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| Mädchenschach, Mädchenschachcamp

Chess GirlsCamp Saarland

vom 28. bis 30. August in Dreisbach

 

Bericht von Barbara Alt, Saarländische Schachjugend

 

Die Saarländische Schachjugend veranstaltete von Freitag, dem 28. August, bis Sonntag, dem 30. August, ein Schacherlebniswochenende für Mädchen in der Jugendherberge in Dreisbach.

 

Eingeladen waren alle schachspielenden Mädchen im Alter zwischen acht und 16 Jahren, die gerne an einem Schach-Spaß-Wochenende nur mit Mädchen teilnehmen wollten.

Das GirlsCamp bot die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Freundin, Cousine oder Schwester, die noch gar kein oder fast kein Schach spielen konnte, die es aber lernen wollte, drei erlebnisreiche Tage zu verbringen.

Die Nachfrage war sehr groß, sodass 36 Teilnehmerinnen aus dem ganzen Saarland und der angrenzenden Pfalz am Freitagnachmittag in Dreisbach begrüßt werden konnten.

 

Nachdem alle gegen 17.30 Uhr in der Jugendherberge ankamen, mussten zunächst die Zimmer verteilt und bezogen werden.

Vor allem unseren jüngeren Teilnehmerinnen musste beim Bettenbeziehen noch etwas unter die Arme gegriffen werden, aber noch standen meistens die Mütter dem Betreuerteam unterstützend zur Seite.

Nach einem gemeinsamen Abendessen konnte das GirlsCamp dann so richtig losgehen. Zunächst sollten sich alle (besser) kennen lernen, und nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde „Ich mag alle, die...“ gespielt.

In kürzester Zeit war manch anfängliche Zurückhaltung vergessen, und bis in den Abend hinein wurde bei den unterschiedlichsten Spielen viel gemeinsam gelacht und getobt.

Es war gar nicht so einfach, den ersten Abend gegen 22 Uhr ausklingen zu lassen, konnte man doch hinter den Türen der geräumigen Vierbettzimmer auch noch nach „Zapfenstreich“ einige Zeit lustiges Treiben hören.

Aber selbst die Muntersten wurden an diesem Abend noch müde, und so kehrte dann doch Nachtruhe ein.

 

Am Samstagmorgen waren alle Teilnehmer um 8 Uhr zum Frühstücken wieder auf den Beinen.

Nachdem sich alle mit frischen Brötchen, Kakao, Tee oder Kaffee (die Betreuerinnen brauchten doch ein bis zwei Tassen Kaffee mehr) gestärkt hatten, konnte eine erste Trainingseinheit im Schach beginnen.

Die Girls wurden ihren Schachkenntnissen entsprechend in fünf Gruppen eingeteilt.

Manche lernten erstmals die Zug- und Schlagmöglichkeit der einzelnen Steine kennen und absolvierten das „vereinfachte“ Bauerndiplom, andere setzten sich mit der Mattführung König und Turm gegen König auseinander und weitere Kleingruppen beschäftigten sich mit taktischen Schachaufgaben.

Nach einer Stunde wurde der Morgen mit dem Kooperationsspiel „Rohes Ei“ aufgelockert.

In Gruppen gemischten Alters sollten die Mädchen ein rohes Ei mit 25 Strohhalmen und einer Rolle Tesafilm so verpacken, dass es einen Sturz aus 2,50 m Höhe unbeschädigt überstehen konnte. Mit Feuereifer wurde getüftelt und geschnitten, gebogen und geklebt. Nach 30 Minuten konnten sich die Ergebnisse sehen lassen: fast jedes Ei überlebte seinen Sturz. Die Freude und Begeisterung war groß als jeder Gruppe für ihre originelle „Eiverpackung“ eine süße Belohnung zuteil wurde.

 

Kurz vor dem Mittagessen rundete dann eine zweite Trainingseinheit den Samstagvormittag ab.

In der Zeit der Mittagsruhe (was auch immer das heißt bei Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren) wurde der Seminarraum in einen Turniersaal verwandelt, da drei Runden eines Mannschaftschnellschachturniers mit 15 Minuten Bedenkzeit am Nachmittag ausgespielt werden sollten.

Jeweils zwei Mädchen bildeten eine Mannschaft, wobei an Brett eins immer die Spielstärkere der Zweierpaarung gesetzt war. Die Mädchen gaben sich phantasievolle Mannschaftsnamen und dann konnte das Turnier starten.

Selbst die „nicht-schachspielenden“ Mädchen waren mit Eifer dabei, sodass bald schon eine tolle Turnieratmosphäre aufkam.

Nachdem die aktuellen Zwischenstände in den jeweiligen Altersklassen ermittelt waren, fand noch eine Schnitzeljagd in und um die Jugendherberge statt.

Anhand von Rätseln mussten die Mädchen in Kleingruppen 15 verschiedene Stationen finden.

Geplant hatten die Betreuerinnen mit etwa zwei Stunden Spielzeit, aber schon nach etwa 90 Minuten hatte die erste Gruppe alle Rätsel gelöst.

Kurz darauf konnten auch die anderen Gruppen im „Lagezentrum“ alle Rätselstationen als gelöst vorlegen.

Bei sommerlichen Temperaturen kostete die Schnitzeljagd einige Energie, schaffte aber den richtigen Ausgleich für den Bewegungsdrang bei den jüngeren Teilnehmerinnen.

Der Tag klang dann mit einem gemütlichen Grillabend aus, schließlich hatte der Nachmittag bei vielen einen Riesenhunger verursacht, sodass schnell alle Würstchen verzehrt waren und das Betreuerteam einen Nachschlag in der Küche anfordern musste.

 

Einige der Mädchen nutzten die Gelegenheit, sich anschließend in den Turniersaal zurück zu ziehen, um noch die eine oder andere Schachpartie zu spielen.

Es war toll zu beobachten, dass auch einige bislang nicht schachspielende Mädchen die Gelegenheit nutzten, sich auf die weiteren Turnierrunden am Sonntagmorgen „vorzubereiten“.

Gegen 22 Uhr stand dann eine Nachtwanderung auf dem Programm.

Da die Waldwege sehr steil und unwegsam waren, wanderte die Gruppe an die Saar, um den Geräuschen der Nacht zu lauschen.

Nur einige wenige Teilnehmer waren bereits so müde, dass sie es vorzogen, in der Jugendherberge zu bleiben. Für die dann wohlverdiente Nachtruhe, gingen dann gegen 24 Uhr in den letzten Zimmern die Lichter aus.

 

Mit dem Sonntag brach dann der letzte Tag des GirlsCamps an. Nach einem ausgiebigen Frühstück mussten allerdings zuerst die Zimmer geräumt werden. Den meisten Spaß bereitete vor allem den kleineren Mädchen der Abwurf der Bettwäsche.

Manch eine entsorgte auf diesem Weg auch gleich das Innenleben der Bettwäsche! in das Wäscherohr.

Da alle Zimmer besenrein verlassen werden mussten, stand danach noch das Saubermachen an.

Nach kurzer Zeit konnten alle ihre Zimmerschlüssel zur Zufriedenheit des Betreuerteams abgeben, und die letzten drei Runden des Schachturniers starteten. Es war bereits einige Anspannung im Turniersaal zu spüren, schließlich sollten die GirlsCampChampions 2009 endgültig ermittelt werden.

Nach sechs Runden waren in der Altersklasse U 16 noch zwei Teams punktgleich, sodass noch ein Stichkampf ausgetragen werden musste.

Auch den Schachneulingen hat ihr erstes Schachturnier einen Riesenspaß gemacht und keine der Teilnehmerinnen musste den Turniersaal punktlos verlassen!

Die Siegerehrung wurde von Dirk Müller, dem 1. Vorsitzenden der saarländischen Schachjugend durchgeführt.

Er konnte zahlreiche Eltern und Herbert Bastian, den Präsidenten des saarländischen Schachverbandes begrüßen. Alle Teilnehmerinnen erhielten ein T-Shirt, auf dem sofort die Unterschriften von möglichst allen anderen Mädchen gesammelt wurden. Weiter erhielt jede eine individuell gestaltete Urkunde, eine Medaille und einen Sachpreis. Die Mannschaften, die in ihrer Altersklasse den ersten Platz belegten, wurden mit einem Pokal geehrt.

Einen besonderen Dank gehört an dieser Stelle den fleißigen Helfern, ohne deren Unterstützung eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht hätte stattfinden können. Lisa Molitor und Mara Schlich von der Deutschen Schachjugend waren angereist, um insbesondere bei der Betreuung und dem Rahmenprogramm tatkräftig zu helfen. Elke Müller verstärkte das Betreueteam und übernahm eine Trainingsgruppe am Samstagmorgen. Hans Jürgen Alt trainierte eine Anfängergruppe und half wo es gerade notwendig war.

Ohne Franz Josef Becking wäre der Turnierverlauf nicht so reibungslos verlaufen. In gewohnt souveräner Weise organisierte und übernahm er die Turnierleitung und am Samstagsmorgen übernahm er zusätzlich die Aufgabe, den nicht-schachspielenden Mädchen die Regeln bei zu bringen.

Und ohne seine Grillkünste wäre die Mädchenwartin Barbara Alt sicherlich Samstag Abends verhungert.

Dank auch an Dirk Müller, der bei den Vorarbeiten zum GirlsCamp unterstützte, die Siegerehrung mit vorbereitete und sie anschließend sicher leitete.

| DEM-Archiv

xx.xx.-xx.xx.1947: Deutsche Meisterschaften 1947 (Gesamt) Weidenau

Jugendeinzel xx.xx.-xx.xx.1947, Rundenturnier mit 14 Teilnehmern

Pl. Teilnehmer Punkte
1. Lothar Schmid (Radebeul) 13,0
2. Oehmen (Duisburg) 8,5

insgesamt 14 Teilnehmer

Quelle: Der Schachspiegel, 1947, S.140 (Bericht) und S.178 (Foto der Teilnehmer)

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