Bunte Karten – Fair geht vor!

Einige haben sie sich um den Hals gehängt, andere haben sie griffbereit in der Hosentasche – die bunten Fairplay-Karten sind auf der DEM allgegenwärtig. Erfreulicherweise konnten bisher viele grüne Karten verteilt werden, wie beispielsweise an Robert Glanz aus Berlin, der eine halbe Stunde auf seinen kranken Gegner warteten konnte, ohne die Uhr zu starten. Viten Rateyevych aus Sachsen-Anhalt ist gestern der rote Mantel des Tageshelden umgelegt worden, weil er seiner Gegnerin lieber die Punkteteilung anbot als sie über die noch verbleibenden 4 Sekunden zu heben.

 

Tagesheld: Viten Rateyevych aus Sachsen-Anhalt

 

Neben solchen wirklich schönen Beispielen für Fairplay Sport, das sich durch Respekt vor der Leistung des Gegners ausdrückt, gibt es leider auch die dunklen Seiten der Medaille. Zu Recht wurde eine Begleiterin aus Berlin mit Hilfe der roten Karte darauf hingewiesen, dass im Turniersaal einfach nicht telefoniert wird und wenn zwei Spielerinnen aus NRW mit ihrer Partieanalyse keine Rücksicht auf die in Zeitnot geratenen Spieler nebenan nehmen, spricht die ihnen dafür gezeigte gelbe Karte möglicherweise eine deutlichere Sprache als jede leise Ermahnung.

 

Fairplay-Tabelle: Württemberg vor Hamburg und Sachsen-Anhalt

 

Insgesamt wurden in den ersten Tagen der DEM bisher 15 bunte Karten gezogen, wobei sich Württemberg mit ausschließlich grünen Karten am oberen Ende der Skala bewegt, dicht gefolgt von Hamburg und Sachsen-Anhalt. Die Teilnehmer aus der Hauptstadt können zwar mit einer grünen Karte positiv hervorstechen, eine vereinzelte rote Karte trübt die Bilanz jedoch deutlich. Um noch zum fairsten Landesverband der DEM werden zu können, sollte NRW aufpassen, dass in den nächsten Tagen nicht mehr zu viele gelbe Kartons eingesammelt werden. Der fairste Landesverband des letzten Jahres verhält sich noch sehr ausgeglichen – die Bremer sind bisher weder positiv noch negativ aufgefallen, genauso wie die Delegationen aus Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen. Wer auf der Siegerehrung zum fairsten Landesverband gekrönt wird, bleibt abzuwarten. In diesem Sinne: Fair geht vor!