Kinderarbeit für den Fußball

Während Fußball für die einen ein Fest ist, ist es für die anderen die Existenzgrundlage.

In Sialkot, im Osten Pakistans, werden rund 80% der weltweiten Fußballproduktion hergestellt.

Die Fußbälle werden in Handarbeit gefertigt. Zuerst werden die Kunstlederwaben mühevoll zusammengesetzt und schließlich mit mehr als 700 Nadelstichen vernäht. Latexblasen bestimmen die Form und der komplizierte „blinde Stich“ verschließt den Fußball von außen.

Die Menschen müssen ihre Arbeit auf dem Boden sitzend verrichten und verdienen umgerechnet 42 Cent pro Fußball. Bei neun bis zehn Stunden Arbeit pro Tag schafft ein Erwachsener zwischen drei und fünf Fußbällen. Das entspricht einem Wochenlohn von etwa 15 Euro. Reichlich wenig dafür, dass ein Fußball in Europa für bis zu 160 Euro verkauft wird.

Die Mehrzahl der Arbeiter sind Frauen und Kinder. Obwohl Kinderarbeit offiziell verboten ist, muss ein Großteil der Kinder arbeiten. Die Familien bestehen aus durchschnittlich sechs bis acht Personen und die Kinder müssen mithelfen, damit ihre Familien überleben können.

Damit beginnt ein Teufelskreis. Die Kinder können nicht zur Schule gehen und damit wird ihnen eine gute Ausbildung vorenthalten. Später finden sie ohne Ausbildung auch keine gut bezahlte Stellung und auch ihre Kinder werden wieder mitarbeiten müssen.

Seit 1997 verpflichten sich zwar alle großen Sporthersteller Fußbälle nur noch in öffentlichen Nähzentren nähen zu lassen um so die Kinderarbeit zu unterbinden. Allerdings kann dies nicht garantiert werden, da notwendige Kontrollen meist fehlen.