Vom 18. bis 20. Juni 2010 trafen sich in Forchheim 9 interessierte Trainer und Schulschachgruppenleiter zum zweiten Mädchenschachpatentseminar der Deutschen Schachjugend. Die meisten Teilnehmer kamen aus Bayern, es waren aber auch andere Bundesländer vertreten.
Neben dem Austausch von unterschiedlichen Erfahrungen im Mädchentraining sollte vor allem die Frage im Mittelpunkt stehen, wie sich Mädchen für Schach begeistern lassen.
Geleitet wurde das Seminar von Sonja Häcker, der Mädchenschachreferentin der DSJ, und von B-Trainerin Gabriele Häcker. Ausrichter des Seminars war neben der Deutschen Schachjugend der SC Forchheim, der sich um geeignete Räume und Verpflegung gekümmert hatte. Die Räumlichkeiten des Kreisjugendrings Forchheim boten optimale Seminarbedingungen. Zudem begleitete Angelika Kotissek, die im Kreisjugendring für die Mädchenarbeit zuständig ist, Teile des Seminars und konnte ihr Fachwissen einbringen, wovon alle Teilnehmer profitierten. Die Sicht einer nicht schachspielenden Frau auf das Thema Mädchenschach bot den teilnehmenden Schachspielern einen ganz neuen Blickwinkel und war sicher für alle ein großer Gewinn.
Neben den eigentlichen Seminarinhalten, bestehend aus pädagogischen, entwicklungspsychologischen und trainingsrelevanten Themen hatten die Teilnehmer in zwei Gruppenarbeitsphasen die Möglichkeit, anhand ihrer eigenen Erfahrungen neue Konzepte zur Mädchenförderung zu entwickeln.
Als sehr wichtig stellten sich wieder einmal die Gespräche in Arbeitspausen und am Abend heraus. Vor allem die bayerischen Teilnehmer konnten hierbei Kontakte knüpfen, sodass zum Beispiel die Idee für einen Vergleichskampf zwischen verschiedenen Mädchenschachgruppen entstand.
Die Stimmung in der Gruppe war das gesamte Wochenende über sehr gut, wozu auch die gemütliche Abendgestaltung beitrug. Am Freitagabend aß man gemeinsam zu Abend und verfolgte dabei das Spiel der Fußball-WM zwischen England und Algerien. Der Samstagabend wurde dazu genutzt, Forchheim besser kennenzulernen. Da mit Udo Güldner ein erfahrener Stadtführer vor Ort war, hatten alle die Möglichkeit sich in die Geheimnisse der Stadt einführen zu lassen und von Forchheims Bedeutung für die Weltgeschichte zu hören.
Insgesamt war auch die zweite Auflage des Mädchenschachpatents eine gelungene Veranstaltung. Es zeigte sich jedoch wieder einmal, dass es kein Patentrezept gibt, um die Situation des Mädchenschachs in Deutschland grundlegend zu verbessern. Wichtig sind engagierte Trainer, wie die neun in Forchheim anwesenden, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und gemeinsam neue Ideen und Lösungen erarbeiten.