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Fairplay auf der DEM 2006: von grünen, gelben und roten Karten!

In Zeiten der FIFA Fußball-WM sind gelbe und rote Karten eine beinahe allgegenwärtige Erscheinung: gelbe Karte für unverbesserliches Zerren am Trikot, gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiels oder rote Karte aufgrund einer Tätlichkeit. Unvergessen das hitzige Spiel der Portugiesen gegen unsere Nachbarn aus den Niederlanden, dessen Verlauf den russischen Schiedsrichter zwang, insgesamt 16 gelbe und 4 gelb-rote Karten zu verteilen, sodass man zehn Minuten vor Ende gar spekulierte, ob das Spiel überhaupt mit den vorgeschriebenen sieben Spielern pro Mannschaft würde abgeschlossen werden können. In der Folge wurde zwar diskutiert, ob die eine Karte zu kleinlich vergeben oder die andere zu spät gezeigt worden ist – diskutiert wurde aber nie über die Tatsache, dass Unsportlichkeit im Fußball geahndet wird. Gelbe und rote Karten zum Schutz der Regeln und der Gesundheit der Spieler sind keine dem Fußball eigene Instrumente, sondern auch in anderen Sportarten Usus. Geahndet werden mittlerweile nicht mehr nur Regelwidersprüche, sondern offensichtliche Missachtung des Fairplaygedankens. Deco, der portugiesische Mittelfeldstar, konnte es nicht glauben, als er wegen Spielverzögerung seine zweite gelbe Karte des bereits erwähnten Spiels vor Augen hatte und fortan außerhalb des Spielfeldes um den Einzug seiner Mannschaft in das Viertelfinale bangen musste. Unsportlichkeit und Regelwidrigkeit haben unmittelbaren Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit einer Mannschaft oder eines Spielers. Dezimiert oder mit angezogener Handbremse wegen einer bereits existierenden Verwarnung spielend lassen sich nicht die Leistungen erzielen, die unbelastet möglicherweise hätten erzielt werden können. Hinterfragt wird dieser Tatbestand nicht – beklagt werden Unbeherrschtheit oder Unsportlichkeit der betroffenen Spieler.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />

 

Seit nunmehr zwei Jahren kennt auch der Schachsport gelbe und rote Karten, denn die Deutsche Schachjugend hat die farbigen Kartons auf ihrer zentralen und größten Veranstaltung eingeführt. Im Rahmen einer von der DSJ initiierten Fairplay-Kampagne soll den Spielerinnen und Spielern der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft (DEM) mit Hilfe von gelben und roten Karten nicht nur regelwidriges, sondern vor allen Dingen auch unsportliches Verhalten vor Augen geführt werden. Die Deutsche Schachjugend möchte Kinder und Jugendliche für das faire Spiel sensibilisieren und ihnen das Gewinnen um jeden Preis auf Kosten der Respektlosigkeit gegenüber der Leistung und der Person des Gegners abgewöhnen. Der Wunsch nach fairem Sport hat die DSJ dazu veranlasst, neben den gelben und roten Karten auch eine grüne Karte einzuführen, mit deren Hilfe besonders faires Verhalten honoriert werden soll. Noch dienen die Karten lediglich dazu, faires und unfaires Verhalten am und neben dem Brett farbig zu markieren und zur Diskussion anzuregen, doch es dürfte nicht ausgeschlossen sein, dass die gelben, roten und grünen Karten in Zukunft auch Auswirkungen auf das Ergebnis haben werden. Im letzten Jahr ist die Bremer Schachjugend als fairster Landesverband auf der DEM geehrt worden und in diesem Jahr durfte der württembergische Delegationsleiter den Fairplaypreis im Rahmen der Siegerehrung vor über 800 Zuschauern entgegen nehmen. Mit ausschließlich grünen Karten haben es die Mitglieder der Delegation aus Württemberg an die Spitze der Fairplaywertung geschafft, was der Deutschen Schachjugend 200,00 Euro für den Landesverband wert gewesen ist.

 

Eine von den Schiedsrichtern auf der diesjährigen DEM in der Altersklasse U12 verteilte grüne Karte ist besonders anschaulich und illustriert das Verständnis der DSJ von fairem Sport und sportlichem Verhalten: In schlechterer Stellung aber wesentlich besserer Zeit wurde Remis geboten – wohlgemerkt nicht von dem zeitlich weniger üppig ausgestatteten Spieler, den nur noch vier Sekunden von der vermeintlich unabwendbaren Niederlage trennten. Leider gab es auch die eine oder andere gelbe bzw. rote Karte, welche die Vehemenz, mit der die Deutsche Schachjugend das Thema Fairplay auf die Tagesordnung rücken will, eindringlich bestätigt: Betreuer greifen in die Partie ein und werden dem Gegner ihres Schützlings gegenüber handgreiflich, Eltern beklagen sich über angebliche Manipulationsvorwürfe und Spieler vereinbaren den Ausgang ihrer Partie im Vorwege.

 

Dem Vorwurf der Manipulation und Beeinflussung der Spieler durch Betreuer, fremde oder auch eigene Eltern ist die Deutsche Schachjugend in diesem Jahr auf ungewöhnliche Art und Weise begegnet. Kurz vor Ende des Turniers lud die DSJ alle Eltern statt in den Turniersaal in ein Elternforum ein. Ausgiebig wurde dort diskutiert, auf welche Art und Weise die Anwesenheit von Eltern die sportliche Leistungsfähigkeit der Kinder beeinflusst. Gestützt durch zahlreiche Äußerungen von jüngeren Spielerinnen und Spielern der DEM vertrat die DSJ gegenüber den Eltern die Auffassung, dass sich viele Kinder durch die Anwesenheit der eigenen Eltern unter Druck gesetzt fühlen und bei weitem nicht so befreit aufspielen, wie sie das auf sich gestellt tun würden. Entgegen den ersten Erwartungen setzte sich die größte Mehrheit der anwesenden Eltern äußerst konstruktiv mit dem Thema auseinander, sodass in der folgenden Runde nur wenige Mütter und Väter den Schritt in den Turniersaal wagten. Ein Umstand, der so nicht beabsichtigt gewesen ist, der von den Spielern selbst im Rahmen der Siegerehrung mit spontanem Applaus honoriert wurde.

 

Die DSJ wird sich in Zukunft Gedanken über Zuschauer im Turniersaal machen müssen. Es kann sicherlich nicht im Interesse einer zentralen Veranstaltung sein, ein Turnier gänzlich ohne Zuschauer im verborgenen Kämmerlein auszutragen, dennoch müssen an dieser Stelle die Interessen der Spielerinnen und Spieler mit denen der Eltern, die ihre Schützlinge gerne bei der Jagd nach Punkten zur Seite stehen möchten, und denen der Organisation, die ihren Veranstaltungen möglichst viel Aufmerksamkeit entgegengebracht sehen will, in Deckung gebracht werden. Die Deutsche Schachjugend wird diese Diskussion bis zum nächsten Jahr weiter vorantreiben und die Ergebnisse dann auf der DEM 2007 vorstellen.

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Europameisterschaft U10 – U18 in Herceg Novi / Serbien & Montenegro

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| Mädchenschach

Das Girls-Camp in Niedersachsen

Girls Camp Niedersachsen- zum zweiten Mal ausgebucht!

 

Das muss ein anderer Landesverband erstmal toppen. Bereits zum zweiten Mal konnte die Niedersächsische Schachjugend (NSJ) fast 30 Mädels zum von der Deutschen Schachjugend initiierten Girls Camp einladen, das erstmals in Eigenregie von der...

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| International

Jugend-WM 18.-29.07.2005 in Belfort (Ende), Bernd Vökler

In den letzten hektischen Tagen musste die Berichterstattung leider hinten anstehen, Entschuldigung dafür! Die deutschen Starter bei der WM hofften quasi bis zuletzt auf eine Medaille.

 

Falko Bindrich verabschiedete sich leider in Runde 9 aus diesem Kreis. Er lehnte selbstbewusst ein Angebot...

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JWM Belfort - Ergebnisse

Die neuen Weltmeister

 

Die Weltmeister 2005

Klasse Jungen   Mädchen

U10 Grover, Sahaj IND   Wang, Jue CHN

U12 Narayanan, Srinath IND   Arabidze, Meri GEO

U14 Le Quang, Liam VIE   Tairova, Elena RUS

U16 Lenderman, Alex USA   Muzychuk, Anna SLO

U18 Khairullin, Ildar RUS   Purtseladze,...

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Erholsamer Ruhetag bewirkte keine Wunder, Oswald Bindrich

Der Ruhetag heißt nicht wegen der angeblichen Ruhe so. Auch Schach wird trainiert. Für die 7.Runde ist sonst ja wenig Zeit. Es wird keine Runde ausgetragen, deshalb Ruhetag. Wie an jedem anderen Tag sind die Kinder am Vormittag beim Trainer. Auch die Abfahrt und das Mittagessen verlaufen wie...

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Jugendweltmeisterschaft in Belfort, Armin Sablewski

 

Nach einem Ruhetag am Sonntag geht es nun heute wieder mit einer Doppelrunde ans Brett. Ich konnte live vor Ort mit einigen Teilnehmern und Begleitern reden (Schöne Grüße an dieser Stelle auch vom deutschen Schiedsrichter Rainer Niermann, der findet, dass es wenige Handy-Klingel-Vorfälle...

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Jugend-WM 18.-29.07.2005 in Belfort (3. Teil), Bernd Vökler

Zur Halbzeit der WM liegen die Medaillen für einige (wenige) Deutsche noch in Reichweite.

 

Falko Bindrich mit 5 aus 5 sehr ordentlich gestartet, musste ausgerechnet vor dem Ruhetag seine erste Niederlage einstecken. Früh unter Druck stehend, leistete er Widerstand, ohne jedoch Ian...

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Jugend-WM 18.-29.07.2005 in Belfort (2. Teil), Bert Hollmann

Am zweiten Tag haben sich die meisten Probleme geklärt, oder aber die Dinge des Alltags einer Weltmeisterschaft rückten sie in den Hintergrund. Die Auslosung war pünktlich im Hotel und am Vormittag starteten die Gruppen ihre erste ordentliche Vorbereitungsphase. Schwerpunkt sollte dabei nicht...

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Jugend-WM 18.-29.07.2005 in Belfort (1. Teil), Bernd Vökler

Die Weltmeisterschaft U10-U18 wurde 2005 nach Frankreich vergeben. In Belfort (bekannt durch Welt-Cupturniere vor über 10 Jahren) wurden über 1000 Spieler aus über 80 Ländern erwartet. Zusammen mit den 500 Offiziellen, Eltern, Trainern gilt diese Meisterschaft als eines der größten Turniere im...

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Vorbericht zur Jugendweltmeisterschaft, Bernd Vökler

Am Montag fahren 35 deutsche Starter begleitet von 8 Trainern und einigen mitreisenden Eltern zur Weltmeisterschaft 2005 ins französische Belfort. Im Vorfeld gab es einige Unruhe im deutschen Lager. Die Organisatoren waren offensichtlich vom riesigen Ansturm auf ihr Turnier völlig überrascht...

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