Das war die DEM-2018.
Bis spätestens im nächsten Jahr: Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2019 - Willingen, 08. bis 16.06.2019
Das war's. Die große Siegerehrung ist vorbei, alle Siegerinnen und Sieger sind geehrt worden und am Sonntag ging es wieder gen Heimat. Müde und glücklich. Es war wieder eine schöne Woche, aber auch eine anstregende - ein wenig Schlaf konnten die meisten bestimmt schon nachholen. Bis man als Teamer wieder im Alltags-Rhythmus ist, dauert es dann aber erfahrungsgemäß doch ein paar Tage. Die Meisterschaft war so knapp wie lange nicht mehr. Viele Alterklassen wurden lediglich durch die Feinwertung entschieden. Auch als Spielerin oder Spieler wird man also bestimmt noch einen Tag brauchen, um den Erfolg zu realisieren oder aber auch um mit der Entäuschung umzugehen. Doch "Nach der DEM, ist vor der DEM" - es gilt also den Blick nach Vorne zu richten. Verlorene Wertungspunkte wieder gut zu machen und gewonnene zu festigen. Bald kommen schon die nächsten Turniere: EYTCC, EM und WM sind schneller da als man denkt. Nutzt daher am besten schnell die Software, die euch Chessbase auf der Siegerehrung in die Umschläge gesteckt hat und erweitert euer Repertoire.
Und falls mal wer jemand nostalgische 5-Minuten bekommt: Mit dem
Liveblog oder Livestream von der Eröffnung
Liveblog oder Livestream von der Siegerehrung
und den Tagesimpressionen erlebt ihr die Woche beinahe ein zweites Mal.
Das Turnier ist vorüber, die Sieger stehen fest - den Kurzbericht aus dem Extrablatt, möchten wir euch nicht vorenthalten.
Vorab noch etwas für die Statistik-Freunde: Unser Bulletin-Team hat jeden einzelnen Zug dieses Turniers am Computer nachgespielt und so dafür gesorgt, dass bereits wenige Stunden nach jeder Runde alle Partien zum Download verfügbar waren. Nun sind alle Partien eingegeben und wir haben uns die Mühe gemacht, alle gespielten Züge für euch zu zählen. Das beeindruckende Ergebnis zum Zeitpunkt der Auswertung: 123.606 Züge in 3.321 Partien, im Schnitt also 37 Züge pro Partie. Zum Vergleich: letztes Jahr waren es 120.557 Züge in 2.944 Partien. Spitzenreiter 2018 ist diesmal die Altersklasse: ODEM B mit 20.362 Zügen. Die Remisquote liegt bei: 28 %. (24,5% 2017) Quote für Weißsieg: 39 % (40,6% 2017) Quote für Schwarzsieg: 33 % (34,9% 2016) Während der DEM 2018 wurden 2.805 Grüße ans Brett zugestellt. Bei der DEM 2018 wurden 461 Grüße in der Zeitung abgedruckt, im letzten Jahr waren es 542.
Die Sieger unseres Einsteigerturniers dürfen natürlich nicht fehlen:
Johannes Meusel (EDV Gera, Thüringen) siegte mit 6,5 Punkten aus 7 Runden. Bestes Mädchen war Thao-Linh Le (SV Mattnetz, Berlin) mit 4,5 Punkten.
Hier haben wir eine spannende Meisterschaft erlebt. Lange sah es nach einem Sieg von Marianne Stepanjan aus. Sie musste in den letzten Runden aber Federn lassen, was es Charis Peglau (Schachzentrum Seeblick, Sachsen) ermöglichte, sich schon vorder Runde einen guten Vorsprung zu erarbeiten. Ein Remis reichte zum Titel mit 9 aus 11.
Auch Bennet Hagner (Frankfurter TV 1860, Hessen) reichte am Ende ein halber Punkt, um die Meisterschaft zu gewinnen. Der Erstgesetzte Marius Deuer hat sich zwar noch einmal vorgekämpft, für das höchste Treppchen reichte es jedoch nicht mehr.
Luisa Bashylina (Schachgesellschaft Solingen,Nordrhein-Westfalen) gewinnt in der Finalrunde früh die Figur und später die Partie, das reicht zum Meistertitel mit souveränen 9,5/11.
Nam Tham (SC Weisse Dame, Berlin) remisiert zum Abschluss und macht es dadurch noch einmal spannend. Nikita Schubert schließt durch seinen Sieg auf Nams 8,5 Punkte auf und zuletzt muss die Buchholzwertung auf Titel für Nam entscheiden.
Drama pur - der Text aus dem letzten Jahr kann bleiben, nur die Namen sind anders. Sophia Brunner, die nach sieben Runden mit 1,5 Punkten Vorsprung wie die sichere Siegerin aussah, verliert die zweite Partie in Folge, bleibt aber immerhin Zweite. Nutznießerin ist die U12-Siegerin 2017, Antonia Ziegenfuß (OSG Baden-Baden, Baden), die in der letzten Runde gewann und damit auch Deutsche Meisterin U14w ist.
Schon wieder ein Herzschlagfinale in der U14. Nach Remisen an den Spitzenbrettern entscheidet die Buchholz zwischen Alexander Krastev (Bieberta-
ler Schachfreunde, Hessen) und Andrei Ioan Trifan (beide 7,5/9) am Ende zugunsten Alexanders.
Nachdem Lara Schulze (SK Lehrte / Niedersachsen) letztes Jahr schon nach der 8. Runde als Siegerin feststand, war es dieses Mal spannend bis zur letzten Partie. Lara hatte nur gegen Jacqeline Kobald verloren, welche ihrerseits zwei Remisen abgab. Dann gewannen beide einträchtig Partie um Partie, bis am Ende 1,5 Buchholzpunkte Laras Sieg entschieden.
David Färber (SV 1947 Walldorf, Baden) punktete in den Runden 6-8 voll und sicherte sich damit trotz Remis in der letzen Runde den Titel vor Favorit Luis Engel mit 7 Punkten und 2 Buchholzpunken mehr.
Einen absolut perfekten Durchmarsch legte Fiona Sieber (SG Aufbau Elbe Magdeburg, Sachsen-Anhalt) in ihrem letzen U18 Jahr hin. Mit 9/9 und 2,5 Punkten Abstand auf Rang 2 gewinnt sie die Altersklasse.
Jari Reuker (SK Union Oldenburg, Niedersachsen) gewann im letzten Jahr die ODJM A und dominierte in diesem Jahr das starke Feld der U18. Der Verlust in der letzten Runde schmerzt zwar ein wenig, macht bei 1,5 Punkten Vorsprung vor der Runde aber keinen Unterschied.
Hier war es bis zuletzt aufregend. Durch ein Unentschieden ließ Arkadi Syrov (SK Frankenthal, Rheinland-Pfalz) die Verfolger aufrücken. 3 Spieler liegen am Ende mit 7 Punkten vorne, die beste Buchholz reicht Arkadi zum Titel.
Obwohl es auch hier eng zuging, siegt Tobias Brunner (TSV Nittenau, Bayern) am Ende mit 8/9 und einem Punkt Vorsprung.
In dieser neuen offenen Gruppe kann sich durch die Niederlage ihres Konkurrenten zum Schluss Nicola Marie Grimm (Schachfreunde Brett vor‘m Kopp Duisburg, Nordrhein-Westfalen) mit 0,5 Buchholzpunkten mehr an die Spitze arbeiten.
Der Dabei-Cup wurde in diesem Jahr erstmalig mit einem neuen System ausgespielt. Am besten Lag dieses System dem Württembergischen Delegationsleiter Philipp Müller von der SK Rochade Augsburg, der sich mit 5 Gewinnpartien an die Spitze des Teilnehmerfeldes setzen konnte.
Fairplay
Sieger der Fairplaywertung war in diesem Jahr die Schachjugend Brandenburg. Sie sprangen nicht nur wieder ein, als die DSJ einen Organisator für das Tandemturnier suchte, sondern fielen auch abseits davon durch ihr freundliches und faires Verhalten auf. Belohnt wird dies im nächsten Jahr mit einem U10-Freiplatz.
Zum Schluss bleibt uns nur für die tolle Woche bedanken. Bei allen Delegationsleiterinnen und Delegationsleitern, Trainerinnen und Trainern, aber auch bei allen und Spielerinnen und Spielern. Ihr habt eine einzigartige Atmosphäre geschaffen und wir freuen uns, viele von euch im nächsten Jahr wiederzusehen.
Alle Bilder, alle Videos, alle Zeitungen, alle Emotionen.
Solltet ihr es auf der Meisterschaft verpasst haben eine Downloadkey zu erwerben, habt ihr jetzt noch die Chance es nachzuholen. Schickt einfach eine Mail an unsere Geschäftsstelle (geschaeftsstelle@deutsche-schachjugend.de) mit Angabe von Name + E-Mail und überweist parallel 8 EUR mit Name + DEM 2018 Bilder als Verwendungszweck an Deutsche Schachjugend, IBAN DE15 5065 0023 0057 0003 82 (Sparkasse Hanau, BIC HELADEF1HAN) , dann bekommt ihr per Mail einen Zugangscode zugeschickt, der 48 Stunden nach Eingabe gültig ist.
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