Zum Hauptinhalt springen
 
| Schulschach

22.09. Zehn gegen Lüneburg

Kasparow: "Schach soll Schulfach werden"

Kirsten Siebarth, Garry Kasparow, Walter Rädler (von links)

Herbert Bastian

Dr. Bernd Althusmann

Der Ex-Weltmeister Garry Kasparow traf in Lüneburg den niedersächsischen Kultusminister Dr. Bernd Althusmann beim Schachevent Zehn gegen Lüneburg mit dem festen Ziel einen weiteren Mitstreiter für die Einführung von Schach als Schulfach zu gewinnen. Um es vorweg zu nehmen, es gelang ihm!

Beim Schulschachkongress 2011 in Ettlingen diskutierten die Teilnehmer mit kompetenten Fachleuten, unter anderem auf dem Podium DSB-Präsident Herbert Bastian, die Frage, ob die Zeit reif sei um gezielt zu fordern, dass Schach als Schulfach eingeführt werden soll. Einmütig bekannten sich alle dazu und setzten gemeinsam das Startzeichen zu bundesweiten Aktionen.

Zu dieser Diskussion kam es vor allem durch die Ergebnisse der Trierer Studie, die für viele Grundschulen aber auch für einige weiterführende Schulen das Signal waren, Schach als Schulfach einzuführen. Zu deutlich sind die Vorteile für die Schülerinnen und Schüler.

Zuerst hießt es Schach statt Mathe. Mit diesem Slogan führte nun schon vor fünf Jahren die Grundschule Genslerstraße in Hamburg mit Genehmigung der Schulsenatorin der Hansestadt Hamburg Schach als Schulfach ein. Unterdessen heißt der Slogan Schach als Fach.

Und überall in Deutschland nutzen Schulen die ihnen gewährte Freiheit, einige eigene Akzente zu setzen und führen Schach als Schulfach ein.

Doch nicht nur an der Basis tut sich was. Schon auf dem Kongress in Ettlingen stellte Bernd Mallmann – Schulschachreferent in Rheinland-Pfalz – den offiziell vom Kultusministerium in Rheinland-Pfalz genehmigten Lehrplan für Schach als Wahlfach in Gesamtschulen vor.

In Thüringen hat in diesem Jahr das Kultusministerium ein Pilotprojekt mit 20 Grundschulen gestartet, die im kommenden Schuljahr Schach als Schulfach einführen werden. Im Herbst werden die Lehrerinnen und Lehrer von Kirsten Siebarth im Schach ausgebildet.

Und nun vielleicht Niedersachsen?

Das zumindest war das Ziel von Kaspaow, der mit seiner weltweit agierenden Chess Foundation Schach als Bildungsgut an die Schulen bringen will, und zu dem Schachevent „Zehn gegen Lüneburg“ am 22.09. nach Lüneburg gekommen war. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hatte der Kultusminister von Niedersachsen Dr. Bernd Althusmann übernommen.

Mit ihm diskutierte Kasparow über den Wert von Schach, über die organisierte Einführung von Schach als Schulfach in Deutschland. Und zusammen mit dem Hamburger Schulleiter Björn Lengwenus und der Lüneburger Grundschullehrerin Claudia Marschewski überzeugte die Runde Bernd Althusmann.

Schach kann Schülern beim Lernen helfen, das haben verschiedene Studien bewiesen. "Schach stärkt aber auch die sozialen Kompetenzen. Besonders für Kinder aus sozial schwächeren Schichten ist Schach eine Möglichkeit, Selbstbewusstsein aufzubauen und sich besser in die Gesellschaft zu integrieren", sagte Kasparow in Lüneburg. Und an den Kultusminister gerichtet sagte er: "Um Schach als Schulfach einzuführen, brauchen wir Zentren, die als Vorbilder dienen. Niedersachsen wäre ein guter Startpunkt"

Der niedersächsische Kultusminister zeigte sich von den Vorzügen des Schachspiels überzeugt und betonte, dass es schon jetzt viele Schachangebote an den niedersächsischen Schulen gäbe. Weiter sagte Bernd Althusmann, „er könne sich eine Ausweitung und die Einführung von Schachunterricht deshalb zunächst an Modellschulen vorstellen. Ich bin mir sicher, dass wir bis zu 30 Grundschulen für das Projekt gewinnen können, deren Erfahrungen wir nach zwei Jahren auswerten". Er wolle sich dafür einsetzen, dass das Projekt im kommenden Schuljahr anlaufe. Zusätzlich sah er Schach als Teil des Ganztagsangebots von Schulen.

Er wolle zusätzlich versuchen, schon bei der nächsten Kultusministerkonferenz im Oktober das Thema auf die Tagesordnung zu bringen. Gerade, weil die Schule nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Persönlichkeiten bilden solle.

Für Kasparows Kampagne ist übrigens von Bedeutung, dass Lehrer und nicht Schachspieler den Sport unterrichten. An jeder Schule soll mindestens ein Lehrer Schach unterrichten können. Dies deckt sich mit den Vorstellungen der Deutschen Schachjugend und der Deutschen Schulschachstiftung, wie Kirsten Siebarth (DSJ) und Walter Rädler (Stiftung) im Rahmen der zweiten Podiumsrunde mit Kasparow erläuterten. In dieser Runde wurden Kasparow Schulschachinitiativen in Deutschland vorgestellt. Einige davon wie den Methodenkoffer für den Schachunterricht kannte er schon, da es in November letzten Jahres schon zu einem Treffen mit ihm in München gekommen war. Von dem Methodenkoffer hält Kasparow als Unterrichtsmaterial sehr viel und mit einigen der Methoden bringt er seiner Tochter derzeit das Schachspiel bei.  

Kasparow erkannte aber auch, dass die Struktur in Deutschland mit der Kulturhoheit der Bundesländer für die Umsetzung der Idee Schach als Schulfach nicht sehr förderlich ist. Er zeigte sich aber überzeugt davon, dass es einem starken, geschlossen hinter der Idee stehenden Bundesverband gelingen sollte, Schach in allen Bundesländern als Schulfach einzuführen.

Da der Präsident des Deutschen Schachbundes Herbert Bastian mit seinem Stellvertreter Michael S. Langer ebenfalls vor Ort in Lüneburg waren, darf man optimistisch in die Zukunft schauen. Vielleicht ist ja das Saarland das nächste Bundeland, das ein Pilotprojekt Schach als Schulfach startet?

Lüneburg hat Zeichen gesetzt für das Schulschach in Deutschland. Zu danken ist dies vor allem auch der Hamburger Firma ChessBase, ohne die das Zusammentreffen von Kasparow mit Dr. Althusmann nicht stattgefunden hätte. Sie organisierten professionell die Podiumsdiskussionen und sorgten für die hervorragende Medienarbeit, die zu Berichten im NDR und im ZDF sowie in verschiedenen Printmedien führte.

Vielen Dank an Jörg Schulz für den Bericht.

| Startseite

Der Schachbund sucht eine:n Mitarbeiter:in für die Öffentlichkeitsarbeit!

Freie Stelle beim DSB ab dem 01.01.2024. Bewirb dich jetzt!

weiterlesen
| TOP Meldung, Öffentlichkeitsarbeit, Gesellschaftliche Verantwortung, Ausbildung

Chess and Health – Mental gestärkt im Verein!

Am Wochenende 03.11.-05.11. trafen sich 25 engagierte Ehrenamtliche aus ganz Deutschland zum Workshop "Chess and Health". Der Workshop fand in der Sportschule in Duisburg-Wedau statt.

weiterlesen
| Startseite, Mädchenschach, Mädchen-Grand-Prix, TOP Meldung

Vorrunde Mädchen-Grand-Prix Hessen

Zur achten Auflage der MGP-Vorrunde in Hessen fanden sich 23 Mädchen in der Jugendherberge Oberreifenberg ein. Hier geht es zur Endtabelle und zum Abschlussbericht bei der Hessischen Schachjugend.

weiterlesen
| TOP Meldung, Schulschach

Deutscher Schulschach-Teamcup wieder im Januar

Zum vierten Mal veranstaltet die DSJ im Januar den Deutschen Schulschach-Teamcup, das Online-Turnier für Schulmannschaften. Wie schon bei der vergangenen Auflage ist das Turnier offen für alle interessierten Schulen, im Januar diesen Jahres nahmen insgesamt 126 Schulteams teil.

weiterlesen
| Startseite, TOP Meldung

Mitarbeiter:in (m/w/d) Engagementförderung als Elternzeitvertretung (in Teilzeit)

Suchst du einen neuen, abwechslungsreichen Job? Dann ist das hier vielleicht genau das Richtige für dich! Die Geschäftsstelle in Berlin sucht Verstärkung!

weiterlesen
| Startseite

15. Deutscher Schulschachkongress in Erlangen

Vom 10. - 12. November veranstaltet die Deutsche Schulschachstiftung in Erlangen ihren 15. Schulschachkongress. Noch sind Plätze frei!

weiterlesen
| DEM 2024, Startseite, TOP Meldung

DEM 2024: Bekanntgabe der Kontingente U10, U10w, U12, U12w und U14

Im Anhang dieses Artikels findet sich die Kontingentberechnung der Altersklassen U10, U10w, U12, U12w und U14 für die DEM 2024.

weiterlesen
| Juniorteam, Jugendsprecher, Startseite

Blitzen bis zum Umfallen

Vom 14. auf den 15 Oktober fand in Hamm das 24h Blitz des Juniorteams der DSJ in Kooperation mit der SJNRW statt. Hierfür wurden vom Hammer SportClub Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.

weiterlesen
| DVM 2023, Startseite

DVM 2023: Freiplatzempfänger

Der Spielausschuss hat die Freiplätze für die DVM 2023 vergeben.

weiterlesen
| TOP Meldung, Startseite, DLM 2023, DLM

Nordrhein-Westfalen macht das Rennen - DLM Tag 5

Sachsen gewinnt auch die letzte Runde der Deutschen Ländermeisterschaft in Hannover und kann, trotz vier Siegen in Folge, nicht an Nordrhein-Westfalen vorbeiziehen.

weiterlesen