Chessywood Academy: Bernd Vökler kommentiert den Montag

In der Chessywood Academy kommen Schachexperten zusaamen, um die DEM-Spieler kritisch unter die Lupe zu nehmen. Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler hat auch nach der dritten Runde seine Eindrücke der Altersklassen, insbesondere der U10 und U12, für den Express zusammengefasst.

 

Altersklasse U12

Ich möchte die Mitglieder der neu formierten „Prinzengruppe“ kurz vorstellen.
Brett eins spielt Rasmus Svane. Er errang bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr einen Top Ten Platz. Im Turnier liegt er bei 4 aus 4.
Brett zwei spielt Matthias Blübaum. Seine bisher beste Leistung lieferte er 2009 in Deizisau ab. Im Moment rangiert er mit 2,5 aus 4 im Mittelfeld.
Dennis Wagner spielte eine hervorragende Weltmeisterschaft in Vietnam und war bereits 2007 Deutscher Meister.
Der vierte im Bunde ist Jonas Lampert. Sein DWZ-Sprung ist gewaltig. Er liegt ebenfalls mit vier Punkten sehr gut im Rennen.
Die „Prinzen“ trainieren regelmäßig in der Gruppe mit erfahrenen renommierten Trainern. Diese unterstützen so die Arbeit der Heimtrainer und helfen beim Sprung an die Spitze.
Im Feld ist mit Jan-Christian Schröder auch der U10-Meister von 2008. Der Altersklassenwechsel ist ihm noch nicht ganz geglückt.

Ferdinand Xiong – Jan-Christian Schröder

1.Sg5 (Wer findet einen besseren Zug?) Dh2+ 2. Kf1 Sxd4 [stellt welche Drohung auf?] (Wer findet noch einen besseren Zug?) 3. Se2 Dh1+  4. Sg1 Taf8

5. Le3 (Was gewinnt noch schneller?) 5.... Th2 6. Dxg4 und Schwarz ist verloren.

Ob sich Mädchen im Vorderfeld halten können und wenn ja, welche das sein werden, kann man jetzt noch nicht absehen. Die Jungen sind einfach bärenstark!

Altersklasse U10

Vorweg möchte ich auf einen Denkfehler des AK Spielbetrieb hinweisen! Mit Einführung der digitalen Uhren und der Bonusregelung musste die Grundbedenkzeit reduziert werden, um die vielen Doppelrunden zu bewältigen. Dabei herausgekommen ist 60 Minuten plus Bonus und Zugabe nach Zug 40. Das ist zu wenig! Die international übliche Zeit wird in der U14 aufwärts gespielt. Selbst wenn man davon ausgeht, das dass zuviel wäre, sollten 75 Minuten Grundbedenkzeit eingeführt werden. Kinder können nicht einschätzen, wie viel Zeit sie tatsächlich zur Verfügung haben und zocken zu schnell.
Bestes Beispiel war Brett eins der dritten Runde.
Zwei Spieler mit 2 aus 2. Ich erwarte eine ordentliche Partie mit Angriff ,Verteidigung und so weiter.
Alexander Petrashov brachte jedoch ein „Kunststück“ fertig. Als er irgendwann nach dem vierzigsten Zug aufgab, zeigte seine Uhr 1:07 an. Er hatte also aufgestockt und fast gar nicht überlegt! Die Partie dauerte gesamt 47 Minuten!
Erfreulich zu sehen, dass es auch anders geht.

Brett drei: Theo Gungl – Arshak Ovsepyan

Welcher Doppelangriff bringt Weiß entscheidend in Vorteil?

Ein paar Worte möchte ich noch zu den Mädchen im Feld verlieren.
Paula Wiesner ist topgesetzt und spielte bereits vor zwei Jahren die Weltmeisterschaft in der Türkei. Lea Maria Brandl verfügt ebenfalls bereits über Weltmeisterschafts-Erfahrung. Im vorigen Jahr spielte sie in Vietnam. Anna Nobis und Clara Victoria Graf waren beide auf der Talentsichtung in Güntersberge und kommen mit viel Schwung und Selbstvertrauen angerauscht!

In den höheren Altersklassen waren heute die Überraschungen rarer gesät. Viele Punkteteilungen prägen das Bild an den Spitzenbrettern. Erfreulich weiterhin der Auftritt der beiden „Sonderstarterinnen“ Filiz und Hanna-Marie, die den Jungs gehörig einheizen.

Einen folgeschweren Blackout gab es jedoch in der U16w:
Endress,A-Smolkina,M

Anna zog hier 1. Sg5? und vergab damit den Sieg.