Um die Entwicklung unserer Kinder zu fördern, gibt es viele interessante Ideen und Möglichkeiten. An Schach denken dabei die Wenigsten. Aber warum eigentlich? Zahlreiche deutsche und internationale Studien haben die positive Wirkung der Beschäftigung mit Schach bewiesen. Die Entwicklung kognitiver Leistungen wie logisches Denken, räumliche Vorstellungskraft, Gedächtnisleistung und Konzentration wird unterstützt.
Aber auch im sozialen Bereich profitieren die Kinder in der Frühförderung. Der Umgang mit Regeln und Normen wird geschult, Kommunikation, Fantasie und Willenskraft angeregt.
Dieses Potenzial hat auch der Hort „Käthe Kollwitz“ der Arbeiterwohlfahrt in Wittenberg erkannt. Am Samstag, 23.04.2016, haben zehn pädagogische Fachkräfte in einer Inhouse-Schulung das „Kinderschachpatent für ErzieherInnen und Pädagogen“ erhalten. Den Teilnehmerinnen wurden in einer ganztägigen Weiterbildung Schritt für Schritt die Grundkenntnisse zum Schachbrett, den Figuren, deren Zugweise und allgemeinen Schachregeln beigebracht. Immer mit Blick auf eine kindgerechte Vermittlung erhalten die Pädagogen hilfreiche Lehrsätze, kurzweilige Spielübungen und eine breite Variation an methodischen Hilfsmitteln (Schachkarten, -würfel, …).
Im vergangenen Jahr nahmen bereits zwei Pädagoginnen des Hortes (Franzi Loch und Nadine Ende) am Projekt „Kinderschach in Mitteldeutschland“ teil und haben die Kitaleiterin, Birgit Brömel, mit der Kinderschachidee angesteckt: „Schach ist in unserer Hortkonzeption ein wichtiger Schwerpunkt. Wir wollen die komplexe Persönlichkeitsentwicklung unserer anvertrauten Kinder fördern. Die Arbeiterwohlfahrt als Träger unserer Einrichtung unterstützt uns finanziell bei der Umsetzung.“
Franzi Loch und Nadine Ende setzen die Kinderschachidee bereits in der Einrichtung um. „Auch wenn wir im vergangenen Jahr noch Schachneulinge waren, hat uns die Weiterbildung viel Spaß gemacht. Inzwischen üben wir nicht nur einmal die Woche mit unseren Kindern im Hort sondern auch zu Hause.“, sagt Franzi Loch. Nadine Ende ergänzt: „Wir werden gemeinsam mit den Kindern immer besser. Im nächsten Schuljahr setzen wir definitiv das Projekt mit einer neuen Anfängergruppe fort.“
Patrick Wiebe
Beauftragter für Kinderschach