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| Mädchenschach, Mädchenschachcamp

Chess GirlsCamp 2003 in Würzburg

Das Schach-Spaß-Wochenende für Mädchen

 

Die zweite Auflage des Projektes GirlsCamp fand am Wochenende vom 27. bis 29. Juni 2003 in Würzburg statt. Zweiundzwanzig Mädchen durften ein Schach-Spaß-Wochenende erleben, dass sie sicherlich so bald nicht vergessen werden.

 

Das Zusammenführen von schachspielenden Mädchen und deren noch nicht schachspielenden Freundinnen ist die Idee des Chess GirlsCamp. Dazu wurden Schachspielerinnen im Alter von acht bis 16 Jahren eingeladen. Sie sollten allesamt eine Freundin gleicher Altersgruppe mitbringen, die noch kaum Bezug zum Schachsport hat. Ein abwechslungsreiches Programm soll dafür sorgen, dass die Mädchen sich untereinander besser kennenlernen und alle einen schönen Einblick ins Schachgeschehen bekommen.

 

Am Freitag Nachmittag traf man sich in der Würzburger Jugendherberge erstmals zu einem gemeinsamen Abendessen. Schnell wurde klar, dass mit diesen 22 lebhaften Mädchen zwei aufregende Tage folgen würden. Die Stimmung war gut und wurde duch zahlreiche Kennenlernspiele, wie z.B. das beliebte Toasterspiel noch besser. Durch eine Gute-Nacht-Geschichte von Kevin wurde dann langsam das Ende des ersten Abends eingeläutet.

 

Am Samstag ging es erstmals an die Bretter, die an diesem Wochenende die Welt bedeuteten, denn Training war angesagt. Die „Neuen“ bekamen erstmal, bei Bedarf die Regeln beigebracht. Auch der Umgang mit der Schachuhr und die Partienotation wurde erlernt. Der Rest der Gruppe wurde in spielstärkegerechte Gruppen eingeteilt und absolvierte ein lockeres Training, das von den Betreuern durchgeführt wurde. Dieses Training wurde zwischendurch durch das vehement geforderte Mörder-Kartenspiel aufgelockert, und dann gab es auch schon Mittagessen, das wohl nur den Betreuern wirklich mundete. Anschließend durften die Mädchen ihr Schachkönnen gegen die Fidemeisterin Marion Albert im Simultan beweisen. Danach zog es uns an eine nahegelegene Wiese, um dort einige Ballspiele zu spielen, und nach einer ausgedehnten Runde Völkerball blieb leider keine Zeit mehr für andere Ballspiele. Doch nun wurde es richtig ernst für die Teilnehmerinnen, denn das Hauptturnier begann. Um das Abendessen herum wurden die ersten vier Runden gespielt, in denen sich die Mädchen in ihren zweier Teams messen durften. Hier zeigte sich der Erfolg des Trainings: Die ersten Runden wurden von den Mädchen völlig problemlos absolviert. Der Abend klang dann mit einer doch länger als geplanten Nachtwanderung aus, bei dem unser Betreuer Kevin sein Stimmorgan für die Mädchen bis aufs Äußerste belasten konnte, was alle zum Mitmachen animierte.

 

Am Sonntag spielten die Mädchen in den letzten vier Runden das Siegerteam aus, wobei sich letztendlich Helen Raab und Thu Kim Nguyen durchsetzen konnten. Den zweiten Platz erreichten Frauke Koslowski und Romana Wilmsmann, die für das Girls Camp immerhin aus dem entfernten NRW angereist waren. Dritte wurden Alina Finkbeiner und Yvonne Acker. Zum Abschluss gab es im stimmungsvollen Hof der Würzburger Jugendherberge eine gemütliche Siegerehrung, bei der die Mädchen ihre Leistung stolz den Eltern zeigen konnten. Alle Teilnehmerinnen haben gezeigt, wieviel Spaß Schach machen kann, und erwarten brennend eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

 

Veranstaltet wurde dieses Projekt durch die Deutsche Schachjugend. Großer Dank gebührt der Bayerischen Schachjugend – namentlich Regina Heyne, Ulla Höhmann, Claudia Stadler und Petra Piochacz - für die großartige Kooperation. Die unkomplizierte Hilfe von Marion Albert hat das Wochenende sehr aufgewertet, und unser Betreuer Kevin Ewe hat mal wieder alle in seinen Bann gezogen. Der letzte und größte Dank geht natürlich an alle Teilnehmerinnen, die uns so viel Spaß gebracht haben. Es war ein super gelungenes Wochenende, das nach weiteren Auftritten schreit!

 

Martin Wojdyla, Referent für Mädchenschach der DSJ

 

Ergebnisse

Rang MNr Mannschaft S R V Man.Pkt. Brt.Pkt Feinwrt
Brett Teilnehmer Punkte Buchh SoBerg
1. 1. Cowgirls 6 2 0 14. Feb 12. Mai 75.0
1. Raab, Helen 8 0 0 8.0-0.0 30. Mai 30.50
2. Nguyen, Thu Kim 3 3 2 4.5-3.5 33.0 14.50
2. 4. Schachteufel 5 2 1 12. Apr 12.0 75.0
1. Wilmsmann, Romana 4 1 3 4.5-3.5 32.0 Nov 75
2. Koslowski, Frauke 7 1 0 7.5-0.5 29. Mai 27.25
3. 2. Die Checker vom Neckar 4 4 0 12. Apr 12.0 71.0
1. Finkbeiner, Alina 7 0 1 7.0-1.0 27.0 19.00
2. Acker, Yvonne 5 0 3 5.0-3.0 31.0 13.50
4. 10. Strotentis 4 3 1 11. Mai 11.0 66.0
1. Luckhardt, Elisa 4 0 4 4.0-4.0 30. Mai Mai 50
2. Schäfer, Ann-Kathrin 7 0 1 7.0-1.0 27. Mai 20.00
5. 3. Rökateam 5 1 2 11. Mai 11.0 59.0
1. Thönnessen, Pia 6 1 1 6.5-1.5 22. Mai Dez 25
2. Bauer, Lisa 4 1 3 4.5-3.5 26. Mai Jul 25
6. 6. Dangerteam 3 2 3 08. Aug 8.0 62.0
1. Hauer, Magdalena 3 1 4 3.5-4.5 29. Mai Mai 75
2. Walberer, Anna 4 1 3 4.5-3.5 24.0 Mai 75
6. 9. Sistercrew 3 2 3 08. Aug 8.0 62.0
1. Hartlehnert, Maike 3 0 5 3.0-5.0 27.0 Jan 50
2. Hartlehnert, Svenja 4 2 2 5.0-3.0 26. Mai Sep 75
8. 8. Die wilden Füchse 3 1 4 07. Sep 07. Mai 61.0
1. Binder, Anna-Karina 4 0 4 4.0-4.0 28.0 Apr 50
2. Haack, Tamara 3 1 4 3.5-4.5 22. Mai Mrz 25
9. 7. Die wilden Bären 2 2 4 06. Okt 6.0 63.0
1. Selmaier, Veronika 4 0 4 4.0-4.0 27. Mai 5.00
2. Schillmaier, Julia 2 0 6 2.0-6.0 27. Mai 0.50
10. 11. Wüstenkobras 2 1 5 05. Nov 5.0 60.0
1. Hörl, Christina 2 0 6 2.0-6.0 25.0 0.50
2. Eisenreich, Heike 2 2 4 3.0-5.0 26. Mai Apr 75
11. 5. Dangergirls 1 0 7 Feb 14 3.0 56.0
1. Walter, Lisa 1 1 6 1.5-6.5 20.0 Jan 25
2. Wunderlich, Katha 1 1 6 1.5-6.5 22. Mai 1.00

 

Teilnehmerbericht 1: Romana Wilmsmann und Frauke Koslowski

 

Nach einer langen mühsamen Fahrt und der Suche nach der Jugendherberge kamen wir sehr müde an. Im ersten Stock wurden wir von Regina, einer der Betreuerinnen, in unsere Zimmer gebracht.

 

Nach dem Auspacken gab es um 18.00 Uhr Abendbrot. Obwohl schon Befürchtungen aufgekommen waren, es könnte „Heißtee“ (bekannt als warmer Eistee) oder Weihnachtstee geben, waren alle mit dem Pfirsicheistee zufrieden. Auch die Kennenlernspiele mit Kevin blieben nicht aus: Nach „Pferderennen“ (Kevins Lieblingsspiel) und „Toaster“ (bei uns hätte man es eher „Palme“ nennen müssen) spielten wir dann auch Mörder: Diejenigen, die bestimmte Symbole auf den Karten, die zuvor gezogen worden waren, haben, müssen, während alle anderen die Augen zuhaben, jemanden „umbringen“. Die Anderen müssen versuchen, die Mörder dingfest zu machen. Dass uns dieses Spiel auch Samstag und Sonntag verfolgen würde, ahnten wir da natürlich noch nicht.

 

Die Nacht verlief – wie könnte es anders sein – total ruhig: Nix besonderes in einer Jugendherberge. Die meisten von uns haben noch bis 1 oder 2 Uhr geredet und sich dann noch entschieden woanders zu schlafen. Das Frühstück verlief weitgehend normal – nur die Betreuer hatten wir geschafft: Als Martin hereinkam, sahen wir sofort, dass er mehr schlief als wach war. Er brauchte dringend einen Kaffee, sagte er.

 

Dann ging es ans Schachspielen – wir teilten uns in drei Gruppen auf: Den Anfängern wurde gezeigt, wie man Schach spielt. Die Mittelgruppe bekam gezeigt, wie man Schachpartien aufschreibt und die Fortgeschrittenen bekamen Situationen dargestellt, in denen man entweder matt setzen oder Material gewinnen konnte.

 

Um 10.00 Uhr gab es dann wieder Gemeinschaftsspiele, na ja, ein Gemeinschaftsspiel: Mörder. Das Mittagessen war dann für viele eine Diäthilfe: Es gab Reis mit Frühlingsrolle und Mangosoße. Keinem hat’s geschmeckt, nur Kevin und Martin (und einigen anderen Betreuern?). Wir versprachen natürlich sofort, dass Kevin das nächste Mal unsere Soße auch bekommen könne.

 

Dann – das erste richtige Schachspielen-Simultan gegen Fidemeisterin Marion Albert. Nach der neunten Runde gingen zwar die ersten schachmatt, aber sie fingen gleich noch mal von vorne an. (Ja, Kampfgeist ist unser aller zweiter Name!)

 

Die halbe Stunde Pause hätten einige wohl besser für einen Mittagsschlaf genutzt, anstatt wie wild im Haus herumzurennen. Denn als es dann weiter zu den Ballspielen ging, blieb das erwartete Jubelgeschrei – erst mal – aus. Trotzdem machte das Völkerballspiel großen Spaß.

 

Die Schachrunden 1 und 2 unseres Turniers verliefen eigentlich ganz gut. Natürlich bringt es die, die noch spielen auf die Palme, wenn alle anderen auf einmal zugucken. Da wurde dann ein bisschen rumgefaucht. Bis zum Abendessen blieb dann aber trotzdem noch ein bisschen Zeit: Die nutzte Elisa (fast 14) für eine Runde „Confusion“: Kevin sah das und forderte Elisa sofort zu einem Spiel heraus. Einsatz: Gewinnt Elisa, singt Kevin auf der Nachtwanderung ein Lied für sie. Gewinnt Kevin, singt Elisa ein Lied für ihn. Wer gewann? Elisa. So, für die Unterhaltung war ja dann schon mal gesorgt.

 

Auch die Schachrunden 3 und 4 verliefen ruhig, was gibt es da groß zu sagen? So langsam wurde klar, wer gegen wen auf keinen Fall spielen wollte.

Und dann … lustige Gemeinschaftsspiele mit Kevin. Frage: Was wurde gespielt? – Antwort: Richtig! Mörder! Wir spielten zwar nochmals, aber die letzte Runde mussten wir abbrechen, weil die Nachtwanderung an der Reihe war und weil Kevin es kaum noch abwarten konnte, zu singen. Es wurde sehr lustig – Kevin unterhielt sich gut mit ein paar von uns über „Uschi, Rosalinde und Martina“ alias Ulla, Regina und Martin. Ha! Wenn unsere Betreuer gedacht hatten, dass wir jetzt müde waren, hatten sie sich geschnitten: Fast alle waren noch hellwach.

 

Es gab dann noch eine Völkerwanderung zwischen Zimmer 102, 105 und 106. Aber um halb sechs morgens waren dann alle eingeschlafen.

 

Nach dem Frühstück (das viele lieber ans Bett gehabt hätten) ging es wieder zu Kevins Gemeinschaftsspielen. „Mörder“ , aber auch „Ebbe und Flut“: Ebbe = auf den Bauch legen, Flut = auf einen Stuhl stellen, Sonne = stellen und mit den Armen einen Kreis machen, Strand = auf den Rücken legen.

 

Kevin ertrage es nicht, wenn wir so müde sind, weil er dann auch müde würde. Von wegen! Der einzige, der wirklich müde war, war Kevin selber.

 

Deshalb musste er auch, nachdem wir das Spiel gespielt hatten, selber mal spielen: Mit unserer Geschichte. So, jetzt sind alle wach, bereit für die letzten vier Schachrunden. Dann Mittagessen und … Siegerehrung.

 

Die ersten Eltern waren schon da und sahen zu. Für die ersten drei Teams gab es Pokale und für alle gab es einen kleinen Preis, ein Buch, Leuchtsterne oder Kuscheltiere. Und dann („schluchz“) Auf- Wiedersehen-Sagen. Schon rum das Wochenende.

 

Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Girls Chess Camp wieder?!

Romana und Frauke

 

 

Teilnehmerbericht 2: Svenja Hartlehnert

 

Chess GirlsCamp 2003 in Würzburg 3 Teams aus Speichersdorf beim deutschlandweiten Chess GirlsCamp 2003 Würzburg. Ein Wochenende lang Schach spielen was das Zeug hält und nebenbei noch eine Menge Spaß haben - das erlebten sechs Mädchen aus Speichersdorf und Umgebung in der Jugendherberge Würzburg vom 27. bis zum 29. Juni 2003. Veranstalter war die Deutsche Schachjugend, betreut wurden die Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland von Betreuern der Bayerischen Schachjugend.

 

Nach der Anreise und Zimmerverteilung in der Jugendherberge Würzburg gab es um 18 Uhr erst einmal Abendessen für die sieben bis vierzehn Jahre alten Teilnehmerinnen am Schachwochenende. Danach folgten Kennlernspiele, bei denen sich auch die sechs Betreuer beteiligten. Die Mädchen hatten gleich am ersten Abend viel Spaß und schlossen schnell Freundschaften untereinander. Kurz vor dem Schlafengehen gab einer der Betreuer noch eine Gute-Nacht-Geschichte für die Jüngeren zum Besten; um 22 Uhr war dann Bettruhe angesagt.

 

Samstagmorgen gab es bereits um sieben Uhr ein leckeres Frühstück für alle, um sich für das darauffolgende Schachtraining zu stärken. Dieses dauerte nämlich bis zehn Uhr. Dabei wurde je nach Können in drei Gruppen eingeteilt, denn anmelden sollte man sich immer zu zweit - eine Schachkönnerin und eine, die Schach spielen als langweilig oder Zeitverschwendung abtat. Ziel der Betreuer, welches sie auch erreichten, war es nämlich, Letzteren zu beweisen, dass Schach spielen Spaß macht und durchaus spannend ist. Zur Entspannung standen als nächstes Spiele auf der Tagesordnung, bevor dann noch einmal bis zum Mittagessen trainiert wurde. Darauf folgte ein Simultanwettkampf von allen gegen die Fide- Meisterin Marion Albert. Als Einstieg in den Nachmittag diente ein kurzer Spaziergang zu einer Wiese am Main, um dort Völkerball zu spielen. Von 17 bis 18 Uhr wurden die ersten beiden Runden des Schachturniers, das aus acht Runden bestand, gespielt, wobei der Computer die Gegner "ausloste". An Brett eins spielten die Könner gegeneinander, an Brett zwei die "Schlechteren". Für eine Runde hatte jede Spielerin 15 Minuten Bedenkzeit. Die Runden drei und vier wurden zwischen 19 und 20 Uhr gespielt. Der restliche Abend verging dann für alle mit lustigen Spielen und einer Nachtwanderung wie im Flug; die Nachtruhe konnte nicht ganz eingehalten werden.

 

Sonntagfrüh fanden die letzten vier Spielrunden statt, nach dem Mittagessen folgte die Siegerehrung. Dazu waren dann auch die Eltern der Mädchen erschienen. Zwei Teams aus Speichersdorf mit Maike und Svenja Hartlehnert sowie Magdalena Hauer und Anna Walberer belegten punktgleich die zwei sechsten Plätze. Das dritte Team mit Lisa Walter und Katharina Wunderlich wurde Elfte. Die drei ersten Plätze wurden mit Pokalen geehrt, alle Teilnehmerinnen bekamen kleine Sachpreise und Urkunden.

 

Leider steht es noch nicht fest, ob das Chess GirlsCamp 2004 wieder in Würzburg oder in einer anderen Stadt Deutschlands stattfinden wird. Da es jedoch ein großer Erfolg war und allen Teilnehmerinnen und Betreuern sehr viel Spaß gebracht hat, ist die Veranstaltung für nächstes Jahr schon wieder fest eingeplant.

 

Svenja Hartlehnert

| DEM-Archiv

xx.xx.-xx.xx.1947: Deutsche Meisterschaften 1947 (Gesamt) Weidenau

Jugendeinzel xx.xx.-xx.xx.1947, Rundenturnier mit 14 Teilnehmern

Pl. Teilnehmer Punkte
1. Lothar Schmid (Radebeul) 13,0
2. Oehmen (Duisburg) 8,5

insgesamt 14 Teilnehmer

Quelle: Der Schachspiegel, 1947, S.140 (Bericht) und S.178 (Foto der Teilnehmer)

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