In bewährter Form, aber doch mit ein paar Neuerungen startete am Freitag die Deutsche Ländermeisterschaft 2016 in Hannover. Achtzehn Mannschaften machten sich auf den Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt, um in den kommenden fünf Tagen um den Titel der besten Jugendländermannschaft zu kämpfen. Nahezu alle Bundesländer nehmen mit einer Mannschaft teil, der Vorjahreszweite Baden und Gastgeber Niedersachsen gar mit zwei. Darüber hinaus haben sich das Saarland und Rheinland-Pfalz zu einer Spielgemeinschaft zusammengefunden, Bremen erhält Unterstützung von den Nordnachbarn Niedersachsen und Schleswig-Holstein und startet als Bremen & Friends (ehemals Team Nord). Als einziges Bundesland nicht vertreten ist Brandenburg. Gespielt wird zum ersten Mal in vier Räumen, wodurch etwas mehr frische und weniger dicke Luft herrscht.
Unter den achtzehn Mannschaften schafften es Schleswig-Holstein, Baden 1 und Bayern auf das Treppchen der Startrangliste. Während der Titelverteidiger Bayern seiner Favoritenstellung in der ersten Runde gegen Berlin mehr als gerecht wurde und nur einen halben Brettpunkt abgeben musste, wurden Schleswig-Holstein und Baden 1 von ihren Gegnern vor reichlich Probleme gestellt. Der Setzlistenfavorit aus dem hohen Norden konnte sich nur hauchdünn mit einem 4,5:3,5 gegen Thüringen durchsetzen. Für den entscheidenden letzten Punkt sorgten am Ende Daniel Kopylov und Inken Köhler mit zwei Remisen. Ebenfalls knapp verlief das landesinterne Duell zwischen der ersten und zweiten Vertretung Badens. Lange Zeit war es ein Duell auf Augenhöhe, das Baden 1 letztlich mit 5:3 für sich entscheiden konnte.
Das zweite landesinterne Duell der Gastgeber verlief noch enger. Niedersachsen 2 kämpfte aufopferungsvoll und stand kurz vor einer Punkteteilung, unterlag schließlich aber hauchdünn. Ebenso viel Mühe hatte Hessen, das gegen sieben kämpfende Hamburger alles in die Waagschale legen musste, um mit 4,5:3,5 zu gewinnen.
Für die erste Überraschung sorgte hingegen Sachsen-Anhalt. Dem Team aus dem Land der Frühaufsteher kam die Vorverlegung der ersten Runde mehr als gelegen, während die Württemberger erst im Laufe der Zeit in die Runde fanden. Florian Dietz gelang nach mehrstündigem Kampf am vierten Brett der entscheidende Punktgewinn, der das Unentschieden beider Länder besiegelte.
Neben Bayern ließen Rheinland-Pfalz, Sachsen und Nordrhein-Westfalen in ihren Erstrundenbegegnungen nichts anbrennen. Rheinland-Pfalz gegen Bremen & Friends sowie Sachsen gegen Mecklenburg-Vorpommern gelang dabei gar das Kunststück, keinen einzigen Brettpunkt abzugeben. Nordrhein-Westfalen musste nur am dritten Brett einer Punkteteilung zustimmen, entschied aber alle übrigen Bretter für sich.
Ähnlich viel Spannung wie an den Brettern war für den ersten von zwei freien Nachmittagen vorprogrammiert. Einige Spieler und Betreuer nutzten die Zeit für einen Besuch des Fußballnordderbys zwischen Hannover 96 und St. Pauli. Andere erkundeten auf eigene Faust die Stadt und das nahegelegene Oktoberfest oder verbrachten die freie Zeit in der Jugendherberge.