An dieser Stelle möchten wir euch den Gewinner in der Kategorie "Seele des Vereins" beim Wettbewerb Goldener Chesso, Thomas Schlagheck (16) vom SK Münster von 1932 e.V. vorstellen. Die DSJ findet ein echtes Vorbild für andere Engagierte und wir freuen uns, dass es solche Menschen gibt, denn Sie sind für unseren Sport von entscheidender Bedeutung. Da wir uns nicht auf große Worte verstehen, möchten wir hier einfach DANKE sagen. Die "großen Worte" der Laudation gibt es als Film bei ChessyTV bei Youtube.
Hier nun aber trotzdem einige Details seiner Vita und danken dem Schachfreund Lennart Quante für die Bewerbung:
Thomas Schlagheck ist in vielerlei Hinsicht die Seele des SK Münster von 1932.
Seit 26 Jahren ist er im Vorstand des Vereins aktiv, davon seit 1995 21 Jahre als 1. Vorsitzender. Seit 1997 ist er außerdem Bezirksspielleiter und leitet nahezu ununterbrochen jährlich die Einzelmeisterschaften des SB Münster.
Für den SK Münster ist er neben dem souverän laufenden Tagesgeschäft in zahlreichen Aktivitäten eingebunden:
Die größte jährliche Veranstaltung ist wohl die Ausrichtung des Münsterland Opens - eines einwöchiges Turnieres mit ca. 200 Teilnehmern, hier übernimmt Thomas stets eine leitende Tätigkeit in der Organisation und ist auch die ganze Woche aktiv dabei. Eigentlich gibt es kaum eine Aktion des SK Münster, bei der Thomas nicht direkt mitanpackt- seine große Stärke ist, dass er Dinge in die Hand nimmt und stets selbst mithilft, anstatt nur als Vorsitzender zu repräsentieren.
Dies wird auch in den zahlreichen Öffentlichkeitsmaßnahmen, die unser Verein jährlich veranstaltet, deutlich- diese sind mehr oder minder alle aus Thomas Begeisterung für die Öffentlichkeitsarbeit für den Schachsport entstanden, wie auch die zahlreichen Beteiligungen an den „Verein des Jahres“ und Tag des Schachs Aktivitäten des DSB zeigen. Zu den Veranstaltungen gehört ein Stand beim Hammerstraßenfest, dem größten Straßenfest Münsters, Beteiligungen am jährlichen 24h Radrennen um die Promenade - ein ganz besonderes Event in der Fahrradstadt Münster, sowie ein Informationsstand auf zahlreicheren kleineren Veranstaltungen wie dem Südviertelfest oder einem Handwerkermarkt im Rathausinnenhof. Thomas Einsatz für das Image des Schachsports erkennt man auch an unserer stets aktuellen Homepage, die er mit vielen Artikeln und Berichten bereichert - hier finden sich auch weitergehende Informationen zu den zahllosen Öffentlichkeitsaktionen.
Ein Aspekt dieses Einsatzes in der Werbung für den Schachspiel ist auch unmittelbares Engagement für die große Jugendabteilung unseres Vereines, da so schon bei einigen Jugendlichen Interesse an unserem Verein geweckt werden konnte. Bei jährlichen Jugendturnieren unseres Vereines wie dem WN Pokal, dem Klemens Turnier und auch den Bezirksmeisterschaften der Jugend steht Thomas stets mit helfender Hand zur Seite.Hier möchte ich betonen, wie selbstverständlich Thomas stets als Helfer dabei ist und nicht nur leitet- ein vorbildliches für viele Schachfunktionäre, die allzu oft nur Funktionär bleiben.
Thomas Engagement erstreckt sich allerdings weit über unmittelbare Interessen des Vereines hinaus: Als besonders herausragend empfinde ich seinen Einsatz im verbindenden Geiste des Schachspiels. Seit 2008 betreut Thomas mit einigen anderen Helfern unseres Vereines eine Schachgruppe in der JVA Münster, hier geht er einmal in der Woche hinter Gitter, um den Eingeschlossenen der Gesellschaft das Schachspiel näher zu bringen. Diesen außerordentlich vorbildlichen, integrativen Einsatz für Randgruppen der Gesellschaft halte ich für exemplarisch für alle Schachspieler in Deutschland.
Auch fördert Thomas aktiver Einsatz im Ehrenamt die Bereitschaft zahlloser junger Menschen unseres Vereines, sich im Ehrenamt einzubringen- Thomas Kubo als Co-Vorsitzender der SJNRW, Carl Haberkamp als Bundesjugendsprecher und ich als sehr junger 2. Vorsitzender unseres Vereins sind nur einige Beispiele.
?Im Rahmen der aktuellen Herausforderungen durch die vielen Geflüchteten, die in Deutschland eine neue Heimat suchen, hat Thomas unseren Verein auch direkt in die Flüchtlingshilfe eingebunden. Seit Anfang 2016 betreut Thomas mit weiteren Helfern aus dem Verein eine wöchentliche Schach- und Spiele Gruppe in einer Flüchtlingsunterkunft in Gievenbeck, einem Stadtteil von Münster. Hier ist unser Ziel als Verein, Kontakt zu den Geflüchteten herzustellen und ihnen so die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. So können wir auch hier durch Thomas entschlossenen Einsatz für die verbindenden Kräfte des Schachspiels einen Beitrag zur großen gesellschaftlichen Herausforderung dieses Jahrzehnts leisten.
Zusammenfassend sind für mich persönlich drei Aspekte aus Thomas ehrenamtlichem Einsatz ausschlaggebend, ihn für den goldenen Chesso zu nominieren:
Zunächst setzt er sich in zahllosen Öffentlichkeitsaktionen für die Verbreitung des Schachsports in Münster ein, sodass der SK Münster zu den größten Vereinen in Deutschland gehört.
Weiterhin ist sein Engagement auf zahllose Veranstaltungen verteilt, bei welchen er stets dabei ist und mit anpackt- ein Verhalten als 1. Vorstizender, welches auch viele Helfer aus unserem Verein motiviert, stets dabei zu sein und so das Engagement junger Menschen für den Verein, aber auch für höhere Ebenen, fördert. Ich persönlich glaube, dass die zahlreichen Engagierten unseres Vereines alle durch Thomas Einsatz motiviert werden, stets noch etwas mehr zu leisten.
Abschließend lebt Thomas den verbindenden Geist des Schachspiels, sein Engagement für die Ausgeschlossenen der Gesellschaft, ob Häftlinge oder Geflüchtete, empfinde ich als herrausragend,In diesem Einsatz wird deutlich, dass unser Schachverein nicht nur in seinen eigenen Belangen tätig ist, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt - ohne Thomas wäre dieser umfangreiche Einsatz für unseren Verein nicht vorstellbar.
Alles in allem kann ich mir keinen besseren Vorsitzenden für unseren Verein vorstellen und hoffe, dass die deutsche Schachjugend Thomas außerordentlich umfangreiches Engagement mit dem Goldenen Chesso würdigt.
Das tut die DSJ bei dieser Bewerbung sehr gerne.
Lennart Quante