Radio DEM und Chessy TV

Nachdem Radio DEM vorgestern das Thema Schach an Schulen behandelte, drehte sich in der gestrigen Ausgabe alles um das Thema Schachtraining. Zu Gast war Großmeister Dr. Karsten Müller, Trainer des Jahres 2007. Im Gespräch mit den Moderatoren Jörg Schulz und Rafael Müdder musste sich der Hamburger Fragen stellen, die für Schachspieler merkwürdig klingen: Kann man Schach überhaupt trainieren? Und wenn ja, wie? Von Nicht-Schachspielern hört man diese Fragen allerdings häufig.

Und für Karsten Müller waren sie auch eine Steilvorlage. Mit der gleichen Begeisterung, mit der er sich in schachliche Problemen vertieft, widerlegte er alle Zweifel an Sinn und Möglichkeiten des Schachtrainings. Schachtraining bedeutet einerseits das sture Üben von Mustern und Strukturen, andererseits aber auch die Fähigkeit, all das Erlernte kreativ zusammenzusetzen. „Das taktische Training ist das Alphabet, das man zunächst mal lernen muss, bevor man richtig gute Werke schreiben kann“, sagte Müller im Interview. „Davon muss man erstmal eine Menge kennen, aus denen das Gehirn dann kreative Lösungen zusammensetzen kann.“ Die Bedeutung des Computers im Training und in der Vorbereitung bewertet der Großmeister differenziert: „Der Computer ist besser als jeder Sekundant, ein echter Arbeitssklave. Aber der Spieler darf trotzdem nie die Kontrolle verlieren. Ich sehe eine große Gefahr darin, dass die Jugendlichen zu gläubig dem Computer gegenüber sind.“

Das Thema Schachtraining stand auch bei Chessy TV auf dem Programm. Moderator Thorsten Haber begrüßte ebenfalls einen Trainer des Jahres, Bernd Rosen, der die verschiedenen Seiten des Trainings beleuchtete. Zudem konnte Aleksij Savchenko, der in der U18 an der DEM teilnimmt, aus Spielersicht berichten.

Radio DEM und Chessy TV senden auch heute wieder über www.deutsche-schachjugend.de/dem2009 aus Willingen. Die alten Sendungen stehen dort ebenfalls zum Download bereit.