Impressionen vom Samstag, den 22. Mai

Die Atmosphäre erinnert an einen Bienenschwarm. Um 16:30 wird es dann ruckartig still im Haus des Gastes, dem Kika-Turniersaal in Oberhof. 53 Teilnehmer, ein neuer Rekord! Noch einmal acht Kinder mehr als im vergangenen Jahr  haben sich eingefunden und warten gespannt auf den Beginn der ersten Runde. Mit einem Gong wird schließlich von niemand Geringerem als Mickey Maus persönlich die Ansprache zum Kika-Turnier eingeläutet.

Beim Kika Turnier heißt es nicht J'adoube, sondern "Ich rücke zurecht" - damit das auch jeder versteht. Und wer ein Problem hat, der hält die Uhr an und hebt die Hand bis der Schiedsrichter kommt. Kindgerecht geht es hier zu, das merkt man sofort.

Eine weitere Besonderheit erklärt Kirsten "Mini Maus" Siebarth: Die sechs Spieler der letzten drei Partien werden belohnt und dürfen eine Schatzkiste voller Süßigkeiten "plündern". Mickey Maus, alias Patrick Wiebe, gongt erneut laut und 26 kleine Schwarzspieler drücken, geleitet von den Anweisungen von Kirsten, sorgfältig auf den richtigen Knopf, um die Uhr zu starten. Die Spiele beginnen. Noch einige Male zuckt Blitzlicht auf, dann wird es plötzlich leer im Turniersaal. Die Runden des Kika-Turniers sind nämlich allesamt "elternfrei". Das scheint auch niemanden zu stören, und es bleibt ruhig im Turniersaal.

Mittlerweile ist auch die Sache mit der "Schatzkiste" wieder vergessen, genau 4 Minuten dauert es bis zum Ende der ersten Partie. Nach etwa 12 Minuten ist fast die Hälfte der Spieler fertig - bei 30 Minuten Bedenkzeit pro Spieler kann man das früh nennen - aber so ist es halt schon immer gewesen, beim Kika. Kirsten Siebarth ist trotzdem zufrieden: "Immerhin ist diese Runde niemand Schäfermatt gegangen. Das habe ich in vier Jahren Kika noch nicht erlebt!"

Auch die ersten Tränen fließen: Ein gerufenes "Schach" hallt durch den Saal, nur Sekunden später folgt das unvermeidliche "Matt". Die Unterlegene stürzt aus dem Saal, kann aber schnell von ihrer Mutter getröstet werden. Beim nächsten Mal klappt es schließlich bestimmt! Wer sich das Spektakel selbst mal anschauen möchte, der kann dies morgen oder übermorgen noch tun, an den beiden Tagen finden jeweils drei Runden im Haus des Gastes statt.