Glossar
Turnierwertungen
Haupt- und Feinwertungen bei Turnieren: Neben der Punkte aus gewonnenen und unentschiedenen Partien gibt es bei Punktgleichheit viele Methoden, die Platzierung in einem Turnier zu ermitteln.
- 3P
- 3-Punkte
Die Summe der Punkte, die ein Spieler in einem Turnier errungen hat. Ein Sieg wird mit 3 Punkten, ein Unentschieden mit 1 Punkt und ein Verlust mit 0 Punkten bewertet.
- MP
- Mannschaftspunkte
Mannschaftspunkte drücken das Mannschaftsergebnis aus. Hat eine Mannschaft gewonnen, d.h. in einer Begegnung mehr Brettpunkte als die gegnerische Mannschaft errungen, erhält sie 2 Mannschaftspunkte. Haben beide Mannschaften gleich viele Brettpunkte errungen, ist die Begegnung unentschieden ausgegangen und jede erhält 1 Mannschaftspunkt. Hat eine Mannschaft verloren, erhält sie 0 Mannschaftspunkte. Bei manchen Turnieren wird anders gewertet.
Die Wertung gilt nur in Mannschaftsturnieren; in Einzelturnieren entsprechen ihr die Punkte. - Pkt
- Punkte
Die Summe der Punkte, die ein Spieler in einem Turnier errungen hat. Zumeist wird ein Sieg mit 1 Punkt, ein Unentschieden mit 1/2 Punkt und ein Verlust mit 0 Punkten bewertet.
Die Wertung gilt nur in Einzelturnieren; in Mannschaftsturnieren entsprechen ihr die Mannschaftspunkte. - BP
- Brettpunkte
Brettpunkte sind die Summe der Punkte, die die Spieler einer Mannschaft errungen haben. Je mehr Brettpunkte eine Mannschaft errungen hat, desto stärker ist sie. Diese Wertung existiert nur in Mannschaftsturnieren.
- Bhz
- Buchholz mit Korrektur
Die Buchholzwertung wird gebildet aus der Summe der Punkte, die alle Gegner eines Spielers (bzw. einer Mannschaft) errungen haben. Eine hohe Buchholz bedeutet daher, dass ein Spieler starke Gegner im Turnier hatte.
Diese Wertung ist nur im Schweizer System sinnvoll; im Rundenturnier führt sie bei punktgleichen Spielern zur gleichen Buchholz-Wertung und ist damit nutzlos.Die Berechnung kann mit dem Zusatz »1 Streichwertung« variiert werden. Dann wird die schwächste Wertung bei allen Spielern gestrichen. Bei vielen Runden sind auch 2 Streichwertungen möglich.
Die Berechnung kann alternativ mit dem Zusatz »gemittelt« variiert werden. Dann wird die beste und die schlechteste Wertung bei allen Spielern gestrichen. - Bhz II
- verfeinerte Buchholz
Die verfeinerte Buchholz (auch Buchholz II oder Buchholzsumme) ist die Summe der Buchholzpunkte aller Gegner. Eine hohe Buchholz II zeigt an, dass ein Spieler gegen viele Gegner gespielt hat, die ihrerseits gegen starke Gegner gespielt haben.
Diese Wertung ist nur im Schweizer System sinnvoll; im Rundenturnier führt sie bei punktgleichen Spielern zur gleichen Buchholz-II-Wertung und ist damit nutzlos.Die Berechnung kann mit dem Zusatz »1 Streichwertung« variiert werden. Dann wird die schwächste Wertung bei allen Spielern gestrichen. Bei vielen Runden sind auch 2 Streichwertungen möglich. Die Berechnung kann auch mit dem Zusatz »gemittelt« variiert werden. Dann wird die beste und die schlechteste Wertung bei allen Spielern gestrichen.
- SoBo
- Sonneborn-Berger
Bei Einzelturnieren: Die Sonneborn-Berger-Wertung wird gebildet aus der Summe der Punkte, die alle Gegner eines Spielers errungen haben. Hat der Spieler gegen seinen Gegner gewonnen, gehen dessen Punkte voll in die Wertung ein; hat er gegen ihn unentschieden gespielt, gehen sie zur Hälfte ein; hat er gegen ihn verloren, gehen sie nicht ein. Die Sonneborn-Berger-Wertung ist damit eine differenzierte Form der Buchholz-Wertung. Anders als diese kann sie auch im Rundenturnier eingesetzt werden.
Bei Teamturnieren: In diesem Fall wird die Sonneborn-Berger-Wertung gebildet, indem die in jedem Kampf erzielten Brettpunkte mit den Mannschaftspunkten, die der jeweilige Gegner während des gesamten Turniers erzielt, multipliziert und dann alle Produkte addiert werden. Diese Wertung wird manchmal auch „Olympiade-Sonneborn-Berger-Wertung“ genannt, da sie zuerst bei der Schacholympiade 2008 eingesetzt wurde.
- Fort
- Fortschritt
Bei der Fortschrittswertung erhält ein Spieler (bzw. eine Mannschaft) in einem Turnier nach Schweizer System jede Runde seine bisher erzielten Punkte gutgeschrieben. Je früher er also viele Punkte erringt, desto höher ist seine Fortschrittswertung, die damit abbildet, dass er von Beginn an gegen starke Gegner gespielt hat.
Diese Wertung ist nicht sinnvoll im Rundenturnier. - SW
- Siegwertung
Die Siegwertung (auch: Gewinnpartien) ist die Summe der gewonnen Partien. Je höher die Punktzahl, desto stärker ist ein Spieler bzw. eine Mannschaft.
- DV
- Direkter Vergleich
Sind zwei Spieler (bzw. Mannschaften) in einem Turnier aufeinander getroffen, so ist derjenige höher zu platzieren, der siegreich hervorgegangen ist. Haben sich die Spieler unentschieden getrennt, ist diese Wertung ohne Wirkung.
- BW
- Berliner Wertung
Die Brettpunkte einer jeden Runde werden in absteigender Reihenfolge faktorisiert, sodass das letzte Brett den Faktor 1 erhält (Bsp. für 4 Bretter: Brett 1 x4, Brett 2 x3, usw.). Die Summe der faktorisierten Punkte ist die Berliner Wertung. Sie berücksichtigt, dass in einem Mannschaftskampf ein Sieg an einem hohen Brett (z.B. Brett 1) mehr wiegt als an einem niedrigen Brett (z.B. Brett 4).
Diese Wertung kann nur in Mannschaftsturnieren und nur dann Anwendung finden, wenn die Bretter nach Spielstärke aufzustellen sind. - ∅
- Gegnerschnitt
Der Gegnerschnitt (auch – etwas ungenau – Performance) ist der Durchschnitt der Wertungszahlen aller Gegner. Ein hoher Gegnerschnitt zeigt an, dass ein Spieler gegen starke Gegner gespielt hat.
Diese Wertung ist im Rundenturnier eindeutig und bildet die umgekehrte Reihenfolge zur Startrangliste. - Rg
- Startrangliste
Die Platzierung in der Startrangliste. Eine dort hoch platzierte Mannschaft ist nominell stärker als eine niedrig platzierte.
Diese Wertung ist eindeutig und schließt sich damit mit dem Los aus. - Los
- Los
Als letzte Wertung entscheidet der Münzwurf.
- P
- Gespielte Partien
Anzahl der gespielten Partien (bei Turnieren, in denen unterschiedliche Anzahl von Partien gespielt werden)
- Keiz
- Keizerpunkte
Wikipedia geht ins Detail: https://de.wikipedia.org/wiki/Keizer-System#Berechnung_der_Keizer-Wertungspunkte
Wertungszahlen
Die Wertungszahlen geben die Spielstärke von Schachspielern wieder.
- Elo
- Elo-Zahl
Die Elo-Zahl beschreibt die Spielstärke von Schachspielern weltweit. Sie wird vom Weltschachbund FIDE berechnet. Erfinder ist Arpad Elo, ein amerikanische Physiker und Statistiker ungarischer Herkunft. Der Weltmeister liegt etwa bei 2800 Elopunkten, ein Anfänger um die 600–1000.
- DWZ
- Deutsche Wertungszahl
Die Deutsche Wertungszahl ist grob vergleichbar mit der internationalen Elo-Zahl. Sie wird vom Deutschen Schachbund berechnet. Anfänger liegen um die 700, mittlerer Vereinspieler um die 1500, Meisterspieler über 2300 DWZ-Punkten.
Kennungen
- ZPS
- ZPS-Code
Die Zentrale Paßstelle (ZPS) vergibt die Spielberechtigungen im Bereich des Deutschen Schachbundes für alle Schachspielerinnen und -spieler. Der ZPS-Code besteht aus einem fünfstelligen Vereinscode und einer drei oder vierstelligen Paßnummer. Die erste Stelle des Vereinscodes steht für den Landesverband, die zweite und dritte für den Unterverband und die vierte und fünfte für den Verein.
- FIDE-ID
- FIDE-ID
Der Weltschachbund (FIDE) vergibt für jeden Spieler mit Elo-Zahl und auch jede Schiedsrichterin eine Identifikation, die aus sieben bis achtstelligen Zahlen besteht. Daneben vergibt die FIDE Codes für jedes Elo-gewertete Turnier.
- PKZ
- Personenkennziffer
Der Deutsche Schachbund vergibt intern eine Nummer für jede Schachspielerin und jeden Schachspieler, die neben dem ZPS-Code jeden eindeutig identifiziert. Im Gegensatz zum ZPS-Code soll sich dieser Code nicht ändern, auch wenn eine Spielerin den Verein wechselt.
- DWZ
- DWZ-Code
Jedes DWZ-ausgewertete Turnier erhält einen eindeutigen Turniercode.
Schachpartien
- PGN
- PGN
PGN ist die Abkürzung für Portable Game Notation. Das Format für den Austausch von Schachpartien wird von jeder Schachsoftware (sowohl von Datenbank- als auch Engine-orientierter) unterstützt.
- ECO
- Eröffnungsschlüssel
Internationaler Eröffnungsschlüssel aus der Enzyklopädie der Schacheröffnungen (englisch Encyclopaedia of Chess Openings = ECO)
Titel
- GM
- Großmeister
Höchster Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE. Voraussetzungen sind eine Elo-Wertung von 2500 Punkten und drei GM-Normen, die in Turnieren erspielt wurden.
- IM
- Internationaler Meister
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE. Voraussetzungen sind eine Elo-Wertung von 2400 Punkten und drei IM-Normen, die in Turnieren erspielt wurden.
- WGM
- Frauen-Großmeisterin
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE nur für Frauen. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2300 Punkten und drei GM-Normen, die in Turnieren erspielt wurden.
- FM
- FIDE-Meister
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2300 Punkten.
- WIM
- Internationale Meisterin der Frauen
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE nur für Frauen. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2200 Punkten und drei IM-Normen, die in Turnieren erspielt wurden.
- CM
- Meisterkandidat
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2200 Punkten.
- WFM
- Frauen-FIDE-Meisterin
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE nur für Frauen. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2100 Punkten.
- WCM
- Frauen-Meisterkandidatin
Titel im Schach, verliehen vom Weltschachbund FIDE nur für Frauen. Voraussetzung ist eine Elo-Wertung von 2000 Punkten.
Verbände
- FIDE
- Weltschachbund
Der Weltschachbund (französisch: Fédération Internationale des Échecs, kurz FIDE) ist die oberste Organisation des Schachs weltweit. Er richtet die Weltmeisterschaften, die Kandidatenturniere und die Schacholympiaden aus.
- DSB
- Deutscher Schachbund
Der Deutsche Schachbund wurde 1877 gegründet und ist die höchste Vereinigung der Schachspielerinnen und Schachspieler in Deutschland. Knapp 90.000 Menschen sind in knapp 2.400 Vereinen im DSB organisiert
- DSJ
- Deutsche Schachjugend
Die Deutsche Schachjugend ist die Jugendorganisation des Deutschen Schachbunds. Sie veranstaltet Meisterschaften im Juniorenbereich (bis 25 Jahre), Jugendbereich (bis 20 Jahre) und für Kinder (bis 14 Jahre) und kümmert sich um Ausbildung, allgemeine Jugendarbeit und das Schulschach.
- ICCF
- Weltfernschachbund
Der Weltfernschachbund (englisch: International Correspondence Chess Federation) ist die weltweite Organisation aller Fernschachspieler.
- BdF
- Deutscher Fernschachbund
Im Deutschen Fernschachbund (früher: Bund deutscher Fernschachfreunde, daher die Abkürzung) sind die deutschen Fernschachspieler organisiert.