„Wichtig ist auf’m Brett“

In der U10 fällt mir die geballte Macht der „Grünen“ als erstes auf. Die Schachjugend aus Sachsen trägt diese Farbe und Hans Möhn , Filiz Osmanodja und Christian Große sorgen für einen Farbtupfer. Hans Möhn hat sehr schön den thematischen Vorstoß f4-f5 durchgesetzt und geht in Richtung des schwarzen Königs.

 

Möhn,Hans - Eigeman,Frederik

1.Dxg6+ 1...Lf7 2.Df6 [2.Df5 Tg8+ 3.Lg4+- öffnet alle Zugangsstraßen zum schwarzen König] 2...Tg8+ 3.Kh1 Tg6 4.Dh4 Dd8 5.Dxd8+ Sxd8 war nicht der schnellste Weg zum Sieg 1–0

 

Große,Christian - Moritz,Aron

1.Tf3?

Wer sieht es? 1...f5! Was für ein Knaller! 2.exf6 Sxf6 Die Ursache für die Misere ist die schwache Grundreihe bei Weiß. 3.Txf6 Lxf6 4.Lc5 Txd1+ 5.Dxd1 Tg8? Schwarz verliert den Faden und bald die Partie. Ein genialer Zug reicht eben nicht.[5...Le7–+]  1–0

 

Auf den vorderen Plätzen finden sich einige Teilnehmer der Talentsichtungsmaßnahme in Marburg, bei der im März 30 junge Spieler für die DEM trainierten, darunter z.B. Dominik Nöttling, Matthias Blübaum und Timo Lebeda. Dass die Trainer von Marburg Uwe Kersten, Cliff Wichmann, Stephan Holzschuh und Frank Roeberg alle in den Landesdelegationen vertreten sind, zeigt die hohe Qualität dieser Trainingsveranstaltung.

 

Dominik Nöttling

 

In der U12 sind bereits einige Favoriten gestrauchelt. Dadurch kommt es am ersten Brett zu einer Paarung zweier bekannter Gesichter. Wiede Friedrich aus Brandenburg fiel 2003 bei der Europameisterschaft in Budva zum ersten Mal positiv auf. Der damals Achtjährige hatte sich große Ziele gesetzt, an deren Umsetzung er jedoch sehr zu knabbern hatte. Jetzt scheint er wieder auf einem guten Weg. Ihm gegenüber sitzt die Spielerin des Jahres Hanna Marie Klek, die ebenfalls zur EM 2005 positiv überraschen konnte.

 

Nach einer ruhigen Abtastphase kommt es zu einem zu kurzen Schlagabtausch, der keinen Sieger ermittelt. Remis

 

Zu einem schnellen Punkt kam Oliver Zier aus Bayern, der auch durch sein Basecap immer sofort zu finden ist.

 

Am Nachmittag ist wieder volles Haus im Convention Center. Alle Gruppen spielen.

 

In der U10 zollen die beiden sächsischen Vertreter Hans Möhn und Christian Große ihrer schweren Vormittagspartie Tribut und verlieren. Damit schieben sich andere ins Blickfeld, z.B. Ahmed Abdelrasek. Ruhig und konzentriert geht der Junge aus Freiburg zu Werke. Kein Wunder, wenn man mit Lara Stock eine Olympiateilnehmerin als Sekundantin hat. Die kroatische Spitzenspielerin deutscher Abstammung ist direkt aus Turin angereist.

 

In der U12 treffen am Spitzenbrett international erfahrene Kämpen aufeinander. Oliver Zier knetet Jonas Dünzel zurecht, um ihn dann durch ein Figurenopfer zu besiegen. 4 aus 4 sind ein toller Auftakt. Großmeister Thomas Pähtz sieht ihn auch am Schluss ganz vorn, ich bin etwas vorsichtiger mit Prognosen zu diesem Zeitpunkt.

 

In der U14w schiebt sich das Feld wieder zusammen, nachdem sich Milana Smolkina und Johanna Blübaum remis trennten. Anna Endress konnte aufschließen.

 

Johanna Blübaum

 

U14 m sieht einen alten Bekannten an der Spitze. Patrick Zelbel aus Dortmund konnte schon mehrfach Medaillen bei der DEM erringen und schaut nach dem Schwarzsieg gegen Stephan Kaphle schon wieder in diese Richtung. Im „englischen Angriff“ geriet der weiße König unter starken Beschuss und kapitulierte.

 

In der U16w finden wir auch einen englischen Angriff von Judith Fuchs am Spitzenbrett. Besonders gut hat mir der Turmschwenk auf die vierte Reihe nach bekannten Vorbildern gefallen.

 

Die U16m ist eine äußerst enge Kiste. Mal sehen, wie es weitergeht. Jeder kann Jeden schlagen und das wird auch fleißig praktiziert; natürlich nur auf dem Brett!!

 

In der U18 trennen sich Atila Figura und Florian Armbrust schiedlich friedlich und lassen Aljoscha Feuerstack aufrücken.

 

In der U18w zieht Elena durch! 3 aus 3 ohne zu wackeln, das ist schon beeindruckend.

 

Überhaupt hat heute die komplette Jugendolympiamannschaft der Mädchen gewonnen. Manuela und Katja U16w, Melanie in der U16 bei den Jungen sowie Sarah und Elena in der U18w! Vermutlich wollten sie sich ihren Kollegen Arik Braun und Georg Meier von ihrer besten Seite zeigen. Die Jungs sind heute mit dem Großmeisterturnier aus Hockenheim.hier eingetroffen.