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Die Olympischen Spiele 2016 – Rio de Janeiro

Jessica Boyens (erste v. rechts)

Am 4. August 2016 begann meine Reise nach Rio mit der Ankunft in Frankfurt. Gemeinsam mit 49 anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland. Wenige Tage zuvor erhielten wir die offizielle Einkleidung der Olympiamannschaft, um vor Ort einheitlich auftreten zu können. Die Vorfreude war bereits riesig. Was würde uns in einem so fremden Land wie Brasilien erwarten? Doch wir waren alle unheimlich gespannt, denn dass Programm klang vielversprechend. Neben Sportlern würden wir auch Politiker und Funktionäre treffen und viele berühmte Orte besichtigen.
Der Flug dauerte 12 Stunden und wir kamen um 05.15 Uhr in Rio de Janeiro an. Die meisten konnten gar nicht glaube, dass sie sich quasi am Ende der Welt befanden und für die meisten war es auch die erste Reise unter den Äquator – in Rio war schließlich Winter. Wir sind mit zwei Bussen zur Deutschen Schule in Corcovado gefahren und bereits auf der Busfahrt bekamen wir ein Bild von der aktuellen Lage in Rio: gigantische Ausblicke auf das Meer reihten sich an Favelas und moderne Hochhäuser.

Nach der Ankunft bezogen wir zuerst unsere Zimmer und frühstückten. Anschließend ging es sofort mit einer Informationsveranstaltung weiter. Auch die Ticketverlosung stand an: Jeder bekam sechs Tickets nach einem fairen Prinzip. Ich bekam die Möglichkeit zu Handball, Volleyball, Schwimmen, Beachvolleyball, Golf und Hockey zu fahren.
Der Tag endete damit, dass wir uns alle gemeinsam die Eröffnungsfeier auf einer großen Leinwand anschauten. Damit war der Tag in der „cidade maravilhosa“ beendet.

Am nächsten Tag stand eine Gesprächsrunde mit Ingo Weiß an. Er ist momentan DSJ Vorsitzender und zeitgleich Präsident des Deutschen Basketballbundes. Auch die Schulleiterin der Deutschen Schule in Rio empfing uns. Später fuhren wir alle zusammen ins Deutsche Haus. Wir alle schätzten das Privileg sehr, dieses besuchen zu dürfen, denn es gab uns die Möglichkeit, sich mit den Sportlern direkt auszutauschen und neue Menschen kennenzulernen. Mit einem tollen Essen konnten wir den Abend so ausklingen lassen.

Meine Gruppe fuhr bereits am nächsten Tag um sechs Uhr morgens los zum Handballspiel. Es spielte Deutschland gegen Schweden und es herrschte eine tolle Atmosphäre im Stadion. Deutschland konnte das Spiel auch für sich entscheiden. Die Rückfahrt dauerte zwar, aufgrund der sehr langen Distanzen innerhalb Rios, ziemlich lange, aber zurück in der Deutschen Schule konnten wir noch einmal Rollstuhlbasketball ausprobieren, was allen sehr viel Spaß gemacht hat.

Am nächsten Tag kamen circa 55 brasilianische Jugendliche zu uns in die Schule. Gemeinsam absolvierten wir ein Programm, dass aus Sport und Workshops bestand. Die Projekte wurden von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit organisiert und beschäftigten sich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Es gab auch Programmpunkte, wie etwa Spiele, die von einer Gruppe von Blinden organisiert wurden, was wir alle als sehr eindrucksvoll empfanden, denn nur auf den Gehörsinn angewiesen zu sein, kann schwieriger sein als man denkt. Es war auf jeden Fall eine sehr interessante Erfahrung, die Jugendlichen kennenzulernen. Die Kommunikation war zwar nur sehr eingeschränkt möglich, aber bereits mit Händen und Füßen kam mehr heraus, als jeder erwartet hätte. Der Abend endete mit leckerem Fleisch frisch vom Grill.

Der neue Tag begann mit einer Diskussionsrunde über Korruption. Anschließend gingen wir zu der Copacabana. Dort hatten wir alle eine Menge Spaß im. Abends ging es dann nochmal zum Hallenvolleyball nach Maracana. Die Stimmung war toll, was auch daran lag, dass Brasilien spielte. Wir waren alle froh, als wir spätnachts um drei in unsere Betten fallen konnten und sofort müde einschliefen.

Es fand am Vormittag auch noch ein freiwilliges Sportprogramm statt und nachmittags fand ein besonderer Wettkampf statt: Schwimmen. Insbesondere Michael Phelps einmal live schwimmen zu sehen, war ein Highlight. Auch die Schwimmhalle an sich war sehr eindrucksvoll.

Am nächsten Tag fand ein Gegenbesuch mit den brasilianischen Jugendlichen statt. Wir fuhren in eine Favela. Die Jugendlichen der Organisation Pro Mundo erwarteten uns bereits und wir machten wieder gemeinsam Sport. Doch wir sahen auch sehr viel von den Lebensumstäden vor Ort. Sie entsprachen nicht meiner Vorstellung: von außen schien es gar nicht so „schlimm“ zu sein, aber drinnen sah es anders aus. Von bröckelnden Dächern abgesehen, war es absolut nicht mit Deutschland vergleichbar. Oftmals fehlte ein Wasseranschluss. Ich bin sehr dankbar gewesen, diese Seite von Rio kennengelernt zu haben. Als wir dann abends nochmal im Deutschen Haus waren, was keinen größeren Kontrast hätte darstellen können, wurde mir bewusst, wie privilegiert wir in Deutschland leben und wie selbstverständlich dieser Standard für uns scheint: Aber er ist es nicht.

Im Deutschen Haus hatten wir dann die Ehre, Thomas Bach, den IOC-Präsidenten, persönlich kennenzulernen. Auch zahlreiche Medaillengewinner feierten noch mit uns. Schon nach ein paar Stunden Schlaf ging es auf zum Golf.

Dort konnten wir dem Deutschen Martin Kaymer zujubeln, aber auch das weitläufige Gelände erkunden. Wir hatten die Chance, uns frei zu bewegen und genossen dies in vollen Zügen, denn oftmals war es dafür in Rio zu gefährlich. Wir trafen zufällig die Gruppe der Schwedischen Handballer, die zuvor beim Spiel gegen Deutschland verloren haben. Der Nachmittag zog sich länger als erwartet und so kamen wir erst abends wieder an der Deutschen Schule an.

Neben dem Deutschen Olympischen Jugendlager gab es auch ein Jugendlager aus Rheinland-Pfalz, dass wir am Morro da Urca trafen. Gemeinsam bestiegen wir den Berg, der direkt neben dem Zuckerhut liegt und von dem wir eine wahnsinnig schöne Aussicht genießen konnten. Beim Aufstieg sahen wir wie in der Schule, Affen, die sich vor uns nicht scheuten. Am Nachmittag konnten wir uns dann noch zwei Beachvolleyballspiele live an der Copacabana anschauen. Die Aussicht auf das Meer war nur noch der Bonus. Mit ein paar Getränken und Knoblauchbrot entspannten wir kurz darauf noch, bis wir uns auf den Heimweg machten.

Ich nutzte am nächsten Tag die Möglichkeit, noch einmal an den Strand zu gehen und das tolle Wetter an der Copacabana zu genießen. Wir spielten außerdem eine Menge Beachvolleyball. Dann stand ein Capoeira-Worskshop an, bei dem wir mehr über die Geschichte des Landes als auch über den Sport lernten. Am Abend erwartete uns noch ein Workshop zum Thema Dopingprävention. Da dieses Thema bereits sehr stark in den Medien vertreten war, bevor wir nach Rio flogen, war es interessant, sich einmal darüber auszutauschen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass intensive Bemühungen notwendig sind,  um Doping vom Sport fernzuhalten.

Auf der Must-See Liste von Rio stand auf jeden Fall noch der Besuch der Christus Statue. Hier gab es wieder eine spektakuläre Aussicht. Uns bot sich außerdem die Möglichkeit, ein Basketballspiel zu schauen, bei dem wir großartige Karten in der ersten Reihe hatten. Wir schauten uns das Spiel Nigeria gegen Brasilien an und die Brasilianer gewannen. Am Abend stand noch ein Essen bei einem typischen Rodizio-Grill an. Es gab ein großes Buffet und die Kellner brachten regelmäßig neues Fleisch frisch vom Grill an den Tisch. Es hat auf jeden Fall sehr lecker geschmeckt und war wieder einmal ein toller Abend.

Um noch einmal eine Presekonferenz der Deutschen Olympiamannschaft live mitzuerleben, sind wir an diesem Morgen noch einmal in das Deutsche Haus gefahren, wo unter anderem zwei Judoka, drei Reitsportler und zwei Leichtathletinnen Interviews gaben. Die Jugendlichen aus dem GIZ Projekt kamen auch, und gemeinsam mit dem deutschen Botschafter in Brasilien, als auch Britta Heidemann und zwei brasilianischen Beamten, sowie zwei Jugendlichen fand noch eine offene Gesprächsrunde statt, die durch heiße Themen wie Korruption und Klimawandel angeregt wurde. Es stand auch der letzte Wettkampf auf dem Programm: Hockey. Da die Spiele leider getauscht wurden, konnten wir uns nicht das Deutsche Spiel anschauen. Stattdessen spielten die Niederlande gegen Belgien und Belgien gewann.

Es waren auch einige Abgeordnete aus dem Bundestag in Rio, wie etwa der Deutsche Sportausschuss. Wir bekamen die Möglichkeit, uns in kleinen Gruppen näher mit ihnen zu unterhalten und uns über Sport auszutauschen. Spät am Abend waren wir in das Deutsche Generalkonsulat eingeladen worden. Das war definitiv ein Highlight! Wir konnten viele deutsche Nationalspieler als auch Politiker kennenlernen und die fantastische Aussicht über Rio genießen!

Und plötzlich stand bereits der letzte Tag an. Wir gingen vormittags noch in ein Einkaufszentrum und nachmittags packten wir unsere Koffer und bereiteten den Abschlussabend vor. Gemeinsam mit Gideon moderierten wir das Programm, dass von den Teilnehmern des DOJL zusammengestellt wurde. Wir hatten auch einige Gäste eingeladen und uns sehr gefreut, als Vertreter der Schule, Athleten als auch Seelsorger und Bekannte eintrafen. Es war auf jeden Fall ein gelungener Abend, der mit gemeinsamen Grillen endete.

Mit der heutigen Ankunft am Frankfurter Flughafen endete unsere erlebnisreiche Zeit und zwei wunderbare Wochen bei den olympischen Spielen in Rio gingen vorüber.

Ein großes Dankeschön geht an alle Betreuer, die ein wahnsinnig vielfältiges und spannendes Programm auf die Beine stellten. Wir waren eine tolle Gruppe und es hat einfach alles gestimmt! Es war eine tolle Zeit und ich freue mich bereits auf das Nachbereitungstreffen in Hamburg. Ein großes Dankeschön geht auch an die Deutsche Schachjugend, die mich ermutigt und hat, daran teilzunehmen und mich auf vielfältige Weise unterstützte.

 

Jessica Boyens

Jugendsprecherin

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20.07.-28.07.1990: Deutsche Meisterschaften 1990 (U15-U20) Münster

Deutsche Meisterschaft U13, Much 1990

Jugendeinzel 20.07.-28.07.1990, 9 Runden Schweizer System

Pl. Teilnehmer Punkte Wrtg
1. Ulrich Martin (NRW) 7,5 52,5
2. Daniel Fuhrmann (DDR) 7,5 48,5
3. Rene David (DDR) 7 52
4. Manuela Ahrens (DDR) 7 49
5. Andreas Hübner (Nieders.) 7 46
6. Andr...

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