Zum Hauptinhalt springen
 
| DEM 2016, Goldener Chesso, Startseite

Ludwig Stern - Porträt des Jugendleiters 2015

An dieser Stelle möchten wir euch den Gewinner in der Kategorie "Jugendleiter" beim Wettbewerb Goldener Chesso, Ludwig Stern (78) von KJS Potsdam vorstellen. Die DSJ findet ein echtes Vorbild für andere Engagierte und wir freuen uns, dass es solche Menschen gibt, denn Sie sind für unseren Sport von entscheidender Bedeutung. Da wir uns nicht auf große Worte verstehen, möchten wir hier einfach DANKE sagen. Die "großen Worte" der Laudation gibt es als Film bei ChessyTV bei Youtube.

Hier nun aber trotzdem einige Details seiner Vita und danken der Schachfreundin Heike Schmädicke für die Bewerbung:

Herr Stern ist 78 Jahre alt. Seit fast 60 Jahre arbeitet er ehrenamtlich mit Kindem und Jugendlichen. Mit 19 Jahren betreute er eine Gruppe Geräteturnerinnen und SkiAbfahrtsläufefinnen und da er Spaß dabei hatte, konnte er danach bei jedem Wohnungswechsel schnell überzeugt werden, Sportgruppen zu übernehmen. Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten waren es Hallenhandball-, Fußball-, Schwimmen- oder Gruppen von Geräteturnen.
Nach 20 Jahren etwas ruhiger geworden, leitete er dann zwanzig Jahre lang eine Kinderwandergruppe und den Jugendaustausch mit Belarus.
Nach 1990 wurde er im Rahmen einer ABM-Maßnahme dem bekannten Schachtrainer Potsdams, Eugen Pinno zugeteilt, um in den AG Schach der Schulen den Anfängern die Grundbegriffe des Schachspiels zu vermitteln. Als er es lange genug getan hatte, ihm die Grundbegriffe geläufig waren und er die Aufgaben "Matt in einem Zug" zu lösen verstand, wurde er auf Weiterbildungslehrgänge geschickt, wo er die C-Lizenz für Übungsleiter und die Schiedsrichter-Lizenz erwarb.
Als Sportfreund Pinno unerwartet verstarb, war Ludwig Stern plötzlich Vorsitzender des SV KJS Potsdam und musste an 5 Schulen die AG Schach, an der Schule 24 den Schachunterricht in zwei Klassen und den Schachclub der Kita "Pfiffikus" übernehmen, weil alle anderen Erwachsenen den Verein verließen, um weiter am Spielbetrieb teilnehmen zu können.
Ludwig Stern hat keine hohe DWZ. Seine Devise lautet: "Ausbildung ist die Kunst, durch Langsamkeit schneller voran zu kommen!" und "Den Kindern soll das Schach spielen Spaß machen!" Da es seinen Schützlingen wirklich Spaß macht, haben sie trotzdem entsprechende Erfolge. Ludwig Stern behindert die Kinder nicht in ihrer Entwicklung. Wenn er ein Talent entdeckt und
gefördert hat, vermittelt er es an Vereine mit qualifizierteren Trainern, sobald er glaubt, es entsprechend seinen Fähigkeiten ausgebildet zu haben. Wenn diese Talente schon lange in anderen Vereinen sind, kommen sie manchmal vor wichtigen Wettkämpfen, um sich beraten zu lassen. Ludwig Stern tut es, selbst dann, wenn diese danach gegen seine eigenen Schützlinge spielen. Auf Vorwürfe reagiert er mit dem Satz: "Sie waren, sind und bleiben 'meine' Kinder".
Als die Schule 24 sich z.B. 2008 für die Schacholympiade in Dresden qualifiziert hatte, verstand er es, einen guten Trainer dazu zu bewegen die Mannschaft so vorzubereiten, dass sie in Dresden nur gegen die Mannschaft Russlands, den späteren Sieger, verlor und den 10. Platz unter 60 Mannschaften belegte. Ludwig Stern ist erfolgreich bemüht Kinder-und Jugendschach in der Öffentlichkeit zu propagieren.
Dazu wird auch die örtliche Presse und das Stadtfernsehen genutzt. Beim deutschlandweiten Leserwettbewerb einer Tageszeitung gewann ein Schützling von ihm, mit seiner Hilfe, den ersten Preis und konnte sich damit die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Willingen finanzieren.
Ein 3. Platz und ein Originalitätspreis beim "Tag des Schachs", ständige Betreuung von Kinder-, Schul-, Parteien-, Wohngebietsfesten, die Beteiligung am Weihnachtsquiz der Zeitung "Jugendschach", Schulmeisterschaften mit sehr hoher Spielerzahl und die Beteiligung an Yes2chess mit mehreren Schulen Potsdams sind Beispiele seiner Aktivitäten. Um sicherzustellen dass alle seine Schulmannschaften an der Landesmeisterschaft teilnehmen können, war er einmal sogar gezwungen einen großen Bus zu mieten.
2016 waren es fünf Mannschaften, wobei die Mannschaft der Schule 27 WK M den vierten und die WK IV den sechsten Platz erreichte.

  • 60 Jahre ehrenamtliche Arbeit mit Kinder und Jugendlichen,
  • 20 Jahre Tätigkeit als AG-Leiter an 4-5 Schulen,
  • 10 Jahre wöchentlichen Schachunterricht in zwei 2. Klassen der Eisenhart-Schule Potsdam (Aufwandsentschädigung: eine Schachtel Pralinen und ein freundliches Lächeln der Direktorin am Ende des Schuljahres)
  • 12 Jahre Leitung eines Schachclubs in einer Kita, davon 10 Jahre ohne Aufwandsentschädigung (z. Zt. sind es zwei Kitas)
  • etwa 1000 Kinder, die bei ihm lernten, wie man Schach spielt und
  • 10 Jahre Leitung von Auslandsfahrten zu Schachwettkämpfen mit Trainingslager,
  • Er handelt nach dem Prinzip: ,,Immer vom Positiven ausgehen" und fordert die anwesenden Eltern aufgeweckter, lebhafter Kinder entweder "Ruhe auszustrahlen" oder den Raum zu verlassen, statt ihre Kinder ständig zu disziplinieren.
  • Beschützt "seine Kinder" vor zu ehrgeizigen Eltern, (auch ich musste erfahren, dass er dabei ernsthafte Auseinandersetzungen und Verstimmungen nicht scheut).
  • Er versteht es besonders die ganz kleinen Kinder (5-6 Jahre) auf die Wettkämpfe einzustimmen und verschafft ihnen auch kleine Vorteile gegenüber den Gegnern. (z.B. erhöhte Sitze)
  • Hat alle Kitas und Schulen in denen er tätig ist, mit Schachmaterial, Schach-CDs und Demobrettern ausgestattet. Versorgt besonders Migrantenkinder der Kitas mit abgeschriebenen Schachfiguren.
  • Wegen seines hohen Alters versucht er seine Funktionen weiterzugeben und Nachwuchs zu qualifizieren. Es nützt ihm aber wenig, wenn der Qualifizierte dann nach Tadschikistan geht, um dort Schachunterricht zu geben. (Adrian Ptak) Seine Aufrufe über die Presse und das Potsdamer Stadtfernsehen blieben ohne Reaktion. Scheinbar gibt es wenige Menschen, die willig und in der Lage sind, wenigstens einen Teil seiner Arbeit zu übernehmen.
  • Die große Anzahl der Kinder im KJS (-50) schreckt die anderen Vereine in Potsdam ab, diese zu übernehmen.
  • Wegen des großen Altersunterschieds seiner Schützlinge wird an zwei Tagen der Woche trainiert, die Kinder kommen und gehen, wann sie können, lösen in Gruppen Aufgaben nach der "Methode von Paul Gaffron" und helfen sich gegenseitig.
  • Frontalunterricht dauert bei ihm immer nur wenige Minuten. In den Kitas gibt es fast kein Frontalunterricht, sondern wegen des großen Zulaufs 'Schichtbetrieb '.
  • Die Kinder dort kennen nach kurzer Zeit die Buchstaben von A bis H und diejenigen, die an Turnieren mit Schreibpflicht teilnehmen, können ihre Partien mitschreiben, noch bevor sie in die Schule gehen.
  • Eine Besonderheit von Ludwig Stern ist, dass er fast nie gegen Kinder gewinnt, selbst bei Turnieren. (Czech Open) nicht. Er will "zukünftige Weltmeister nicht schon frühzeitig entmutigen".
  • Er ist davon überzeugt, dass seine Autorität dabei nicht leidet, auch deshalb nicht, weil er ihnen beim TT, Fußball, in anderen Sportarten und z.B. beim Handstand überlegen ist. Er genießt es, wenn die Kita-Kinder im Laufschritt in den Spielraum eilen, um als erste gegen ihn spielen zu können. Er versucht auch, seine guten Spieler zu bewegen, Anfänger nicht zu entmutigen.
  • Für Ludwig Stern existiert keine Zeitbegrenzung. Wenn nötig dauert das Training über 4 Stunden.
  • Er ist immer für die Kinder da. Vor Regional-, Landes-, und Deutschen Meisterschaften können die Kinder bei ihm in den Ferien auch täglich trainieren. (und es gibt welche, die es tun!)
  • Meinen Kindern ist er nicht nur der beste Schachtrainer (sie haben das ganze Regal voll Pokale und haben sich schon zweimal zur Landesmeisterschaft qualifiziert), sondern auch der beste "Opa" ...
  • Manche Lebensweisheiten verdanken sie ihm. z.B.: dass man die Sprache des Gastlandes lernen sollte, bevor man in den Urlaub flieht, wie man sich im Gelände orientiert und was man bei längeren Wanderungen zu beachten hat. Saltos auf dem Trampolin und vom 3 Meter Brett, Tischtennisspielen, den morgendlichen Handstand und vieles mehr hat er ihnen beigebracht.
  • Im Trainingslager bringt er die Kleinen am Abend locker zur Ruh, bei Märchen, Balladen und Sagen fallen ihnen die Augen von selber problemlos zu. Deswegen sind meine beiden Kinder überzeugt: „Opa" Stern ist, nach der "Kanalratte Fritz", der netteste Trainer des Universums.
  • Sie waren sogar schon bereit, in den Ferien, 'vor Sonnenaufgang', das Bett zu verlassen, um ihm vor 09.00 Uhr in der Kita zu helfen.

Heike Schmädicke

 

 

 

 

| Sport

15.05. Ramada-Cup Finale: Deutsche Amateurmeister stehen fest

weiterlesen
| Kinderschach

15.05. Kinderschachturnier der DSJ - 03.-05. Juni in Willingen

weiterlesen
| Jugendworkshop

Wer war eigentlich KARL KAUTSKY? - Seminar im März 2006

Falls Sie sich nun fragen was Karl Kautsky mit Rhetorik zu tun hat oder wozu Schachspieler Rhetorik brauchen, erhalten Sie Antworten in unserem kleinen Bericht.

 

An einem Freitag mitten im März war es wieder einmal soweit und 26 Jugendliche und junge Erwachsene fanden den Weg nach Köln-Riehl...

weiterlesen
| Schulschach, Qualitätssiegel

Volksschule Wegscheid

Qualitätssiegel "Deutsche Schachschule" feierlich verliehen - Volksschule Wegscheid und ihren AG-Leiter Lehrer Georg Obermaier erhalten Ehrung

weiterlesen
| DEM

Fairplay auf der DEM 2006: von grünen, gelben und roten Karten!

In Zeiten der FIFA Fußball-WM sind gelbe und rote Karten eine beinahe allgegenwärtige Erscheinung: gelbe Karte für unverbesserliches Zerren am Trikot, gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiels oder rote Karte aufgrund einer Tätlichkeit. Unvergessen das hitzige Spiel der Portugiesen gegen ...

weiterlesen
| Schulschach, Patentlehrgang

Schulschachpatent in Schleswig-Holstein

Unter der Leitung des erfahrenen Schulschachtrainers und B-Lizenz-Inhabers Volker Ibs fand am 29./30.04.2006 in Bad Segeberg ein Lehrgang für das Schulschachpatent statt.

 

13 Teilnehmer aus drei Bundesländern hatten sich in der Jugendbegegnungsstätte „Mühle“ in Bad Segeberg eingefunden, um das...

weiterlesen
| Jugendversammlung

Jugendversammlung der DSJ – Verden/Aller 04./05.03.2006

Bericht des Vorstandes

weiterlesen
| Jugendversammlung

Rechenschaftsbericht des DSJ-Vorstands 2005

Bericht des Vorstandes der Deutschen Schachjugend - 2005

Liebe Freunde,

der Vorstand der Deutschen Schachjugend hat sich auch 2005 wieder bemüht zusammen mit den vielen Mitarbeitern, seien dies nun die Beauftragten für verschiedene Arbeitsfelder oder die Mitarbeiter in den Arbeitskreisen, eine...

weiterlesen
| Jugendversammlung

Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend 2006

am 04. und 05. März 2006

 

weiterlesen
| Schulschach, Patentlehrgang

Außergewöhnliches Schulschachpatentseminar in Herborn (Hessen) erfolgreich zu Ende gegangen

Im hessischen Herborn fand vom 28. bis 29.Januar 2006 ein Lehrgang zum Erwerb des Schulschachpatentes statt. Mit insgesamt 26 Teilnehmern aus 4 Bundesländern war die Teilnehmerzahl sehr ansprechend. Referent des Seminars war der Vorsitzende der Hessischen Schachjugend, Simon Martin Claus, der unter...

weiterlesen