In Altstrelitz wurde gerade ein Titel verteidigt. Den kann man sich nicht alle Tage verdienen. Und einer hat besonders viel Anteil an dem Qualitätssiegel „Deutsche Schachschule“. Im Grunde ist er der Vater des Erfolgs.
Erstklässler Charly schwärmt davon, dass man beim Schachspielen eigentlich seine Ruhe hat. Aber nur, wenn nicht gerade ein Preis verliehen wird. „Ich finde es gut, dass man beim Schach so viel nachdenken kann“, meint Theo, sein Gegenüber am Schachbrett, der bereits mit drei Jahren die Grundlagen des königlichen Spiels erlernt hat. Beide Jungen besuchen die Schach-AG der Grundschule „Daniel Sanders“ in Altstrelitz.
Bereits zum zweiten Mal konnte die Schule das Qualitätssiegel „Deutsche Schachschule“ erkämpfen, das von der Deutschen Schachjugend vergeben wird. Für einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren wird es verliehen. Bereits 2004 wurde in Altstrelitz eine Schach-AG mit zehn Kindern ins Leben gerufen. Damals ahnte wohl kaum jemand, wie viel Begeisterung der Denksport bei den Kindern auslösen wird. Heute sind es 40 Schüler, die den Umgang mit König, Dame, Turm und Pferd lernen und dabei zunächst das Bauern- und später das Läufer- oder Turmdiplom erwerben.
Vater des Erfolgs ist Uwe Kollwitz, der die drei Trainingsgruppen von der ersten bis zur vierten Klasse anleitet. Obwohl er auswärts und im Schichtdienst arbeitet, findet er immer die Zeit für seine Schachküken. „Die Kinder lieben die Vielfalt des Spiels, in den Trainingsstunden können sie das Gelernte sofort anwenden und sich mit anderen messen“, erklärt der Schachlehrer. In den Pausen zieht es die Grundschüler auch auf das Großschachfeld auf dem Schulhof.
Für die Mädchen wurden extra Schachspiele in Pink und Weiß angeschafft, obwohl diese Farben nicht in Turnieren zugelassen sind. Mit seinen Schützlingen nimmt Uwe Kollwitz erfolgreich an vielen Wettkämpfen teil, erst im vergangenen Jahr konnte die Mannschaft der 1. und 2. Klassen den Deutschen Meistertitel mit nach Hause bringen. Bereits zum zwölften Mal organisiert der Schachlehrer in Altstrelitz ein Schachturnier für die Grundschulen der Mecklenburgischen Seenplatte. Es findet am 16. April statt.
Auch von den Eltern wird die Schachleidenschaft unterstützt. So begleitet „Schachmutti“ Andrea Neu die Schacheleven zu Turnieren. Der Schule sei es in den vergangenen Jahren gelungen, den erreichten Standard im Schulschachsport nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen, lobt Jörg Schulz von der Deutschen Schachjugend das Engagement.