DSJ-Forum
Ausgabe 06 2006
Berlin! Berlin!, wir fuhren nach Berlin!
Unter der Leitung von Patrick Wiebe und Holger Borchers fand an einem Aprilwochenende wieder ein Lehrgang zur Erlangung des Kinderschachpatentes statt.
Immer mehr Schachvereine und Schulen spüren die verstärkte Nachfrage nach Angeboten für Kinder von sechs bis 10 Jahren. Schach hat bei den meisten Eltern ein sehr gutes Image und daher vertrauen sie den Schachvereinen ihre kleinen Kinder an. Nur stellt das viele Vereine vor große Probleme, denn in vielen Vereinen gibt es noch keine Kindergruppe und schnell stellt man zudem fest, die Lehrmethoden für die „Großen“ funktionieren bei den Kleinen nicht mehr.
Hier setzt das neu aufgebaute Kinderschachpatent an. Es soll eine fundierte Grundlage für die kindgerechte Schach- und Jugendarbeit bieten.
Am Freitag Abend ging es gleich mit den pädagogischen und didaktischen Grundlagen für die Arbeit mit Kindern unter zehn Jahren los, die von Patrick Wiebe, einem ausgewiesenen Fachmann und nebenbei Vorsitzender der Deutschen Schachjugend, vorgestellt wurden. Nach 2 Stunden war der lange Freitag für alle offiziell beendet und das Abendessen folgte.
Aber die Nacht war werktäglich kurz: Um 9 Uhr beschäftigten wir uns schon mit dem Rahmentrainingsplan des Deutschen Schachbundes und der Methodik des russischen Trainers Sak. Er trainierte vor langer Zeit Boris Spassky und Viktor Kortschnoi in St.Petersburg und hatte damit, wie wir alle wissen, viel Erfolg.
Geeignete Trainingsmethoden wurden von Holger Borchers vorgestellt und beurteilt. Holger Borchers ist einer der erfahrensten Schachtrainer in Deutschland, der sehr viel eigenes Material erarbeitet hat und mit allen Alters- und Stärkegruppen schon gearbeitet hat. Er ließ die Teilnehmer an seinen reichhaltigen Erfahrungen teilhaben!
• Welche Trainingsinhalte sollen wir auswählen?
• Wie sollen wir die Trainingsinhalte bei den Kindern gewichten?
• Welche Trainingsmaterialien sind für diese Altersklasse besonders geeignet?
Alle diese Fragen wurden von Holger Borches ausführlich behandelt!
Und endlich waren wir wirkliche Berlin-Touris! Auf zum Potsdamer Platz, Essen im Sony-Center. Einer wurde zum Australier. Er entdeckte seine Liebe zum Kängeruhfleisch. Anschließend verschwand die Gruppe im neuen Holocaust-Denkmal zwischen den vielen Stelen in der Dunkelheit. Der Reichstag wurde auf die Minute pünktlich geschlossen (22 Uhr). So kamen wir leider nicht mehr hinein. Kaffee wärmte uns wieder auf. Ein Kurzausstieg aus der S-Bahn mitten im neuen Lehrter Hauptbahnhof (oder wie heißt der jetzt richtig?) zeigte uns, dass bis zur Fußball-WM diese Baustelle noch fertig werden sollte. Die Betten am Olympiastadion riefen uns dann aber doch energisch zurück.
Am als früh empfundenen Sonntag wurden uns noch Wettkampf- und Vergleichssysteme für Kinder vorgestellt und allgemein über den kinderfreundlichen Verein und Jugendarbeit diskutiert.
Dann tauchte der Geschäftführer der Deutschen Schachjugend, Jörg Schulz, auf, zeigte uns die Geschäftsstelle und verkaufte Schachmaterialien ohne Portokosten.
Eine lohnende Sache für beide Seiten ... Habt Ihr schon diese tollen Figurenposter? Ich finde das Bauernplakat mit dem Schriftzug „Wir sind das Volk“ fantastisch!
Das Seminar war beendet und wir hatten viel gelernt und gesehen.
Wie heißt es bei ebay: gerne wieder!!!
Gerne wieder am 15.9 bis 17 September 2006 in Hockenheim
Info unter: www.deutsche-schachjugend.de; PatrickWiebe@alice-dsl.de
(Frank Jarchow)
Ausbildungsoffensive DSB
Der Deutsche Sportbund hat nach langjähriger Diskussion neue Rahmenrichtlinien für die verschiedenen Ausbildungsgänge im deutschem Sport verabschiedet und zwingt damit seine Fachverbände ihre Rahmenrichtlinien hieran anzupassen. Die Fachverbände haben dafür Zeit bis Anfang 2008.
Der Deutsche Schachbund berief zu diesem Zweck seine Kommission Ausbildung neu und erstmalig ist in ihr auch die Deutsche Schachjugend vertreten, die bisher aus dem Bereich Ausbildung im Deutschen Schachbund ausgeklammert wurde. Doch die neuen Sportbund Richtlinien schreiben eindeutig vor, dass bei der Ausbildung von Trainern, die hauptsächlich im Kinder- und Jugendbereich eingesetzt werden, die Jugendorganisationen in der Ausarbeitung von den Lehrplänen, Stoffsammlungen und Zeitplänen eingebunden werden müssen.
Dies wurde nun schon mal mit der Berufung eines DSJ-Vertreters umgesetzt.
Mit dem zweiten Schritt, auf die langjährigen Erfahrungen, die sich die DSJ im Ausbildungsbereich erarbeitet hat, so wurden in den letzten vier Jahren zum Beispiel fast 1.000 Schulschachpatentinhaber ausgebildet, das Kinderschachpatent entwickelt, aufzubauen und sie zu nutzen, damit tut sich der DSB noch schwer.
Zwar hat die Ausbildung zum C-Trainer auf allen Landesebenen große Probleme, durch Teilnehmermangel kommen kaum Lehrgänge zustande, zu sehr hat sich das Ländersystem der Ausbildung auseinander entwickelt, doch daraus die Lehren zu ziehen, ist nicht so leicht.
Modularisierung heißt das Stichwort, das zwar in allen Papieren zu finden ist, doch wie soll man das umsetzen, soll man als Module etwa die Ausbildungsgänge der DSJ anerkennen?
Dabei liegt es auf der Hand: Derzeit hat man als derjenige, der bereit ist im Verein, in der Schule Trainingsarbeit zu leisten, nur die Möglichkeit sich eigene Dinge anzueignen oder sich alternativ für Trainerlehrgänge anzumelden, die 120 Stunden umfassen. Dazwischen gibt es kein einziges Angebot, sieht man von den DSJ-Angeboten ab.
Was liegt da näher als die 120 Stunde in leistbare Größen zu unterteilen, so dass jeder Interessierte sich seine Lehrgänge zusammen stellen kann, um dann nach ein bis zwei Jahren seine Scheine den Landesverbänden vorzulegen und sich zur Trainerprüfung anzumelden?
Es ist die einzige Lösung. Doch sie bedeutet, die Lehrgänge der 17 Landesverbände müssen einander gleichen wie ein Ei dem anderen. Die Lehreinheiten müssen gleich zugeschnitten werden, damit der Interessierte ein ihm passendes Angebot aus Hessen besuchen kann und danach eines aus Niedersachsen, um dann die restlichen Lehrteile mit Prüfung in NRW abzulegen.
Doch ist wie fast immer, Theorie und Praxis wollen nicht so recht zusammen kommen.
Dabei hat schon der Olympia-Ausschuss des DSB zu diesem Zweck, der Entwicklung von neuen Modulen in der Trainerausbildung, einen eigenen Etat in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung gestellt. Abgerufen wurden davon einzig von der Deutschen Schachjugend 500 Euro für die Entwicklung des Kinderschachpatentes, die anderen Gelder lagen brach und wurden in 2005 nicht genutzt. Ob es in 2006 anders aussehen wird? Bisher sieht es nicht danach aus!
Wie aber will man anders neue Wege in der Ausbildung beschreiten?
Wie der immer weiter zurückgehenden Zahl von Trainern im DSB bei gleichzeitig rasant steigenden Mitgliederzahlen im Kinder- und Jugendbereich (in den letzten fünf Jahren bis zu 6.000 neue Mitglieder) gegenüber treten, wenn nicht mit neuen Ideen und einem bundesweit greifenden Modulsystem, das sich an den Interessen der Trainer und der Kinder und Jugendlichen orientiert? Zu fast 100 Prozent arbeiten die ausgebildeten Trainer im Kinder und Jugendbereich, also müssen die Lehrpläne, die Lehrinhalte auf diese Zielgruppen ausgerichtet sein. Dafür wird sich die Deutsche Schachjugend in der Kommission Ausbildung stark machen und hat einen ersten Lehrplan für die Trainerausbildung vorgelegt.
• Zudem wird sie weiter an Modulen für die Trainerausbildung arbeiten und schreibt daher für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Willingen
vom 03.-11.06.2006 das
Modul „Methoden des Schachtrainings“ für alle Interessierten aus, die ihre Schützlinge zur Deutschen Jugendmeisterschaft begleiten und in ihren Vereinen aktiv in der Trainingsarbeit mitarbeiten wollen.
Folgende Themengebiete werden auf dem Lehrgang behandelt:
• Unterrichtsformen (4 Stunden)
• Methodische und didaktische Grundlagen (4 Stunden)
• Eröffnung, Mittelspiel, Endspiel – was muss ein Schüler wissen? (9 Stunden)
• Planbildung (4 Stunden
• Geeignete Trainingsmethoden (8 Stunden)
• Methoden der russischen Schachschule (2 Stunden)
Der Lehrgang wendet sich an alle in Willingen bei der DEM anwesenden Interessierten, die Anmeldung erfolgt bei der Anreise vor Ort.
Der Lehrgang wird jeweils zu den Spielrundenzeiten von Pfingstmontag (05.06.) bis Freitag (09.06.) durchgeführt.
Alle Teilnehmer erhalten eine Bescheinigung über die Unterrichtseinheiten und können diese dann bei ihren Landesverbänden zur Anrechnung für die C-Trainerausbildung vorlegen.
(Jörg Schulz)
Vollversammlung der Deutschen Sportjugend
Jugendordnung den Anforderungen der neuen Dachorganisation angepasst
In Anwesenheit des DSB-Präsidenten Manfred von Richthofen fand am Wochenende eine außerordentliche Vollversammlung der Deutschen Sportjugend statt. Manfred von Richthofen wurde in diesem Rahmen vom Vorsitzenden der deutschen sportjugend, Ingo Weiss mit der höchsten Auszeichnung der deutschen sportjugend, dem Diskus, geehrt. Ingo Weiss bezeichnete Manfred von Richthofen als Mentor der Deutschen Sportjugend.
Von Richthofen stellte in seiner Rede die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der deutschen sportjugend heraus und rief die Delegierten gleichzeitig dazu auf, sich lautstark einzubringen und das neue Präsidium des DOSB mit Ideen zu speisen. Er sagte in Bezug auf die neue Dachorganisation DOSB: „Jetzt ist die Zeit, mit neuen Ideen vorstellig zu werden." und betonte die Wichtigkeit der deutschen sportjugend in den Themenfeldern Integration, Gewaltprävention, Internationale Jugendarbeit, Anti-Doping, Freiwilligendienste und neue Formen des ehrenamtlichen Engagements.
Manfred von Richthofen machte deutlich, dass es in der Bundesrepublik viele junge Menschen gibt, die sich engagieren wollen. Aus den zahlreichen Aufgaben der dsj hob er den Schulsport besonders hervor: „Schulsport ist ein hochbrisantes, hochaktuelles Thema. Die gesamte Thematik gehört in das Ressort der deutschen sportjugend.“ Diese stelle im zukünftigen DOSB eine tragende Säule.
Die bevorstehende Fusion von DSB und NOK hatte es notwendig gemacht, die VertreterInnen der Jugendorganisationen der Mitgliedsorganisationen zu einer außerordentlichen Vollversammlung zusammen zu rufen. Mit 280 Stimmen aus den Mitgliedsorganisationen der dsj wurde einstimmig eine neue Jugendordnung für die deutsche sportjugend beschlossen, die den Anforderungen der neuen Dachorganisation angepasst ist. So wurde zum Beispiel die Berücksichtigung des olympischen Gedankens zur internationalen Völkerverständigung aufgenommen.
Die dsj will auch in Zukunft in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen und anderen gesellschaftlichen Kräften die Formen sportlicher und allgemeiner Jugendarbeit weiter entwickeln, Bildung, Betreuung und Erziehung durch Kinder- und Jugendarbeit im Sport fördern und damit einen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und jugendpolitischer Aufgaben leisten. Die deutsche sportjugend bleibt eigenständige Jugendorganisation im DOSB.
Der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss freut sich auf die positiven Auseinandersetzungen und die hoffentlich gute Zusammenarbeit im zukünftigen DOSB. Die von den Delegierten einstimmig beschlossene Jugendordnung wird der Gründungsversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am 20.05.2006 zur Bestätigung vorgelegt.
Erstmals in diesem Rahmen öffentlich präsentiert wurde das Jugendevent der Deutschen Sportjugend, 16.05. – 20.05.2007 in Weimar durch den Vorsitzenden des Organisationskomitees Michael Weiß (Deutsche Turnerjugend).
Weitere Infos gibt es unter www.jugendevent.de
(Giesela Nüssler – dsj)
Schachwerbepakete für Vereine
Sie möchten als Verein beim nächsten Straßenfest für sich und den Schachsport werben; Sie wollen beim „Tag des Schachs“ am 26. August 2006 mitmachen, Ihnen fehlen aber noch die nötigen Werbeartikel dafür?
Alles einzeln zusammen suchen ist mühsam und teuer. Bei der Wirtschaftsdienst GmbH des Deutschen Schachbundes erhalten Sie alle notwendigen Artikel kostengünstig in einem Paket. Das Paket wird finanziell bezuschusst durch den DSB.
Die Pakete sind ab Mai 2006 lieferbar und können bestellt werden bei:
Deutscher Schachbund Wirtschaftsdienst GmbH
Hanns-Braun-Straße / Friesenhaus I,
14053 Berlin
Tel.: 030/3000 78 21
Fax.: 030/3000 78 30
Das große Werbepaket für 40,- EURO zuzüglich Versand
(Sie sparen gegenüber den Einzelpreisen 43,10 EURO)
Plakate: je 5 Plakate im Format 42 x 61 cm und im Format 35 x 50 cm „Komm doch mal vorbei“ mit der Möglichkeit für Werbeeindrucke je 1 Plakat im Format DIN A2: „Querdenker“, „Oberstratege“, „Steckenpferd“, „Schlauberger“, „Wir sind das Volk“ und „Große Liebe“ attraktive und farbige Schachmotivplakate der Deutschen Schachjugend 3 attraktive farbige Plakate der Deutschen Schachjugend mit Schachwerbung im Format DIN A2 „Fairplay“ mit dem Maskottchen Chessy 1 Plakat „ Der Bauer trat kühn vor den König und sagte Schach“ 5 Plakate und 10 Handzettel zum Tag des Schachs Flyer: 50 Flyer „Treibstoff für das Gehirn“ Ausschreibung „Tag des Schachs“ Aufkleber: 30 x „Nette Leute spielen Schach“ (schwarz, weiß, rot) 50 Sticker „Nette Leute spielen Schach“ (schwarz, weiß) Luftballons: 50 Luftballons mit buntem Chessy-Aufdruck „Spiel mit mir Schach“ Kugel- 20 bunte Kugelschreiber mit Werbeaufdruck schreiber: „Schach frischer Wind für das Gehirn“ Minischach- lehrbuch: 30 Hefte Minischach, das kleinste Schachlehrbuch der Welt! Schachweg- 10 Wegweiser mit der Aufschrift „Zur Schachveranstaltung“ weiser: im Format 32 x16 cm Broschüre: 1 Broschüre „Konzeption Breitenschach im DSB“ 1 Broschüre „Schach mal anders“ 5 Olympiamagazine
Versand- und Verpackungskosten betragen 7,00 € je Paket.
Ein Angebot des Bereiches Breitensport des Deutschen Schachbundes für seine Vereine!
Nutzen Sie es - gehen Sie heraus in die Öffentlichkeit!
Werben Sie für Schach und Ihren Verein!
Die Aktion ist zeitlich begrenzt bis Ende September 2006!
Impressum DSJ-Forum
Herausgeber: Deutsche Schachjugend, www.deutsche-schachjugend.de
Verlag: JugendSchachVerlag, Partner der Deutschen Schachjugend
Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin
Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend.
Es erscheint 12 mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.
DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.