SC Ladja Roßdorf
Die Förderung des Mädchenschachs im SC Ladja Roßdorf begann vor ca. 7 – 8 Jahren. Nötig war dazu ein motivierter Funktionär, der sich über den Mangel an weiblichen Mitgliedern ärgerte und denen, die behaupteten „dass das mit Mädels eh keinen Zweck hat“ das Gegenteil beweißen wollte.
Den Anfang machte ein einwöchiger Schnupperschachkurs für Mädchen in der Grundschule. Dieser wurde von der Einrichtung eines eigenen Trainingstags für Mädchen im Verein unterstützt. Die Mädchen nahmen zwar von Anfang an auch am normalen Training teil, haben durch diesen Tag aber die Möglichkeit einmal ganz unter sich zu sein. Neben einem speziell auf Mädchen zugeschnittenen Training bleibt auch Zeit für entspannte Gespräche ohne störende Jungen.
Außerdem führt der SC Ladja Roßdorf einmal im Jahr ein Mädchenturnier mitten im Ort durch. Dieses Turnier findet meist im Freien statt und ist eine gute Werbung. Deshalb war es auch leicht, dafür einen Sponsor zu finden, den die Verbindung von Mädchen und Schach reizte.
Die Roßdorfer Mädchen sind häufig gemeinsam unterwegs, manchmal mit Jungs, manchmal aber auch ohne. Das schweißt die Mädchen auch außerhalb des Schachs zusammen.
Zur Zeit nimmt der SC Ladja Roßdorf im normalen Spielbetrieb mit zwei reinen Mädchenmannschaften teil. Sie stellen die zweite und die vierte Mannschaft von insgesamt fünf Teams des Vereins. Die Mädchen müssen natürlich nicht automatisch in diesen Mädchenmannschaften spielen, sie erfahren hier aber einen großen Zusammenhalt und sorgen sicher auch für viel Aufsehen bei den gegnerischen Mannschaften. Der Verein hat im Moment 40 aktive Mitglieder, von denen 14 weiblich sind. Die Mädchen fördern die Stimmung im Verein und sind auch im Vorstand aktiv.
Die erfolgreiche Mädchenarbeit beim SC Ladja Roßdorf zeigt, dass es entscheidend ist, jemanden im Verein zu haben, der Interesse am Mädchenschach hat und bereit ist, sich dafür zu engagieren. Dann ist es kein Hexenwerk Mädchen an den Verein zu binden, auch wenn sie in manchen Bereichen vielleicht etwas schwieriger und anspruchsvoller als Jungen sind.
Leider sind noch in viel zu vielen Vereinen Funktionäre der Meinung „dass das mit Mädels eh keinen Zweck hat.“