Im Herbst letzten Jahres kam es zur Übergabe der Plakette des Deutschen Schachbundes und der Deutschen Schachjugend, mit der Vereine mit sehr guter Kinder- und Jugendarbeit mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet werden.
Diesmal fand die Verleihung im Rahmen einer groß angelegten, offen ausgeschriebenen Vereinsmeisterschaft - dem Ropte-Cup - in den Räumen des KSV Rochade Göttingen statt.
Der KSV Rochade Göttingen ist ein sehr junger Verein, umso erstaunlicher, dass sie schon das Qualitätssigel erhalten konnten. Erst 2008 gründeten Schachfreude den Verein, der ganz bewusst auf Kinder- und Jugendarbeit setzt. Zwar sind Erwachsene zugelassen, und der Kreis der Erwachsenen wird durch hinzustoßende Eltern auch immer größer, der Schwerpunkt liegt jedoch eindeutig auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Und darin dass diese ein großes Mitbestimmungsrecht im Verein haben. Sie sollen ihren Verein mitgestalten können. So hat der Jugendvorstand ein Vetorecht gegen Beschlüsse des Gesamtvorstandes, das dürfte einmalig sein in der deutschen Vereinslandschaft. Von diesem Vetorecht wurde auch schon Gebrauch gemacht!
Was auch nicht viele Vereine haben dürften: Im Verein wird ein eigener Fairplaypreis ausgelobt. Ein Projekt, das einem auf Kinder und Jugendarbeit setzenden Verein gut zu Gesicht steht.
Früh schon fangen die Jugendlichen an eigene Trainingsgruppen zu leiten und ihr Schachwissen an Jüngere weiter zu geben. Auch hier wird nach dem Prinzip vorgegangen, dass die Jugendlichen in die Vereinsarbeit und die Verantwortung so früh wie möglich eingebunden werden.
Und das ganze läuft auch noch äußerst erfolgreich ab. Als Beispiel sei nur genannt, dass sich die U16-Mannschaft des Vereins Ende des vergangenen Jahres zur Deutschen Vereinsmeisterschaft U16 qualifiziert hatte und dort einen sehr guten 8. Platz belegte.
Der KSV Rochade Göttingen leistet beispielhaftes in der Jugendarbeit und wurde zu Recht mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet.
(Jörg Schulz)