Hoher Besuch - Ministerpräsident Reiner Haseloff auf der DEM!
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, war am Samstagmorgen zu Gast auf der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft (DEM). Pünktlich um 10:30 Uhr fuhr der Ministerpräsident in seiner schwarzen Wagenkolonne vor dem Maritim Hotel in Magdeburg vor. Jörg Schulz, der Gesamtleiter der DEM, nahm ihn und seine Ehefrau in Empfang. Der Ministerpräsident verschaffte sich im Turniersaal selbst einen Überblick über das Turniergeschehen. In welchem Sport gibt es die Möglichkeit sich inmitten der Sportler so frei zu bewegen wie im Schach? Der Ministerpräsident zeigte sich schwer beeindruckt, wie ruhig und konzentriert die Kinder Ihren Schachsport ausübten.
Dr. Haseloff zeigte hier sein Herz für Kinder und ließ es sich nicht nehmen, sich mit einer Sachsen-Anhaltinerin aus seinem Heimatbezirk Wittenberg zu unterhalten. Unterwegs im Turniersaal der Altersklassen U10 bis U18 beobachtete der „Freizeitschachspieler“ Haseloff einige der Jüngsten beim Schach spielen. Im Anschluss führte Gustav Jäger, ein junger Teilnehmer der DEM, ein Interview mit dem prominenten Gast, welcher in diesem Rahmen auch eine Videobotschaft an alle Sportler abgab, die bei der Siegerehrung am Abend ausgestrahlt wird. Im Anschluss an die Siegerehrung wird dieses Video auch auf der Turnierseite veröffentlicht werden. Außerdem stellte sich Dr. Haseloff den Fragen der Redakteure von „public viewing“, der Meisterschaftszeitung. Dieses Interview findet sich im unteren Teil dieser Seite.
Für das Schach und die DSJ ist es ein wichtiges Zeichen, dass der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt auf der DEM, der Spitzensportveranstaltung im deutschen Jugendschach, zu Gast war und damit gezeigt hat, welchen Stellenwert Schach in unserer Gesellschaft hat. Dazu gab er ein klares Statement für Schach als Sport ab. Herzlichen Dank dafür!
Interview mit Ministerpräsident Haseloff für die Meisterschaftszeitung "public Viewing"
Wie gefällt Ihnen diese Meisterschaft?
Sehr. Schach ist ein beeindruckender Sport. Hier benötigt man Kombinationsgabe, strategisches Denken und natürlich Mut. Alles übrigens Eigenschaften, die auch ein guter Politiker aufweisen sollte. Davon abgesehen: Natürlich freut mich, dass diese Meisterschaften in Magdeburg stattfinden. Das ist Werbung für das Schachspiel.
Was sagen Sie zur aktuellen Diskussion „Ist Schach Sport?“ und zu der damit verbundenen Diskussion um die BMI Leistungssportkürzung?
Natürlich ist Schach Sport. So sind denn in Sachsen-Anhalt die Schachvereine auch Mitglied im Landessportbund. Und aus der Sportförderung des Landes erhält der Landesschachverband Sachsen-Anhalt jährlich 59.000 €. Was die Diskussion um die Kürzung der Sportförderung durch das Bundesministerium des Innern angeht, so ist die Kürzung mit der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages vom 5. Juni zurück genommen worden.
Was verbindet Sie persönlich mit Schach?
Schach ist für mich wie gesagt ein beeindruckender Sport. Und natürlich habe ich auch selber schon zahlreiche Partien Schach gespielt, allerdings nicht auf dem hohen sportlichen Niveau wie hier bei den Deutschen Meisterschaften. Für mich ist eine Partie Schach Entspannung. Ich bin da eher der Freizeitsportler, dem momentan allerdings etwas die Freizeit fehlt.
Was kann Schach für unsere Gesellschaft leisten?
Schach kann wie jeder Sport zunächst einmal zur Charakterbildung gerade junger Menschen beitragen. Man lernt sich zu engagieren, mit Sieg und Niederlage umzugehen und im Team gemeinsam etwas zu erreichen. Darüber hinaus stellt Schach hohe Ansprüche an das logische Denken. Alles aber, was das Denken fördert, kann einer Gesellschaft nur nützlich sein.
Schulschach ist stark auf dem Vormarsch. Inwiefern halten Sie es für sinnvoll, Schach als Schulfach fest zu integrieren?
Ein neues Schulfach einzuführen, bedeutet entweder eine Ausweitung der Stundentafel oder aber Abstriche bei anderen Fächern. Dafür sehe ich keine Möglichkeit. Ganz abgesehen davon müssten auch neue Lehrpläne verfasst und erst einmal Lehrer ausgebildet werden. Sinnvoller finde ich, wenn hier schulspezifische Angebote gemacht werden, wie z. B. eine Arbeitsgemeinschaft Schulschach. Das läuft vielerorts bereits sehr erfolgreich, wie auch die deutschen Schulschachmeisterschaften zeigen.