Mit der Fahne auf die Bühne

DEM mit dem Einmarsch der Länder eröffnet

Nachdem im Laufe des Samstags die rund 800 Teilnehmer, Betreuer, Eltern und Trainer im Sauerland Stern eintrudelten, wurde abends mit der offiziellen Begrüßung der Startschuss für eine tolle Meisterschaftswoche gegeben. Neben den obligatorischen Grußworten gab es auch einige schachliche Höhepunkte: die Ernennungen der Spieler des Jahres 2005 und des Trainer des Jahres. Die unzweifelhaft beste Einstimmung auf ein interessante und ereignisreiche Meisterschaftswoche war jedoch der „Einmarsch der Länder“. Die jeweilige Landesfahne schwenkend liefen die kleinen Abordnungen der 17 Landesschachjugenden durch die Menge der Zuschauer.

Die Ruhe vor dem Sturm: Nach der offiziellen Begrüßung im Convention Center bereitet das Team der Deutschen Schachjugend den Spielsaal für die Erste Runde vor. Heute ab 8:30 Uhr wird der Saal dann voll bis zum letzten Platz sein. Dann ist die Ruhe vor dem Sturm wie weggeblasen.

Die ersten Züge sind gemacht - Einzug der Bundesländer eröffnet Deutsche Meisterschaft

Eine deutsche Meisterschaft, bei der sich die besten Mädchen und Jungen des Landes im sportlichen Wettkampf messen, muss natürlich auch einen angemessenen Einstand haben. Und genau den erlebten die rund 800 Gäste gestern im Convention Center, dem neuen und großen Spielsaal im Kongressgebäude. Der Einzug der Landesschachjugenden, angeführt von den Bannerträgern mit ihren großen Flaggen, war dabei der Höhepunkt.

Viele gute Wünsche

Aber auch sonst bot die Eröffnungsfeier den Gästen und Teilnehmern der DEM einiges. Denn wie bei den Deutschen Meisterschaften mittlerweile üblich, erschöpfte sich das Programm nicht in unzähligen langatmigen Grußworten und staubtrockenem organisatorischem Geleier. Denn auch die beiden offiziellen Grußworte von Bürgermeister Trachte und Hoteldirektor Funke waren in ihrer Länge und Form einer Jugendveranstaltung angemessen. Wenn sich ihre guten Wünsche für die Meisterschaften auch nur annähernd erfüllen sollten, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

 

Jörg Schulz

So konnte sich dann auch das einstündige Programm ganz auf das Geschehen rund ums Schachbrett konzentrieren. Besonders erfreulich waren für Gesamtleiter Jörg Schulz und den ersten Vorsitzenden der Deutschen Schachjugend Patrick Wiebe die zwei Ehrungen, die sie gestern Abend durchführen konnten. Dabei standen nicht nur die aktiven Spieler im Rampenlicht, sondern auch die unterstützenden Kräfte im Hintergrund.

Jugendspieler des Jahres

Bereits zum dritten Mal rief die Schachjugend zur Wahl der „Jugendspieler des Jahres“ auf. Insgesamt zwanzig Mädchen und Jungen waren in vier Gruppen - U20 und U14, jeweils weiblich und männlich – nominiert. Die Abstimmung fand über fünf Wochen im Internet statt, mitmachen konnte also jeder. Eine faustdicke Überraschung gab es in der Altersklasse U14w, in der sich die Deutsche Vizemeisterin U10w Hanna-Maria Klek gegen starke Konkurrenz durchsetzen konnte.

 

Freut sich über den "Hattrick": Melanie Ohme (rechts) wurde zum dritten Mal in Folge zur Spielerin des Jahres gewählt. Als Dritte auf dem "Treppchen" daneben: Sarah Hoolt.

Keine echte Überraschung, aber eine weitere Besonderheit: In der Altersklasse U20w gewann Melanie Ohme – zum dritten Mal in Folge. Bei den Jungen siegten Sebastian Bogner in der U14 und Falko Bindrich in der U20, beide Mitglieder in der Jugendolympia-Mannschaft des Schachbundes.

Trainer im Hintergrund

Zu erfolgreichen Schachspielern wurden alle diese Ausnahmetalente aber nur durch das große Engagement ihrer Trainer. Während ihre Schützlinge im Rampenlicht stehen, bleiben die Trainer meist im Hintergrund, obwohl auch sie einen erheblichen Anteil an den Erfolgen haben. Deshalb wollen der Deutsche Schachbund und die Schachjugend diese „Champions in der zweiten Reihe“ für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft auszeichnen – und verliehen gestern zum zweiten Mal den Titel „Trainer des Jahres“. Über den Preis durfte sich Uwe Kersten aus Hessen freuen, der nicht nur schon seit langer Zeit, sondern auch sehr erfolgreich im Kinder- und Jugendschach engagiert ist, sondern zum Beispiel auch viele Leser der Zeitschrift „JugendSchach“ mit seinen Beiträgen und Rätseln erfreut.

 

Ausgezeichneter "Trainer des Jahres": Uwe Kersten (links).

Mit dem großen Einmarsch der Bundesländer – untermalt von „landestypischer Musik“ wie der „Märkischen Heide“ (Brandenburg), „Die Hesse komme“ (was wohl…) und „In Bremen da lässt sich gut leben“ (eine Hansestadt mit sechs Buchstaben) – war dann schließlich der Einstieg in eine tolle Meisterschaftswoche geschafft und die Vorfreude auf die nächste gemeinsame Woche im Sauerland Stern geweckt.