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Europameisterschaft U10 – U18 in Herceg Novi / Serbien & Montenegro

Am Montag, den 12.9., traf sich die deutsche Delegation, bestehend aus 13 Spielern, vier Trainern, drei Müttern und einem Vater, 18 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof, um mit dem Bus zur diesjährigen Jugend-Europameisterschaft aufzubrechen.

 

Die Busfahrt, welche uns über Österreich, Slowenien und Kroatien nach Montenegro führte, wurde versucht, mit DVD-Schauen (u.a. Mr. & Mrs. Smith oder Traumschiff Surprise) sowie Skat- und Doppelkopf-Sessions zu überstehen. Der Versuch zu schlafen scheiterte bei vielen: zum einen können manche Menschen im Bus einfach nicht schlafen und zum anderen machten wir aller zwei Stunden eine Pause, die immer durch’s Mikrofon angesagt wurde. Am 13.9. kamen wir schließlich gegen 15 Uhr in unserem Hotel namens Plaza an. Nach dem anschließenden Fotoshooting für unsere „EM-Ausweise“ (welche nach 21 Stunden Fahrt nicht wirklich toll aussahen) und einem verspäteten Mittagessen bezogen wir unsere Zimmer und legten uns bis zum Abendessen bzw. der Eröffnungszeremonie schlafen. Die Nächte in unserer neuen Umgebung waren gewöhnungsbedürftig: von irgendwoher tönte stets laute serbische Volksmusik, welche man auch bei geschlossenem Fenster hörte und es dauerte einige Nächte, bis wir uns daran gewöhnt hatten.

 

Die erste Runde begann am 14.9. wie angekündigt 16 Uhr und auch an den anderen Tagen wurden die Partien immer pünktlich 15 Uhr begonnen. Auch bei dieser EM gab es die üblichen Zwischenfälle: ab und zu ein Handyklingeln, was mit sofortigem Partieverlust bestraft wurde. Nach zehn Minuten mussten alle Zuschauer den jeweiligen Spielsaal verlassen, was die Schiedsrichter auch relativ streng überwachten; nur der „head of delegation“ (in unserem Falle Bernd Vökler) durfte die ganze Zeit nach den Partien schauen.

 

Zur Vorbereitung wurden die Vormittage genutzt; wer dennoch gerade „frei“ hatte, kühlte sich zumeist im Meer ab. Die Abende wurden individuell mit Tabu, Doppelkopf, DVDs oder Spaziergängen entlang der Promenade gestaltet. Manche verspürten auch den Drang, weiter Schach zu spielen: bei der Schnellschach-Mannschafts-EM U18 erkämpfte sich Deutschland eines Abends in Form von Ilja, Atila, Benjamin, Reinhold, Filiz und Hanna Marie den 17. Platz unter 26 Teams. Laut unserem „head of delegation“ soll ich erwähnen, dass es ein großes Problem darstellte, das Mädchenbrett überhaupt zu besetzen, da sich diverse ältere Spielerinnen konsequent weigerten mitzuspielen. Heiko, der in der Tabelle die ganze Zeit als Finne geführt wurde, konnte an einem anderen Abend eines der zahlreichen Blitzturniere für sich entscheiden.

 

Am spielfreien Tag (19.9.) war eigentlich eine Schifffahrt geplant, doch die fiel sprichwörtlich in’s Wasser. So gingen wir am Nachmittag, als wieder die Sonne schien, Eis essen, was die Belohnung für die 9,5 erzielten Punkte von 13 möglichen aus der dritten Runde darstellte.

 

Noch ein paar allgemeine Worte zu Wetter & Essen: die Regentage konnte man locker an einer Hand abzählen und es war mitunter so heiß, dass manche deutsche Spieler mit T-Shirt im Meer badeten, damit sie sich keinen Sonnenbrand holten. Das Buffet hatte eine große Auswahl zu bieten und wenn man vom Obst, dem Eis oder den verschiedenen Fleischsorten genug hatte, gab es im Notfall immer Pommes und Spaghetti. Die Quote der Bauchkrämpfe oder anderer körperlicher Leiden z.B. aufgrund des Leitungswassers, was es immer beim Essen und während den Runden gab, war ziemlich gering bzw. anders ausgedrückt: man gewöhnte sich mit der Zeit an die Verdauungsstörungen; jedenfalls musste diesmal kein Arzt aufgesucht werden.

 

Am 23.9. wurde uns noch einmal vor Augen geführt, wieso Herceg Novi als „Stadt der Treppen“ betitelt wird: die auf 20 Uhr angesetzte Siegerehrung fand auf der nahe gelegenen Burg statt, zu der man unzählige Treppen erklimmen musste. Nachdem wir völlig geschafft im Burginnenhof ankamen, sahen wir uns die Siegerehrung, bei der leider nur die ersten fünf ausgezeichnet wurden (Felix kam ja als Sechster ein), etwa eine viertel Stunde lang an, ehe wir uns heimlich zu unserem Bus davonstahlen. 20.30 Uhr traten wir die Heimreise an, welche sehr der Hinfahrt ähnelte, nur dass diesmal mehr geschlafen wurde, was u.a. daran lag, dass wir weniger Pausen machten. Das Doppelkopfspielen oder Zeitungslesen am Morgen des 24.9. gestaltete sich als schwierig, weil die unzähligen und lang gezogenen österreichischen Tunnel kein Ende nehmen wollten, woraus immer eine unüberwindbare Dunkelheit resultierte, wenn wir da durch fuhren.

Diesmal kamen wir schon nach 18-stündiger Fahrt gegen halb vier nachmittags in Nürnberg an, so dass jeder noch seinen angestrebten Zug für die weitere Heimreise, welche bei vielen erst irgendwann mitten in Nacht endete, erreichen konnte.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir alle die knapp zwei Wochen in Montenegro genossen haben; manch Deutscher gab auch offen zu, dass er traurig sei, dass es schon wieder nach Hause ginge. Mit unserer diesmal recht kleinen, überschaubaren deutschen Delegation (z.B. im Gegensatz zu den Russen mit 75 Spielern) war es ein schönes Erlebnis, an das wir uns gern zurück erinnern.

 

123456789PlatzStand
StefanFrübing18 m½ 0101100½ 40/654
MariaSchöne18 w1001½ 110½ 17/535
HeleneRomakin18 w½ 010½ ½ 00139/533,5
IljaBrener16 m1½ ½ 1½ ½ 0½ 035/704,5
AtilaFigura16 m1011½ 01½ 020/705
BenjaminTereick16 m0101011½ ½ 31/705
Manuela Mader16 w0½ 11½ 010½ 33/604,5
ReinholdMüller14 m½ 010½ 100150/714
DianaHannes14 w½ 1½ 01010122/495
FelixGraf12 m11101½ 011 6/756,5
ManuelGünnigmann12 m½ 010½ 1½ ½ ½ 38/754,5
FilizOsmanodja10 w½ 110½ 1½ 0114/585,5
Hanna-MarieKlek10 w01½ 1101½ 020/585
769,5687,573,57,562

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