Großes Schach im Radio
Die DEM Radio – Sendung gestern war proppevoll mit großen Schachspielern und engagierten Leuten. Der Beginn der Sendung stand ganz im Zeichen des Großmeisterturniers, das seit heute neben der DEM im Turniersaal ausgefochten wird. Studiogast war Georg Meier, der selbst im GM-Turnier mitspielt und heute gegen einen der Führenden, Evgeny Tomashevsky, remis spielte. (Bild: Georg Meier)
Georg wurde auf dem Studiosessel abgelöst von seinem Teamkollegen Sebastian Bogner. Beide sind Mitglieder der Jugendolympiamannschaft (JOM). Sebastian erzählte von der Arbeit in der JOM und sprach über seine Hoffnungen und Erwartungen in Bezug auf die Schacholympiade 2008 in Dresden.
Wie Ihr wisst, war vorgestern hier bei uns Schleswig-Holstein-Tag. Das nahmen die beiden Moderatoren Jan und Jörg zum Anlass, um den Delegationsleiter von Schleswig-Holstein, Jerischee der Karapetian, ins Studio einzuladen. Er berichtete vom Gummistiefelweitwurf und weiteren Aktionen des Schleswig-Holstein-Tages.
Last but definitely not least war unsere Heldin des Tages, Frau Braun, zu Gast im Studio. Sie schilderte den DEM-Alltag aus Sicht einer Spielermutter. Natürlich durfte auch sie wieder Glücksfee spielen und den Gewinner der Rätselfrage ziehen.
Ihr habt die Sendung verpasst? Kein Problem, auf www.deutsche-schachjugend.de/dem2006 könnt Ihr Euch sämtliche Ausgaben des DEM Radio noch einmal anhören.
Held des Tages
Nach zwei Betreuern wurde gestern ein Spieler zum Helden des Tages gewählt. Vilen Rafayevych aus Sachsen-Anhalt spielt in der U12 und musste gestern in der 5.Runde gegen Leah Zimmerer antreten. Vilen hatte eine klar verlorene Stellung auf dem Brett. Um ihre gute Stellung zu erreichen, hatte Leah jedoch so viel Zeit verbraucht, dass sie nur noch 4 Sekunden auf der Uhr hatte. Während andere Spieler diese Situation ausgenutzt hätten, bot Vilen seiner Gegnerin das Remis an. Dieses Verhalten ist ein absolutes Musterbeispiel. Vilen hat sich dafür die grüne Karte und den Titel „Held des Tages“ verdient.
Eine ähnliche Geschichte erlebte auch der britische Großmeister Nigel Short in seiner Kindheit, allerdings war sein Gegner damals nicht so fair. Das damals neunjährige englische Wunderkind Short spielte eine seiner ersten Turnierpartien. Der Gegner hatte viel Zeit verbraucht und schließlich fiel an seiner Uhr das Kontrollblättchen. "Was bedeutet das?", fragte der Junge seinen Gegner und zeigte auf die Uhr. "Oh", antwortete der Mann, "das heißt nur, dass meine Zeit abgelaufen ist. Das hat aber nichts zu sagen, man spielt einfach weiter." Die Partie endete remis. Später erklärte Shorts Vater dem Jungen den Sinn des Zeitkontrollblättchens und machte ihm klar, dass er die Partie schon gewonnen hatte, wenn er nur die Zeitüberschreitung reklamiert hätte. Short war tief erschüttert, wie schlecht Menschen sein können.