestand wohl aus drei verschiedenen Teilen. Teil 1: 3 Fide-Meister an den Brettern 1-3 (Leonid Sawlin, Emil Schmidek und Raphael Lagunow), die zusammen 18 von 21 Punkten holten, Teil 2: Das Talent, genau in den wichtigen Runden knappe Siege zu erzielen sowie die Bereitschaft um jeden Punkt zu kämpfen und Teil 3: Die Ambitionen der Berliner, den letzten Gewinn der Deutschen Ländermeisterschaft im Jahre 1967 nach 50 Jahren zu wiederholen!
Aber auch andere Teams zeigten starke Leistungen! Zum Beispiel die Badener, die dem großen Druck ihrer Favoritenrolle gerecht werden mussten und trotzdem von Anfang an zeigten, was sie für Qualitäten an den Brettern sitzen hatten. Oder das Team aus Sachsen, das genau dann stark aufspielte, als es drauf ankam und am Ende auf Platz 2 vor Baden landete. Auch die Gastgeber aus Niedersachsen spielten ein starkes Turnier und belohnten sich zum Abschied aus Hannover mit Platz 4. Schleswig-Holstein brachte derweil das Kunststück fertig zum vierten Mal in 6 Jahren DLM in Hannover auf dem 5.Platz am Ende zu landen.
Besonders erfreulich war, dass jeder Landesverband mit einem Team an der Meisterschaft teilnahm und dass auch jeder Spieler mindestens einmal punkten konnte. Für uns Schiedsrichter war es eine angenehme Meisterschaft ohne nennenswerte Zwischenfälle. Vielen Dank dafür an die Spieler, Betreuer und Zuschauer, die sich so pflichtbewusst an die Regeln gehalten haben. Auch noch ein herzliches Dankeschön an die Niedersächsische Schachjugend für die Ausrichtung dieser und auch der fünf vorangegangenen Ländermeisterschaften in Hannover. In nächstem Jahr wird die DLM dann in Würzburg in Bayern stattfinden.
Bis dahin!
(Tom Behringer)