Die kleine und die große Spielerin des Jahres

Seit 2004 werden jeweils zur Deutschen Meisterschaft die Spieler des vergangenen Jahres geehrt. Die Sieger des letzten Jahres haben wir Euch ja schon in der 2.YEEEHAA-Ausgabe genannt. Nun haben wir uns mit den beiden Spielerinnen des Jahres, Hanna-Marie Klek und Melanie Ohme, getroffen und haben sie mal ein bisschen verhört.

 

Die Kleine

 

Unsere Spielerin des Jahres U 14, Hanna-Marie Klek, wurde 1995 geboren und spielt für den TV 1848 Erlangen Schach. Im letzten Jahr wurde sie Deutsche Vizemeisterin U10 und spielte bei den Europameisterschaften mit. Trotz der Niederlage in der vierten Runde nahm sie sich die Zeit und schaute mal bei uns in der Redaktion vorbei. Dabei verriet sie uns, dass sie überhaupt nicht mit dem Titel gerechnet hat. Da Filiz Osmanodja im letzten Jahr Deutsche Meisterin geworden ist, sah Hanna-Marie ihre Chancen als nicht so groß an.

 

Diese DEM ist übrigens die Zweite für Hanna-Marie und sie hat sich vorgenommen, dieses Jahr bei den Mädchen zu siegen und in der Gesamtwertung unter die besten 10 zu kommen. Trotz dieser klaren Ziele ist ihr vor allem wichtig, dass sie den Spaß am Spiel nicht verliert. Zum Schach ist Hanna-Marie übrigens eher durch Zufall gekommen. Sie war mit ihrer Schwester bei einem Freizeitprogramm, wo sie die Werbung für einen Schachverein sah. Sie ging hin und fand sofort Gefallen an dem königlichen Spiel. Ein glücklicher Zufall also, der mittlerweile dazu führte, dass sie sich „Spielerin des Jahres“ nennen darf.

 

Die Große

 

Und auch die „große“ Spielerin des Jahres, Melanie Ohme, ließ sich nicht lumpen und kam für ein paar Fragen bei uns vorbei. Melanie ist Jahrgang `90 und spielt für den SC Leipzig-Gohlis. Sie hat anscheinend den Titel gepachtet und ist nun schon im dritten Jahr hintereinander zur Spielerin des Jahres gewählt worden, dieses Jahr allerdings das erste Mal in der U 20. Sie ist amtierende Deutsche Meisterin der U16w und außerdem Mitglied in der Jugendolympiamannschaft. Aber jetzt lest selbst, was sie zu ihrem Erfolg zu sagen hat.

 

Das Interview

 

Hallo Melanie und herzlichen Glückwunsch! Du hast Dich bei der Wahl unter anderem gegen die Gewinnerin vom letzten Jahr, Elisabeth Pähtz, durchgesetzt. Hast Du mit dem Sieg gerechnet?

Nein, ich war total überrascht, schließlich ist Elisabeth im letzten Jahr Weltmeisterin in der U 20 geworden.

 

Du bist ja schon ein alter DEM-Hase, was ist für Dich das Besondere an Willingen?

Ich freue mich da jedes Jahr total drauf. Hier treffe ich viele Leute, die ich sonst nicht so oft sehe. Außerdem freue ich mich immer auf das Schach spielen, schließlich ist das mein Lieblingshobby. Und das Hotel, die Verpflegung und die Freizeitgestaltung sind hier auch echt super.

 

Du spielst dieses Jahr bei den Jungs Deiner Altersklasse mit, wer hatte denn die Idee dazu?

Die Idee hatte Bernd Vökler. Ich bin ja letztes Jahr bei den Mädchen der U16 Deutsche Meisterin geworden. Da wäre dieses Jahr alles andere als der Sieg eine echte Enttäuschung. Außerdem ist die Teilnahme bei den Jungs eine neue und große Herausforderung für mich.

 

Man hört ja viel über die Jugendolympiamannschaft. Vielleicht kannst Du als Mitglied uns sagen, was Ihr da überhaupt so macht, um Euch auf Dresden 2008 vorzubereiten?

Wir besuchen mehrere Lehrgänge und lösen außerdem regelmäßig Aufgaben von Artur Jussupow. Zudem bekommen wir einen Heimtrainer bezahlt und Zuschüsse, wenn wir zu Turnieren fahren.

 

 

Ich habe gelesen, dass Du in einer griechischen Frauenmannschaft mitspielst. Wie bist Du denn dazu gekommen und wie oft spielst Du dann in Griechenland?

Das ist nicht ganz richtig, ich spiele nicht in einer griechischen Frauenmannschaft, sondern in der griechischen Liga. Die funktioniert so ähnlich wie die Bundesliga, nur dass dort nicht über das ganze Jahr verteilt gespielt wird, sondern einmalig an 10 Tagen, dieses Jahr im Juli in Patras. Die Mannschaften sind dort auch anders aufgebaut. Die Frauen- und Männerteams spielen nicht getrennt wie hier in Deutschland, sondern bestehen aus einer bestimmten Anzahl von Männer-, Frauen- und Jugendbrettern. Meine Olympiamannschaftsmentorin Bettina Trabert hat Beziehungen nach Griechenland und hatte die Idee, dass ich dort mitspiele.